Ungarnaufstand 1956

In Ungarn kommt es 1956 zu einem Aufstand, der allerdings von sowjetischen Truppen und Panzern blutig niedergeschlagen wird. Die Aufständischen fordern nach der Terrorherrschaft unter Rákosi demokratische Wahlen, Freiheiten und die Unabhängigkeit Ungarns. Angeführt werden sie von Nagy.

Hintergrund

Nach dem 2. Weltkrieg blieb Ungarn, wie auch viele andere osteuropäische Staaten von den sowjetischen Truppen besetzt.

• Die Sowjetunion installierte daraufhin eine kommunistische Regierung
• 1952 begann unter Ministerpräsident Rákosi eine Art Staatsterror:
  • Politische Gegner wurden ins Gefängnis gesteckt oder ermordet
  • Unter seiner Willkür gab es keine Gerichtsverhandlungen und die Menschen wurden in Lager gesteckt
• Neben der autoritären Staatsführung verschlechterte sich auch die Wirtschaft und es gab Versorgungsprobleme bei der Bevölkerung

-> Große Unruhe und Unzufriedenheit bei der Bevölkerung

Wandel unter Chruschtschow

1953 kam es in der Sowjetunion zu einem Machtwechsel, nachdem Stalin starb. Mit dem neuen sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow endete die Schreckensherrschaft seines Vorgängers.

• Er verurteilte ihn und seine Willkür und leitete die Phase der "Entstalinisierung" ein
  • In dieser sogenannten "Tauwetter"-Periode kam es auch in den anderen Ostblock-Staaten zu kurzzeitigen Reformen
  • Gleichzeitig will er den Personenkult um Stalin beseitigen, wodurch es zu einem Regierungswechsel in Ungarn kommt -> Rakosi wird abgesetzt und Nagy übernimmt das Amt
• Er setzt Reformen um und modernisiert die Wirtschaft, wodurch sich die Versorgungslage der Bevölkerung verbessert und seine Beliebtheit steigert.

Aufstände und Demonstrationen

Doch 1955 kommt es zu einem Putsch in Ungarn und Rákosi kommt zurück an die Macht, wodurch wieder der Staatsterror beginnt.

• Daraufhin kommt es zu Protesten und Demonstrationen in Budapest, denen sich sogar die ungarische Armee anschließt
  • Sie fordern Nagy zurück und demokratische Wahlen, Meinungs-, Pressefreiheit und Unabhängigkeit von der Sowjetunion
  • So kommt es zu Straßenkämpfen mit der Staatssicherheit, die die Aufständischen aber gewinnen können
• Als Nagy 1956 wieder Staatschef wird erkennt er die Forderungen der Aufständischen an und beginnt Reformen einzuleiten:
  • Er setzt den verhassten Geheimdienst ab und setzt eine neue demokratische Regierung ein
  • Er plant freie Wahlen, erklärt die Unabhängigkeit Ungarns und tritt aus dem Warschauer Pakt aus

Folgen

Der Austritt aus dem Warschauer Pakt ist der Sowjetunion allerdings zu viel, weshalb sie den Aufstand durch sowjetische Truppen und Panzer blutig niederschlägt.

• Nagy und viele andere Aufständische werden zum Tode verurteilt.
• Es sterben über 2500 Aufständische und 700 sowjetische Soldaten
• Schlussendlich wird mit Kádár wieder ein moskautreuer Regierungschef eingesetzt

Sidefact

Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Sowjetunion hat der Westen unter den USA nur zugeschaut. In Deutschland wurden dagegen viele ungarische Flüchtlinge aufgenommen.