Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Daraufhin begann die Errichtung der Diktatur.
Wie kam es zur Diktatur?
Welche Ereignisse gab es im Jahr 1933, die zur Diktatur führten?
simpleclub erklärt dir, was du zur Errichtung der Diktatur wissen solltest.
Errichtung der Diktatur einfach erklärt
Nachdem Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, ließ er den Reichstag auflösen und verfolgte politische Gegner. Mit dem Reichstagsbrand und der anschließenden Reichstagsbrandverordnung hatte er nun die Legitimation, legal gegen Oppositionelle vorzugehen und setzte die Grundrechte außer Kraft. Mit dem Ermächtigungsgesetz setzte er die Verfassung außer Kraft und begann anschließend mit der Gleichschaltung des Staates und errichtete eine Diktatur.
Hitler wird Reichskanzler
Nachdem die bisherigen Präsidialkabinette scheiterten, überzeugte von Papen Hindenburg dazu, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen.
Nach anfänglichen Zweifeln konnte von Papen den Reichspräsidenten schließlich doch beschwichtigen und davon überzeugen, dass man Hitler unter Kontrolle halten könne. So wurde Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt.
- Koalition aus NSDAP (33,1%) und DNVP (8,3%) hatte jedoch immer noch nicht die absolute Mehrheit, wollte aber absolute Macht
- Vorgehensweise:
- Februar: Auflösung des Reichstags und Ansetzung von Neuwahlen (über Art. 25)
- Februar: Hermann Göring ernannte 70.000 SA-/SS-Männer zu Hilfspolizisten
- Terrorisierung politischer Gegner durch SA/SS und Verfolgung/Verhaftung von Oppositionellen → Einschüchterung
Reichstagsbrand
Eine weitere Legitimierung zur Verfolgung politischer Gegner erhielt Hitler mit dem Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. zum 28. Februar 1933. Zwar ist bis heute noch nicht geklärt, wer den Brand gelegt hat, jedoch machte Hitler die Kommunisten für den Brand verantwortlich:
Wer war für den Brand verantwortlich?
- Marinus von der Lubbe (wurde am Tatort verhaftet und war Kommunist)
- Wahrscheinlich von den Nazis selbst verursacht (inszeniert): brauchten einen Anlass, um politische Gegner auszuschalten → erließen direkt am nächsten Tag die Notverordnung Zum Schutz von Volk und Staat (wohl schon vorbereitet)
Reichstagsbrandverordnung: setzte bis 1945 Grundrechte außer Kraft
- Legitimation zur Verfolgung sämtlicher Gegner
Ermächtigungsgesetz
Weil es die NSDAP in der Wahl im März 1933 wieder nicht schaffte, die absolute Mehrheit zu erlangen (43,9%), wollte Hitler ein Gesetz erlassen, das es ihm erlaubt, ohne die Kontrolle des Reichstages zu regieren. Der Beschluss eines solches Gesetzes benötigte allerdings eine 2/3 Mehrheit und die anderen Parteien hätten normalerweise keinem Gesetz zugestimmt, das sie komplett entmachten würde.
- Terrorisierung und Einschüchterung: Um die anderen Abgeordneten zur Zustimmung zu bringen, wurden sie von der SA/SA erpresst und bedroht
- Abstimmung:
- KPD wurde von der Wahl ausgeschlossen
- Hitler schloss Verträge mit dem Vatikan, um Zentrum und BVP auf seine Seite zu bekommen
- Alle Parteien außer der SPD stimmten dem Gesetz zu
- 24. März 1933 Ermächtigungsgesetz:
- Ausschaltung der Verfassung und Aufhebung der Gewaltenteilung (Hitler hatte Legislative und Exekutive)
→ Grundlage für die Diktatur
Gleichschaltung und Etablierung der Diktatur
Nachdem Hitler sämtliche Macht bekommen hatte, schaltete er jeglichen politischen Widerstand aus und errichtete eine Diktatur.
- Gleichschaltung: Ausrichtung aller Organisationen im Staat auf den Nationalsozialismus
- Gleichschaltung der Länder: Parlamente in den Ländern wurden aufgelöst und den Reichstagswahlen angeglichen (Zusammensetzung des Reichstages wird auf Landtage übertragen), Ernennung von Reichsstatthaltern (Vertreter der NSDAP) → Abschaffung des Föderalismus
- Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums: Gleichschaltung des öffentlichen Dienstes und Entlassung politischer Gegner, Arierparagraph (Verbot zur Beschäftigung von "Nichtariern")
- Gewerkschaften wurden verboten: Zusammengliederung aller Gewerkschaften zur Deutschen Arbeiter Front (DAF)
- Andere Jugendverbände wurden verboten: Zusammengliederung aller Jugendverbände in der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel
- Verbot der Neugründung von Parteien: SPD wurde verboten und andere Parteien wurden aufgefordert, sich aufzulösen → Einparteiendiktatur
Führer Hitler
Am 1. August 1934 starb Hindenburg, woraufhin Hitler ein Gesetz zur Zusammenlegung der Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident erließ und sich somit zum alleinigen Führer erklärte. Nun war Deutschland endgültig eine Diktatur.
Sidefact Hitler
Hitler ließ nach seiner Ernennung zum Führer noch eine Wahl durchführen. Diese gewann er mit 89,9%. Heutzutage wird vermutet, dass diese Wahl manipuliert war.