Nach dem Ende des 1. Weltkriegs hielt Großbritannien weder die Versprechung gegenüber den Arabern noch gegenüber den Juden. Dadurch trat auch das Faisal-Weizmann-Abkommen nicht in Kraft. In der Folge verschlechterte sich die jüdisch-arabische Beziehung und es kam zu mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen. Mit dem Holocaust erreichte die Judenverfolgung schlussendlich aber ein nie dagewesenes Ausmaß.
Faisal-Weizmann-Abkommen
Das Faisal-Weizmann-Abkommen (1919) war eine Übereinkunft zwischen den Arabern (Delegationsleiter Emir Faisal) und Zionisten (Delegationsleiter Chaim Weizmann) über die politische Neuordnung Palästinas.
- Die Araber stimmten einer Herauslösung Palästinas aus dem arabischen Königreich und der Schaffung eines jüdischen Staates gemäß der Balfour-Deklaration zu
- Bedingung: Araber bekamen ihre, in der "Hussein-McMahon-Korrespondenz" versprochene Unabhängigkeit von den Briten und behielten die Hoheit über die islamischen Heiligtümer
- Allerdings gab der neu gegründete Völkerbund das Mandat für Palästina an Großbritannien und die Briten hielten sich nicht an ihr Versprechen, einen arabischen Staat zu schaffen
- Dies führte zu stärker werdendem Widerstand gegen die westlichen Großmächte und einem Nicht-Inkrafttreten des Faisal-Weizmann-Abkommens
-> Das heißt, die Araber und Zionisten hatten sich geeinigt. Die westlichen Großmächte setzten sich allerdings darüber hinweg und hatten eigene geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Durch das Sykes-Picot-Abkommen verschlechterte sich die jüdisch-arabische Beziehung.
Verschlechterung der jüdisch-arabischen Beziehung
In der Folge verschlechterte sich die Beziehung zwischen den arabisch-stämmigen Palästinensern und den Juden.
- Gründe:
- Araber lehnten weiteren Zuzug von Juden aus Europa ab
- Juden kauften viel Land und vertrieben daraufhin die dort ansässige Bevölkerung
- Jüdische Unternehmen stellten nur Juden ein
- Viele Araber litten an Arbeitslosigkeit und Armut: spürten Neid und fühlten sich benachteiligt
- So kam es zu zahlreichen Pogromen in den Folgejahren:
- Nabi-Musa-Unruhen 1920
- Unruhen von Jaffa 1921
- Massaker von Hebron 1929
- Großer Arabischer Aufstand 1936
- Gleichermaßen kam es aber auch von Juden zu gewaltsamen Übergriffen auf Araber (Gründung der jüdischen paramilitärischen Organisation Haganah)
Zweiter Weltkrieg und Holocaust
Durch die nationalsozialistische Verfolgung nach der Machtergreifung Hitlers kam es zu einem jüdischen Flüchtlingsstrom aus dem Deutschen Reich heraus.
- Auf einer Konferenz von 1938 weigerten sich allerdings 32 Nationen, jüdische Flüchtlinge aufzunehmen -> neues Ziel: Palästina
- Zudem schlossen sich viele Araber im Zweiten Weltkrieg den Deutschen an und die Verfolgung von Juden nahm zu
- Gleichzeitig starben durch den Holocaust während des 2. Weltkriegs über 6 Millionen Juden
- Holocaust: Vernichtung aller Juden, wird von den Juden auch "Shoa" genannt
-> Das heißt, während des Zweiten Weltkriegs erreichte die Judenverfolgung ein gewaltiges Ausmaß. Zudem weigerten sich andere Länder fliehende Juden aufzunehmen und selbst in Palästina selbst waren sie Opfer arabischer Pogrome.
Sidefact
1941 traf sich Hitler sogar mal mit dem Mufti von Jerusalem (sehr wichtiger Rechtsgelehrter des Islams). Bei diesem Treffen lobte der Mufti Hitler als den "von der gesamten arabischen Welt bewunderten Führer".