Im antiken Griechenland wurde vieles erfunden, das noch heute, wenn auch verändert oder weiterentwickelt, eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielt.
Die Demokratie ist heute die am meisten verbreitete Staatsform, Sokrates, Platon oder Aristoteles begründeten die moderne Philosophie, Hippokrates brachte ein neues Verständnis für Medizin und Wissenschaften wie die Astronomie oder die Geometrie wurden weiterentwickelt.
Orte wie das Theater, die Agora oder das Gymnasium stammen aus dem antiken Griechenland.
Demokratie
Die Demokratie ist eine Staatsform, in der das Volk regieren soll. Das Wort setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern demos (Volk) und kratos (Herrschaft).
- Demokratie im antiken Griechenland:
- direkte Abstimmungen
- keine Gleichberechtigung → nur männliche Vollbürger, keine Frauen, Kinder, Metöken und Sklaven
- Demokratie heute:
- meist Vertreter (Abgeordnete), die gewählt werden, um Interessen zu vertreten → Berufspolitiker in Parteien
- Gleichberechtigung durch Wahlrecht ab 16 oder 18 Jahren
- Gewaltenteilung: Gesetzgebung (z.B. Bundestag), ausführende Gewalt (z.B. Polizei), Rechtsprechung (Gerichte)
Philosophie
Im 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich im antiken Griechenland die westliche Philosophie, die versucht, das menschliche Leben und Denken zu verstehen, ohne sich nur auf Mythologie und Religion zu berufen. Das griechische Wort bedeutet Liebe zur Weisheit.
- Sokrates (469–399 v. Chr.):
- stellte seinen Mitmenschen Fragen, die sie zum Denken und zur Erkenntnis anregen sollten
- Platon (428/27–348/47 v. Chr.):
- Schüler des Sokrates
- entwickelte die Ideenlehre → Aufteilung der Welt in Sinneswelt, also alles mit den Sinnen Wahrnehmbare, und Ideenwelt, also eine Vorstellung von den Dingen
- Aristoteles (384 – 322 v. Chr.):
- Schüler des Platon
- begründete die Logik als eigene Wissenschaft → weitere Naturwissenschaften entstanden
Medizin
Im antiken Griechenland wurde Krankheit nicht als göttliche Strafe angesehen, sondern als Naturphänomen, das man wissenschaftlich erklären wollte.
- Körper und seine Bestandteile sollten in Harmonie, also ausgeglichen sein
- Reinlichkeit und seelische Gesundheit wurden für Heilung als wichtig angesehen
- Hippokrates mit vielen Schriften zur Medizin mit Beschreibungen von Krankheiten, die es noch heute gibt, und Anweisungen für Ärzte
Orte und Institutionen
Theater
Insbesondere ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde auf Freilichtbühnen Theater gespielt. Das anspruchsvollere griechische Drama löste einfache Lieder und Tänze ab.
- Grundlage für das Theater war Aristoteles‘ Werk Poetik, in dem die Machart beschrieben wurde
- Tragödien und Komödien wurden gespielt
→ Das Theater war nicht nur eine kulturelle Veranstaltung, sondern wurde auch für politische Zwecke genutzt.
Agora
Die Agora spielte eine zentrale Rolle im Zusammenleben der griechischen Poleis. Sie ist vergleichbar mit dem römischen Forum oder heutigen Marktplätzen.
- Zentraler Ort der gesellschaftlichen kulturellen, auch religiösen Begegnung
- Versammlungen, Feste, Märkte
→ Eine Agora zu haben, galt als Zeichen der Unabhängigkeit einer Polis. Keine zu haben hingegen wurde als falsch oder sogar gesetzlos angesehen.
Weitere Erfindungen und Entwicklungen
Im antiken Griechenland wurden noch viele weitere Dinge erfunden oder weiterentwickelt.
- Wissenschaften wie die Geometrie oder die Astronomie, die es auch im Alten Ägypten schon gab, gelangten zu neuen Erkenntnissen und wurden systematisiert
- Erste Weltkarten mit bekannten Ländern
- Wassermühlen, Wasserpumpen, Duschen, Leuchtturm, Wecker...
→ Das griechische Gymnasion, eine Jungenschule zur geistigen und körperlichen Erziehung, kann als Vorreiter des heutigen Gymnasiums angesehen werden.
Sidefact
Noch heute leisten Ärztinnen und Ärzte nach Hippokrates den Hippokratischen Eid, in dem sie schwören, menschlich und nach bestem Gewissen zu handeln.