Parteien & Massenorganisationen in der DDR

Die einzige Partei mit Macht und Einfluss in der Volkskammer war die SED. Neben ihr gab es noch die Blockparteien und Massenorganisationen, die auch Teil der Volkskammer waren.


Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) entstand aus der Zwangsvereinigung der SPD und KPD und wurde 1946 gegründet.

  • Sie stand unter dem ständigen Einfluss und der Kontrolle der Sowjetunion und vertrat marxistisch-leninistische Grundgedanken.
  • Ihr Führungsanspruch war in der Verfassung der DDR verankert, weswegen der Staat praktisch eine Einparteiendiktatur war.
  • Das Zentralkomitee (ZK) war das höchste Organ der Parteistruktur, das wiederum aus dem Politbüro und dem Sekretariat bestand. Der Generalsekretär/Erster Sekretär des ZK der SED hatte gleichzeitig den Vorsitz im Politbüro inne, war also die mächtigste Person:
    • 1950-1971: Walter Ulbricht
    • 1971-1989: Erich Honecker
    • 1989-1990: Egon Krenz

Blockparteien

Neben der SED gibt es noch die Blockparteien. Sie sind politische Parteien, die jedoch keinerlei Macht haben und deswegen keine Opposition bilden.

  • Sie sollen den Anschein eines Parteienpluralismus erwecken und auch die kritischen Menschen befriedigen – einen Einfluss haben sie jedoch nicht.
  • Sie wurden teilweise auch "Blockflöten" genannt, weil sie nach der Flöte der SED tanzten.
  • Blockparteien: CDU, LDPD, NDPD und DBD

→ Waren am Ende alle unter dem Einfluss und der Kontrolle der SED

Massenorganisationen

Neben Parteien waren auch Massenorganisationen in der DDR politisch vertreten, um der Bevölkerung die Politik der SED nahezubringen.

  • FDGB – Freier Deutscher Gewerkschaftsbund:

    • Vertrat die Rechte der Arbeitenden und Angestellten
    • Berufliche Karriere war ohne Mitgliedschaft kaum möglich, Funktionäre waren oft Mitglieder der SED
    • War mehr eine Behörde als wirkliche Arbeitnehmervertretung
  • FDJ – Freie Deutsche Jugend:

    • Einzige Jugendorganisation, sollte Jugendliche ab 14 Jahren im Sinne des Sozialismus erziehen → Teilnehmende sollten parteitreu werden
    • Nichtteilnehmende hatten erhebliche Nachteile im späteren Berufsleben, deswegen Teilnahmequote bei 88%
  • DFD – Demokratischer Frauenbund Deutschlands:

    • Setzte sich für die Rechte der Frauen ein,
    • Eingliederung der Frauen in die Arbeitswelt
    • War allerdings weitgehend bedeutungslos, da sich viele Frauen weigerten, ihr beizutreten
  • KB – Kulturbund:

    • Bestand aus Künstlern und Intellektuellen
    • Ziel war die Erschaffung einer sozialistischen Kultur, Entnazifizierung und "moralische Gesundung des deutschen Volkes" (Umerziehung im Sinne des Sozialismus)
    • War allerdings starker Zensur unterworfen
  • VdgB - Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe:

    • Förderte den Aufbau einer sozialistischen Landwirtschaft
    • Ziele waren die Bodenreform und die Kollektivierung, allerdings flüchteten viele Bauern in den Westen

→ Alle Parteien und Massenorganisationen der DDR waren zusammen mit der SED in der Nationalen Front zusammengefasst


Sidefact

Die Sowjetunion ließ teilweise neue Parteien am Anfang gründen, um den Einfluss der SPD zu verringern. Da sich die SPD jedoch trotz starker Repression halten konnte, wurde sie zusammen mit der KPD zur SED zwangsvereinigt.

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