Die Kriegsziele der Kriegsparteien meinen vor allem die Bedingungen, die man dem Gegner nach dem Ende des Krieges auferlegen konnte. Dabei war der Sieg Grundvorraussetzung für diese Bedingungen. Auch konnten sich die Ziele während des Krieges stark wandeln.
Mittelmächte
Land | Kriegsziele |
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Deutsches Reich |
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Österreich-Ungarn |
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Osmanisches Reich |
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Bulgarien | Gebietserweiterungen auf dem Balkan nach dem durch die Niederlagen in den Balkankriegen verursachten Gebietsverlusten |
Alliierte
Land | Kriegsziele |
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Frankreich |
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Großbritannien |
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Russisches Reich |
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Italien | territoriale Gebietserweiterung auf Kosten Österreich-Ungarns → Gebiete an der Adria |
USA |
→ Festgelegt waren diese Ziele in Wilsons 14 Punkte (gemäßigtes Kriegszielpogramm) |
Bedeutung
Die Kriegsziele der Kriegsparteien ergaben sich aus imperialen und imperialistischen Bestrebungen der europäischen Großmächte.
Sie bestanden meist aus:
territorialen Ansprüchen
politischen Ansprüchen
wirtschaftlichen Ansprüchen
Viele alliierte Staaten konnten ihre Ziele dann bei der Gestaltung der Nachkriegsordnung auch durchsetzen, z.B. Frankreich mit Rückgewinnung Elsaß-Lothringens.
→ Wenn aber alle kriegsführenden Parteien vorwiegend machtpolitische Interessen mit dem Krieg durchsetzen wollten (Ausnahme USA), wer war Schuld am 1. Weltkrieg?
Sidefact
Die Kriegsziele wurden meist nicht konkret formuliert oder nicht veröffentlicht, um unangenehmen Verpflichtungen zu entgehen. Zum Teil wurden die Ziele auch von den Kriegsparteien zur Ermutigung der eigenen Bevölkerung und von Verbündeten verwendet.