Der Kieler Matrosenaufstand begann am 29. Oktober 1918 und war die Reaktion der Matrosen auf den sinnlosen Befehl der Seekriegsleitung, die überlegene englische Flotte anzugreifen. Der Aufstand weitete sich schnell über ganz Deutschland aus.
Himmelfahrtskommando
Am 29. Oktober 1918 kam der Befehl von der deutschen Seekriegsleitung (SKL), die haushoch überlegene englische Flotte in einer letzten verzweifelten Operation im Ärmelkanal anzugreifen
War militärisch sinnlos, da der Krieg schon verloren war und Waffenstillstand schon kurz bevorstand
"Todesfahrt": Seekriegsleitung will lieber mit "wehenden Fahnen und ehrenvoll untergehen", als sich eine Niederlage einzugestehen → Sinnlose Tote unter den Matrosen werden billigend in Kauf genommen
Matrosenaufstände
Die Matrosen begreifen, dass es sich hier bei um eine "Todesfahrt" handelt und meutern deswegen in Kiel und Wilhelmshaven:
Sie sabotieren ihre Schiffe → Über 1.000 Matrosen werden eingesperrt und sollen vor ein Militärgericht gestellt werden
Werftarbeiter und Soldaten schließen sich den meuternden Matrosen an, inhaftierte Matrosen werden befreit→ Kiel und Wilhelmshaven unter Kontrolle der Aufständischen
Arbeiter & Soldatenräte
Die Matrosenaufstände in Kiel und Wilhelmshaven weiten sich auf das ganze Reichsgebiet aus.
revolutionäre Arbeiter und Soldaten übernehmen in spontanen Volkserhebungen die als nicht mehr legitim angesehenen lokalen Mächte
bilden eigenständige Organisationsformen, die Arbeiter und Soldatenräte → Aufgaben: Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Bewältigung der enorm schlechten Versorgungslage der Bevölkerung
Fordern Abdankung des Kaisers, Waffenstillstand und neues politisches System → Gegen die alte Ordnung gerichtet, Wunsch in der Mehrheit nach parlamentarischen System