Die Kubakrise war eine dreizehntägige Konfrontation (14.-28. Oktober 1962) zwischen den USA und der Sowjetunion, bei der es um die Stationierung von US-Mittestreckenraketen in der Türkei und von sowjetischen Mittelstreckenraketen in Kuba ging.
Beide Staaten konnten sich einigen, die Welt stand jedoch noch nie so kurz vor einem Atomkrieg. Nach Ende der Kubakrise folgte eine neue Phase der Entspannung zwischen den Supermächten im Kalten Krieg.
Kubas Rolle im Kalten Krieg
Kuba nahm während des Kalten Krieges eine sehr bedeutende Rolle zwischen den USA und der Sowjetunion ein.
Kuba war ehemals eine Spanische Kolonie → Ab 1902 unabhängiger Staat, USA üben aber großen Einfluss aus
Ab 1952: Militärdiktatur unter Fulgencio Batista → Kubanische Revolution (1953-1959)
- Sturz der Militärdiktatur durch Widerstandsgruppe unter Fidel Castro
Fidel Castro baut den Staat im Sinne der kommunistischen Ideologie um (z.B. Verstaatlichung von Landwirtschaft und Industrie, Enteignungen)
USA und Kuba vertreten nun zwei gegensätzliche Ideologien/Systeme, Beziehungen zwischen beiden Staaten kühlen deutlich ab
Sowjetunion nimmt diplomatische Beziehungen zu Kuba auf → Sowjetunion hat ein Interesse daran, einen Verbündeten direkt "vor der Haustüre der USA" zu haben
1961: Invasion in der Schweinebucht
Kuba stellt mit der verbündeten Sowjetunion eine große Bedrohung für die USA dar → USA bewaffnen Exil-Kubaner, die dann die Regierung unter Castro stürzen sollen
Kommt zur Invasion in der Schweinebucht → Bewaffnete Exil-Kubaner greifen Kuba militärisch an, von US-Geheimdienst CIA organisiert
Umsturzversuch scheitert → Kommunistische Regierung unter Castro bleibt an der Macht
Anfänge der Kubakrise
Kuba entwickelt sich trotz des US-Engagements zum engen Verbündeten der Sowjetunion.
1959: Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in der Türkei → Große Bedrohung für die Sowjetunion, Raketen können die Sowjetunion in nur wenigen Minuten erreichen
1961: US-Aufklärungsflugzeuge sichten sowjetische Kampfflugzeuge und Flugabwehrraketen auf Kuba
April 1962: US-Mittelstreckenraketen in der Türkei werden atomar bestückt und einsatzbereit gemacht
Juli 1962: Stationierung von 42.000 Soldaten und 62 atomare Mittelstreckenraketen der Sowjetunion auf Kuba
August 1962: US-Aufklärungsflugzeuge sichten die sowjetischen Soldaten und Raketen auf Kuba → Große Bedrohung für die USA
14. Oktober 1962: Eigentlicher Start der Kubakrise → US-Luftaufnahmen zeigen Bau von Startrampen für sowjetische Mittelstreckenraketen auf Kuba
Weiterer Verlauf und Ende der Kubakrise
Die USA starten noch mehr Aufklärungsflüge und erlangen Klarheit über die sowjetischen Aktivitäten auf Kuba. Die sowjetischen Raketen können die USA innerhalb kürzester Zeit erreichen, die Sowjetunion hat damit ein nie dagewesenes Drohpotential.
22.10.1962: Fernsehansprache Kennedys
Stellt Sowjetunion Ultimatum →US-Seeblockade soll, um Kuba herum errichtet werden
Sowjetunion soll Raketen abziehen → Atomarer Gegenschlag im Falle eines sowjetischen Angriffes
23.10.1962: Sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow kritisiert die Seeblockade → Sowjetunion geht nicht auf Ultimatum ein
27.10.1962: Schwarzer Samstag
Reiberei zwischen US-Kriegsschiff und sowjetischem U-Boot → Fast hätte das sowjetische U-Boot die US-Flotte angegriffen
Abschuss eines US-Aufklärungsflugzeuges
28.10.1962: Entspannung → Geheimdiplomatie (geheime Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und den USA) ist erfolgreich
UdSSR zieht Raketen aus Kuba ab
USA erklären öffentlich, auf Gewalt gegen Kuba zu verzichten → Keine Invasion Kubas
Nicht öffentlich (USA wollen nicht als Verlierer dastehen): USA ziehen ihre Raketen aus der Türkei ab
Sidefacts
Da die Welt während der Kubakrise kurz vor einem Atomkrieg stand, wurde eine ständige Fernverbindung zwischen der sowjetischen und amerikanischen Regierung eingerichtet. Diese Verbindung nennt man auch Heißen Draht oder Rotes Telefon.