Pflanzliche Vermehrung – Vegetative Vermehrung

Vegetative Vermehrung

Beschäftigst du dich in Biologie gerade mit Pflanzen und deren Vermehrung?

Dann wird dir im Unterricht auch der Begriff vegetative Vermehrung begegnen.

Was ist die vegetative Vermehrung?

Wie läuft sie ab?

simpleclub erklärt dir, was du über die vegetative Vermehrung wissen solltest!

Vegetative Vermehrung einfach erklärt

Anders als bei der geschlechtlichen Fortpflanzung von Pflanzen, müssen bei dieser Form der Vermehrung keine Blüten bestäubt werden.

Es wird also weder der Pollen, noch der Blütenstaub benötigt.

Die Pflanze vermehrt sich, indem sie sich teilt.

Vegetative Vermehrung Definition

Bei der vegetativen Vermehrung entsteht eine neue Pflanze aus sich teilenden Zellen der Mutterpflanze. Ganz ohne Blüte, Befruchtung und Ausbildung eines Samens.


Vegetative Vermehrung Formen

Ausläufer

(z.B. Erdbeere)

  • Die Mutterpflanze bildet lange Sprossteile, aus denen kleine Tochterpflanzen herauswachsen.

Ableger

(z.B. Haselnuss)

  • Entwickeln sich als winzige Pflanzen, z. B. am Blattrand. Sie fallen ab und wachsen im Boden fest.

Teilung

(z.B. Pfingstrose)

  • Unmittelbar an der Mutterpflanze entwickeln sich „Kindeln“.
  • Sie lassen sich abtrennen und neu einpflanzen.

Absenker

(z.B. Johannisbeere)

  • Wenn Zweige den Boden berühren, können sich Wurzeln bilden und neue Pflanzen heranwachsen.

Steckling

(z.B. Tomate)

  • Abgeschnittene Zweige bilden in Wasser oder feuchter Erde Wurzeln. So entsteht eine kleine Pflanze.

Veredlung

  • Hier werden zwei Pflanzen miteinander kombiniert.
  • Beispielsweise kann ein Edelreis mit einer anderen Pflanze, als Unterlage, fest verbunden werden und wächst darauf an.
Wechsel die Ansicht.

Merke: Bei der vegetativen Vermehrung entstehen neue Pflanzen aus sich teilenden Zellen der Mutterpflanze.

Deshalb ist das genetische Material der Nachkommen identisch mit dem der Mutterpflanze. Durch die vegetative Vermehrung entstehen also Klone.

Vegetative Vermehrung Prozess

Hast du dich schon mal gefragt, wie aus den abgeschnittenen Pflanzen so einfach neue, eigenständige Pflanzen entstehen können?

Das liegt daran, dass pflanzliche Zellen anders programmiert sind als beispielsweise unsere menschlichen Zellen. Bei uns hat jede Zelle eine bestimmte Aufgabe. Deshalb werden manche Zellen zu Blutzellen, andere zu Muskelzellen usw. Jede Zelle weiß also schon, in welchen Zelltyp sie sich entwickeln soll. Bei Pflanzen ist das anders. Jede Pflanzenzelle ist in der Lage sich neu zu programmieren. Egal welche Funktion sie zuvor hatte, ob die Zelle zu Blatt, Blüte oder Wurzel gehörte, sie kann sich in einen völlig neuen Zelltyp weiterentwickeln.

Deshalb können beim Stecklingsverfahren beispielsweise auch neue Wurzeln aus dem Spross wachsen. Die Zellen im Spross programmieren sich so um, dass sie auch zu Wurzelzellen werden können. Diese Fähigkeit der pflanzlichen Zellen wird auch Totipotenz genannt. Das bedeutet einfach, dass pflanzliche Zellen in der Lage sind, sich in jeden Zelltyp zu verwandeln. Umso jünger die Zellen sind, desto besser funktioniert in der Regel dieses Umprogrammieren pflanzlicher Zellen.

Regrowing

Regrowing bedeutet so viel, wie das Nachwachsen-Lassen von Pflanzen oder Pflanzenresten.

Das kannst du auch ganz leicht Zuhause ausprobieren. Das Beste daran ist, dass dieser Prozess besonders nachhaltig ist und du auch noch Geld dabei sparst.

Dazu nimmst du einfach Gemüsereste, die beim Kochen übrig bleiben. Also z.B. den Kern einer Avocado, den Strunk des Kopfsalats oder den Fruchtkopf einer Ananas. Also eigentlich alles, was sonst in die Biotonne wandern würde.

Diese Teile der Pflanze können, statt in den Müll zu wandern, ebenfalls einfach in Substrat gesteckt werden. Wenn du das Gemisch regelmäßig gut feucht hälst, kann nach kurzer Zeit eine neue Pflanze entstehen.

Du solltest aber darauf achten, dass die Pflanzenreste nicht allzu alt und matschig sind. Je älter die Reste sind, desto mehr Energie geht in der Pflanze verloren und steht nicht mehr für die Entwicklung einer neuen Tochterpflanze zur Verfügung. Irgendwann ist das Gewebe nicht mehr vital genug, damit das Regrowing funktionieren kann. Am besten startest du also ganz schnell damit, Pflanzen nachwachsen zu lassen.

Regrowing von verschiedenen Pflanzen

Wissenswertes vegetative Vermehrung

Für den Gärtner ist die vegetative Vermehrung in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. So können beispielsweise mithilfe vegetativer Vermehrungsformen gezielt eine Pflanze mit besonderen Eigenschaften kloniert und vervielfältigt werden.

Meistens brauchen vegetativ vermehrte Pflanzen auch weniger Zeit, bis sie blühen oder Früchte tragen als bei einer geschlechtlichen Fortpflanzung.

Vegetative Vermehrung Zusammenfassung

Die vegetative Vermehrung wird auch ungeschlechtliche oder asexuelle Vermehrung genannt. Bei der Fortpflanzung entstehen genetisch identische Nachkommen, ganz ohne Samen und Bestäubung.

Die Tochterpflanzen entstehen ausschließlich aus sich teilenden Mutterpflanzen, wodurch dann genetische Klone entstehen. In der Natur sind nur bestimmte Pflanzenarten dazu in der Lage, sich durch Teilung fortzupflanzen.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Verfahren der vegetativen Vermehrung:

  • Ausläufer
  • Teilung
  • Steckling
  • Veredlung
  • Ableger
  • Absenker
Nächstes Thema:
Bestäubung

Weiter
Bestäubung

simpleclub ist am besten in der App.

Mit unserer App hast du immer und überall Zugriff auf: Lernvideos, Erklärungen mit interaktiven Animationen, Übungsaufgaben, Karteikarten, individuelle Lernpläne uvm.

Jetzt simpleclub Azubi holen!

Mit simpleclub Azubi bekommst du Vollzugang zur App: Wir bereiten dich in deiner Ausbildung optimal auf deine Prüfungen in der Berufsschule vor. Von Ausbilder*innen empfohlen.

Jetzt simpleclub Azubi holen