Im Peloponnesischen Krieg (431 – 404 v.Chr.) standen sich der von Athen geleitete Attische Seebund und der von Sparta geführte Peloponnesische Bund gegenüber, sodass fast alle griechischen Poleis involviert waren.
Der Krieg lässt sich in drei Phasen unterteilen: Der Archidamische Krieg, die Sizilische Expedition und der Dekeleisch-Ionische Krieg.
Am Ende siegte Sparta und beendete damit das klassische Zeitalter Athens sowie der attischen Demokratie.
Hintergrund
Ursachen
Im Peloponnesischen Krieg standen sich die stärkste griechische Landmacht Sparta (Peloponnesischer Bund) und die immer mächtiger werdende Seemacht Athen (Attischer Seebund) gegenüber.
- Attischer Seebund sollte nach den Perserkriegen die Außengebiete schützen
- Peloponnesischer Bund diente schon etwa 100 Jahre der gemeinsamen Kriegsführung
→ Athens zunehmende Vormachtstellung war eine Bedrohung für andere Poleis
Auslöser
Anlass für den Krieg waren drei Vertragsbrüche Athens:
- Unterstützung des neutralen Korfu in einer Seeschlacht
- Belagerung des ehemaligen Bündnispartners Potideia
- Verhängen einer Handelssperre gegen Megara, einen Handelspartner Spartas
→ Sparta unterstützte Korinth im Konflikt gegen Korfu und forderte vergeblich das Ende der Belagerung sowie die Auflösung der Handelssperre → Kriegserklärung
Archidamischer Krieg (431 - 421 v. Chr.)
Weil die überlegene Landmacht Sparta unter König Archidamos II. das attische Land verwüstete, räumte Perikles, Oberbefehlshaber der Athener, das Umland und zog die Menschen hinter die Langen Mauern zwischen Athen und Piräus zurück.
Wollte über Seeweg angreifen, aber Seuche brach aus → Drittel der Bevölkerung und Perikles starben
Danach verschiedene Männer an der Macht, denen es vor allem um Macht ging und die nicht strategisch handelten
→ Nach Siegen auf beiden Seiten kam es 421 v. Chr. eher aus Erschöpfung und ohne wirkliche Einigung zum Nikiasfrieden (benannt nach dem attischen Politiker Nikias).
Sizilische Expedition
Nach dem Nikiasfrieden kam es zu weiteren Kampfhandlungen, die 415 v. Chr. mit der Sizilischen Expedition ihren Höhepunkt fanden.
- Athen wurde von der sizilianischen Stadt Segesta um Hilfe gebeten, wollte dann aber ganz Sizilien erobern
- Belagerung der Stadt Syrakus, die Sparta und Korinth zur Hilfe riefen
Wendepunkt im Peloponnesischen Krieg: Athen wurde 413 v. Chr. in einer Seeschlacht geschlagen, das Heer vernichtet, die Befehlshaber Nikias und Demosthenes hingerichtet und Athens Einfluss wurde deutlich geringer.
Dekeleisch-Ionischer Krieg
413 v. Chr. besetzte das peloponnesische Heer die attische Festung Dekeleia, Athen verlor ionische Vebündete und ein Jahr später kam es zum Bündnis des Peloponnesischen Bunds mit Persien.
- 408 v. Chr.: Machtwechsel in Sparta (Lysander) und Persien (Kyros der Jüngere), noch engere Verbindung und Unterstützung
- Niederlage Athens in der Schlacht von Aigospotamoi
Seeblockaden und Handelssperren zwangen Athen zur Kapitulation, 404 v. Chr. wurde ein Friedensvertrag unterzeichnet.
Folgen
Mit der Niederlage endete Athens Epoche als Großmacht und die Demokratie wurde (allerdings nur für ein Jahr) durch eine Oligarchie ersetzt, in der eine kleine Gruppe von Leuten regiert.
- Attischer Seebund wurde aufgelöst
- Flotte reduziert und Heerfolge unter Sparta Pflicht
→ Persien nutzte die geschwächten und verfallenden Poleis, um die kleinasiatischen Siedlungen zurückzuerobern
Sidefact
Eine Oligarchie gibt es heute zum Beispiel noch in Saudi-Arabien. Aber auch bei mächtigen Reichen spricht man oft von Oligarchen, zum Beispiel in Russland.