Wirtschaftssystem der DDR

Der Grundidee der Wirtschaft der DDR liegt der Kommunismus zugrunde, der die Gleichverteilung allen Eigentums vorsieht. So kommt es in der Anfangszeit zur Verstaatlichung und Kollektivierung vieler Betriebe.

Nach und nach wird eine Planwirtschaft aufgebaut, die jedoch aufgrund mehrerer Faktoren scheitert und in der massiven Verschuldung der DDR endet.


Grundidee des Kommunismus

Die Grundidee des Kommunismus fußt auf Karl Marx und Friedrich Engels, nach der alle Produktionsmittel und alle Erzeugnisse einer Wirtschaft in das gemeinsame Eigentum des Volkes übergehen. Dabei wird dieses volkseigene Eigentum auf jede Person gerecht aufgeteilt. In der Theorie müssten also alle Menschen gleich viel Geld haben.

Verstaatlichung und Kollektivierung

Dieses Prinzip versucht die Sowjetunion nach dem 2. Weltkrieg in den Ostblockstaaten, unter anderem auch in der DDR, umzusetzen. Dieser Vorgang vollzieht sich in mehreren Etappen:

  • Bodenreform (Umverteilung des Bodens)
  • Verstaatlichung von Betrieben in Volkseigene Betriebe (VEB)
  • Kollektivierung der Landwirtschaft in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG)

→ Fast alle Unternehmen gehören dem Staat

Planwirtschaft

In einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung wird der Markt durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Im Idealfall greift der Staat nicht in die Firma ein. In der DDR gibt es aber eine Planwirtschaft (alles staatlich geregelt).

  • Dabei stellt eine staatliche Planungsorganisation einen 5 Jahres-Plan auf: was/wie viel produziert werden soll
  • Theorie: entsprechend dieses Plans wird genau diese Menge produziert

Probleme der Planwirtschaft

In der Theorie mag dieses System funktionieren, doch in der Realität ist das Modell einer Planwirtschaft sehr fehleranfällig und sorgt für viele Probleme:

  • Über-/Unterversorgung:

    • Fehlern bei der Berechnung
    • Missernten, die nicht eingerechnet wurden oder andere Umstände, die die Produktion beeinflussen
    • Planwirtschaft ist ziemlich inflexibel und kann im Gegensatz zu einer Marktwirtschaft nicht entsprechend auf Über- bzw. Unterversorgungen reagieren
  • Kein Anreiz zur Qualitätssteigerung:

    • Weil die Unternehmen nicht im Wettbewerb miteinander stehen, müssen sie nicht ihre Qualität steigern
    • Produktivität der Zuarbeitnehmenden leidet unter fehlendem Wettbewerb
  • Unzufriedenheit:

    • Aufgrund dieser Engpässe in der Versorgung kam es in der Bevölkerung zu Unzufriedenheit
    • Menschen erkannten, dass das Wirtschaftssystem besonders im Vergleich zur BRD schlechter war
  • Flucht in den Westen:

    • Flucht vieler Bauern und ausgebildeteter Fachleute in die BRD, wodurch die Wirtschaft der DDR wiederum geschwächt wurde.
  • Verschuldung:

    • Aufgrund von fehlgeschlagenen Investition, finanziert über ausländische Kredite, massive Verschuldung

Fazit: Eine Wirtschaft kann nicht funktionieren, wenn sie von politischen anstelle von marktregulierenden Motiven (Angebot und Nachfrage) beeinflusst wird.


Sidefact

Aufgrund von Problemen der Planwirtschaft musste man durchschnittlich 17 Jahre warten, um ein Auto zu bekommen.

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