Die drei Eigenschaften Injektivität, Surjektivität und Bijektivität beziehen sich auf Abbildungen zwischen zwei Mengen. Es handelt sich um Abbildungseigenschaften.
Erklärung
Eine Abbildung
Eine Abbildung kann injektiv, surjektiv oder bijektiv sein, je nachdem wie sie die Definitionsmenge auf die Wertemenge abbildet.
Injektivität
Oder alternativ:
- Jedes Element der Wertemenge wird also maximal einmal als Funktionswert angenommen.
- Das bedeutet, dass keine zwei verschiedenen Elemente der Definitionsmenge auf das gleiche Element der Wertemenge abgebildet werden.
- Eine injektive Abbildung hat somit die Eigenschaft, dass ein Element
y aus dem WertebereichN höchstens ein Urbildx \in M besitzt. - Damit ist auch eine Rückidentifizierung von „rechts nach links“ möglich. Injektive Abbildungen werden deshalb oft als linkseindeutig bezeichnet.
Beispiele:
Surjektivität
Eine Abbildung
- Für eine surjektive Abbildung gilt, dass der Wertebereich
N so klein ist, dass jedes Elementy aus dem WertebereichN mindestens ein Urbildx \in M hat. - Jedes Element der Wertemenge wird also mindestens einmal angenommen, besitzt also ein nichtleeres Urbild.
- Daher bezeichnet man surjektive Abbildungen auch als rechtstotal.
- Beispiele:
f: \R \rightarrow \R, x \mapsto 6x+4 oderf: \R \rightarrow \R{^+_0}, x \mapsto x^2
Bijektivität
Eine Abbildung
- Eine bijektive Abbildung ordnet jedem Element
x\in M durch die Zuordnungsvorschriftf(x)=y genau einy \in N zu und umgekehrt. - Das heißt insbesondere, dass bei einer bijektiven Abbildung die Mengen
M undN gleichmächtig sind, also|M|=|N| gilt. - Eine bijektive Abbildung besitzt stets eine Umkehrabbildung, sie ist also invertierbar.
- Beispiele:
f: \R \rightarrow \R, x \mapsto 6x+4 oderf: \R \rightarrow \R, x \mapsto x^3
Die Komposition zweier injektiver (bzw. surjektiver, bijektiver) Abbildungen ist injektiv (bzw. surjektiv, bijektiv).
Beispiele
- Diese Abbildung ist nicht injektiv, da das Element
y_1 zwei Urbilder hat.
- Außerdem ist sie nicht surjektiv, da das Element
y_3 kein Urbild besitzt.
- Damit ist die Abbildung auch nicht bijektiv.
- Diese Abbildung ist injektiv, da jedes Element
y_n mitn \in \N höchstens ein Urbild hat. - Außerdem ist sie surjektiv, da jedes Element
y_n mindestens ein Urbild besitzt. - Die Abbildung ist also injektiv und surjektiv und damit hat jedes Element
y_n genau ein Urbild und ist damit bijektiv.
- Die Abbildung ist injektiv, da jedes Element
y_n höchstens ein Urbild hat. - Sie ist allerdings nicht surjektiv, da das Element
y_3 kein Urbild besitzt. - Damit ist die Abbildung nicht bijektiv.
- Diese Abbildung ist surjektiv, da jedes Element
y_n mindestens ein Urbild besitzt. - Allerdings ist die Abbildung nicht injektiv, da das Element
y_3 zwei Urbilder hat. - Damit ist die Abbildung auch nicht bijektiv.