Krisenjahr 1923 Teil 2

Putschversuche

Im Jahr 1923 kam es zu mehreren Putschversuchen von verschiedenen Gruppierungen. In Bayern wurde eine Art Rechtsdiktatur errichtet, im Rheinland versuchten Separatisten eine eigene Rheinische Republik zu gründen und in Sachsen und Thüringen kam es zu kommunistischen Revolutionsbewegungen.


Notstand in Bayern

Am 26. September 1923 rief die bayerische Landesregierung den Notstand in Bayern aus (Ausnahmezustand):

  • Bayern schon seit dem Ende der sozialistischen Unruhen nach dem Krieg sehr rechtsgesinnt

  • Bayerische Landesregierung ruft nach der Beendigung des Passiven Widerstandes durch Stresemann den Notstand aus → Klares Infragestellen der Autorität der Reichsregierung in Berlin

  • Gustav Ritter von Kahr wird von Landesregierung zum Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten ernannt → Errichtung einer Art Rechtsdiktatur in Bayern unter von Kahr

  • Weigerung der Reichswehr einzuschreiten: An der Diktatur ist ein hoher Offizier der Reichswehr beteiligt → "Reichswehr schieße nicht auf Reichswehr"

  • Diktatur endet mit dem Hitlerputsch → Gustav von Kahr legt sein Amt drei Monate nach dem Hitlerputsch nieder

Hier seht ihr paramilitärische Einheiten eines rechten Freikorps, die für den Putschversuch trainieren.
By Bundesarchiv, Bild 102-00201 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5478749 Rechte paramilitärische Einheit in Bayern

Rheinische Republik

1923 haben Separatisten kurzeitig probiert einen eigenen rheinischen Staat zu gründen, der dann eng mit Frankreich und Belgien zusammenarbeitet:

  • Wurden teilweise von französischen und belgischen Truppen unterstützt → Besetzung einiger Rathäuser in verschiedenen Städte

  • Reichsregierung konnte nicht eingreifen wegen entmilitarisierter Rheinzone

  • Schließlich stimmte die Bevölkerung in einer Volksabstimmung jedoch gegen eine Abspaltung vom Deutschen Reich

Deutscher Oktober

Nach dem Vorbild der Oktoberrevolution in Russland von 1917 rief die KPD in Deutschland zu einem "Deutschen Oktober" auf:

  • KPD wurde in Sachsen und Thüringen Teil der Regierung und wollte kommunistische Revolution herbeiführen

  • Sie bekamen Hilfe aus der Sowjetunion von der sogenannten Komintern (Kommunistische Internationale) → gründeten Kampfverbände: die soogenannten Proletarische Hundertschaften

  • Jedoch löste die Reichswehr am 23. Oktober die Para-Militärs auf, bevor die Kommunisten den Aufstand richtig beginnen konnten

Hier seht ihr Soldaten der Reichswehr bei der Niederschlagung eines kommunistischen Aufstnades in Sachsen.
By Bundesarchiv, Bild 102-00189 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5478737 Soldaten bei der Niederschlagung eines kommunistischen Aufstandes in Sachsen

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