Afghanistankrieg 1979

Der Afghanistankrieg war ein Stellvertreterkrieg während des Kalten Krieges und ging von der sowjetischen Intervention 1979 bis 1989 und dem Abzug der sowjetischen Truppen.

Auf der einen Seite standen die von der USA unterstützten Mudschaheddin (islamische Guerillagruppen) und auf der anderen Seite, die von der Sowjetunion unterstützte, kommunistische Regierung.

Der Krieg forderte insgesamt 1,5 Millionen Tote, 5 Millionen Vertriebene und sorgte für eine Radikalisierung. In der Folge entstanden Terrorgruppen wie Al Quaida oder die Taliban.

Hintergrund

Schon seit hunderten von Jahren ist Afghanistan aufgrund seiner strategischen Lage ein umkämpftes Land, das immer wieder verschiedene Großmächte unter ihre Kontrolle bringen wollten.

• 1978 kommt es zu einem Putsch der kommunistischen Demokratischen Volkspartei DVPA (durch die Sowjetunion unterstützt)
  • So entstehen Proteste und Demonstrationen gegen die neue Regierung, die aber blutig niedergeschlagen werden. Nach und nach verliert die DVPA aber die Kontrolle, da sich die Aufstände landesweit ausbreiten.
• Es kam zu innerparteilichen Differenzen, wodurch schließlich Amin (wird neuer Präsident) durch einen Putsch an die Macht kam. Er versuchte den Widerstand im Land niederzuschlagen. Der eskalierte allerdings zu einem Bürgerkrieg.
  • Die Sowjetunion hatte jedoch Angst, dass sich Amin an die USA wenden und um Unterstützung bitten würde → dadurch hätten die USA einen strategischen Posten an der Grenze zur Sowjetunion

Sowjetische Intervention in Afghanistan

Weil sich die Beziehung zu den USA durch den NATO-Doppelbeschluss im Dezember 1979 verschlechterte und die Sowjetunion Angst vor einer Annäherung Afghanistans an die USA hatte, entschied sich die Sowjetunion zu einer militärischen Intervention.

• Die Intervention wurde international scharf verurteilt
• Aus einer kurzfristigen Intervention entwickelte sich aber ein jahrelanger Krieg:
  • Während die Rote Armee vor allem die Städte und wichtige Infrastruktur besetzte, schaffte sie es nicht in den ländlichen Regionen ihre Kontrolle durchzusetzen
  • Auf der anderen Seite standen die Mudschaheddin: islamistische Guerillagruppen, die vor allem durch die USA unterstützt wurden
  • Muslime reisten aus anderen Ländern nach Afghanistan, um im "Heiligen Krieg" gegen die Sowjetunion zu kämpfen
• Entscheidend für den Krieg war die Guerilla-Taktik und die Unterstützung der Mudschaheddin durch die USA mit Waffen (Bsp. Flugabwehrraketen)
  • Afghanistan ist ein sehr bergiges Land, dass für die sowjetischen Truppen schwer zu erobern war. Die Mudschaheddin kannten sich dagegen sehr gut aus, zogen sich immer wieder zurück und griffen überraschend an.
• Mit der Wahl Gorbatschows zum neuen Generalsekretär änderte sich die sowjetische Afghanistan-Politik
  • Unter ihm wurde immer mehr Truppen zurückgezogen, bis der Krieg 1989 beendet war.

Folgen

Der Rückzug der Sowjetunion brachte dem Land jedoch keine Ordnung, sondern mündete in einem neuen Bürgerkrieg.

• Als die USA und Sowjetunion 1989 das Land verließen , war Afghanistan total zerstört und politisch sehr instabil
• Dadurch entstanden wiederum Kämpfe zwischen verschiedenen islamischen Gruppen
• Zudem forderte der Krieg über 1,5mio Tote und über 6mio Vertriebene
• Gleichzeitig wurde das Land zunehmend radikalisiert, wodurch sich verschiedene Terrorgruppen bildeten
  • Bsp. Al Quaida oder die Taliban

Sidefact

Weil es bisher keine Großmacht geschafft hat, einen Krieg gegen Afghanistan zu gewinnen und viele dabei unglaublich hohe finanzielle und menschliche Opfer zu beklagen hatten, wird Afghanistan auch "The graveyard of empires" genannt (auf deutsch: "Der Friedhof der Großmächte").