Bezeichnet den Höhepunkt des Machtkampfes zwischen weltlicher- und geistlicher Macht im 11./12. Jh.. Streitpunkt der beiden Seiten war die Amtseinsetzung von Geistlichen (=Investitur).
Konfliktursachen
- Deutsche Kaiser (= weltliche Herrscher) setzen ihnen treu ergebene Bischöfe und Äbte in Ämter ein → Das Einsetzen von Geistlichen eigentlich Recht des Papstes (geistlicher Herrscher)
- Konkurrenzkampf um Macht und Einfluss zwischen Kirche und Kaiser
Verlauf
- Gregor der Siebte Papst, Heinrich der Vierte Deutscher Kaiser im Jahr 1075
- Papst Gregor wehrt sich gegen die Einsetzungen von Geistlichen durch Kaiser Heinrich → Erkennt durch Heinrich eingesetzte Geistliche nicht an
- Heinrich schlägt sich auf Seite der verbannten Geistlichen → Papst Gregor exkommuniziert Heinrich (=Verbannt ihn aus der Kirche)
- Nach Gang nach Canossa 1076 n. Chr. (→Heinrich bittet Papst um Vergebung) wird Heinrich wieder in Kirche aufgenommen
- Machtkampf bleibt bestehen, Heinrich im Streit mit einigen Fürsten
- Erneute Exkommunizierung Heinrichs und Aufstellung von Gegenkaiser durch Fürsten → Heinrich ernennt eigenen Papst
- Beendigung des Machtkampfes erst durch Wormser Konkordat 1122 durch Kaiser Heinrich dem Fünften und Papst Calixt dem Zweiten
- Beschließung von Kompromiss: Investitur läuft über Kirche, weltliche Angelegenheiten über Kaiser
Auswirkungen
- Kaisertum verliert an Macht → Papstum gewinnt an Einfluss
- Einheit von Reich und Kirche aufgehoben
- Neuorientierung der Kaiser unter den Staufern
Merke
- Investiturstreit und Konkurrenzkampf um Macht und Einfluss zwischen Papst Gregor dem Siebten und Kaiser Heinrich dem Vierten
→ Streit wird zugunsten des Papsttums auf Wormser Konkordat beigelegt
- Einheit von Papst- und Kaisertum wird zerstört