Beide Konfliktparteien im Nahostkonflikt sehen sich im Recht und begründen ihre jeweiligen Sichtweise mit verschiedenen Argumenten. Dabei werden oft religiöse mit politischen Argumenten und Forderungen vermischt.
Israelische Sichtweise
Verfolgungen und Antisemitismus:
die Juden wurden aus Israel vertrieben
die Juden hatten über Jahrhunderte hinweg keinen eigenen Staat und waren über die gesamte Welt verstreut (Diaspora) → eigener Staat Israel ermöglicht ein Zuhause
es kam immer wieder zu blutigen Verfolgungen von Juden (Progrome), trauriger Höhepunkt ist der Holocaust (Shoa) → Staat Israel stellt einen sicheren Zufluchtsort für Juden aus der gesamten Welt dar
Versprechen der britischen Kolonialmacht:
- um die Kampfkraft Russlands und der USA im Ersten Weltkrieg zu stärken, versprachen die Briten den Juden vage eine "nationale Heimstätte" in Palästina (Balfour-Deklaration)
religiöse Argumentation aus der Heiligen Schrift (von Seiten fundamentalistischer Juden):
"das Land wurde den Juden von Gott zugesprochen"
"die Juden sind das von Gott auserwählte Volk"
- Feindbild: "Radikale Palästinenser"
- "der radikale Teil der Palästinenser-Bewegung (Hamas) und der von ihnen ausgeübte Terror legitimiere das harte Vorgehen der israelischen Politik" → Israelische Politik als Antwort auf die palästinensiche Bedrohung
Palästinensiche Sichtweise
Versprechen der britischen Kolonialmacht:
- um die Araber zum Aufstand gegen das Osmanische Reich zu bewegen, versprachen die Briten 1915 den Arabern die Errrichtung eines arabischen Königreichs von Palästina (Hussein-MacMahon-Korrespondenz)
Vertreibung:
- arabische Palästinenser leben seit Generationen auf diesem Gebiet → fremdes Volk der Juden beansprucht das Land für sich und vertrieb die dort lebenden Palästinenser (Nakba)
religiöse Argumentation (von Seiten des politischen Islams):
- politische Ziele werden von dem fundamentalistischen Teil der Palästinenser-Bewegung aus dem Koran abgeleitet
Feindbild: "Besatzer Israel"
- "Die Israelis würden die Palästinenser unterdrücken und Stück für Stück versuchen, die Staatsgrenzen Israels über das gesamte Gebiet auszuweiten" → Palästinensisches Vorgehen als Antwort auf die israelische Unterdrückung
Fazit
Es ist sehr schwierig, im Nahostkonflikt ein ausgewogenes Urteil zu treffen, da der Konflikt sehr komplex ist und auch religiöse Aspekte eine große Rolle spielen. Daher ist es sehr wichtig, beide Seiten näher zu beleuchten. Am Ende kann man nicht der einen, oder anderen Seite Recht geben, da beide Perspektiven nachvollziehbar sind.