Die RNA Prozessierung ist die Modifikation der prä-mRNA zur mRNA. Sie findet zwischen der Transkription und Translation und nur bei Eukaryoten statt.
Funktion
Die RNA-Prozessierung findet nur bei Eukaryoten statt, weil die prä-mRNA vom Zellkern zu den Ribosomen transportiert werden muss. Die Prozessierung sorgt für:
- Schutz vor enzymatischen Abbau
- Regulation der Lebensdauer einer mRNA
- Entfernen funktionsloser DNA-Abschnitte
- Vielfalt der synthetisierbaren Proteine
- Erkennung der mRNA für die Translation
Ablauf
Die RNA Prozessierung findet auf 4 Stufen statt:
- Capping
- Polyadenylierung
- Editing
- Spleißen
Capping
- Modifiziertes Guanin-Nukleotid an 5´-Ende (5´-Cap-Struktur)
- Erkennungszeichen für das Ribosom und Schutz vor chemischen Zersetzungsprozessen auf dem Transportweg
Polyadenylierung
- Anhängen des Poly-A-Schwanz (Adenin-Nukleotide) ans 3´-Ende
- Schutz vor chemischen Zersetzungsprozessen auf dem Transportweg
- Regulation der Lebensdauer (wie oft die mRNA abgelesen werden kann)
Editing
- Austausch einiger Nukleotide
- Die Änderung der Nukleotidsequenz erhöht die Proteinvielfalt
Spleißen
Merke: Eukaryotische Gene sind Mosaikgene und bestehen aus Introns und Exons.
- Entfernen der Introns (nicht-codierend)
- Zusammenfügen der Exons (codierend)
Alternatives Spleißen: Erhöhung der Genvielfalt durch beliebige Aneinanderreihung oder Auslassen von Exons.
Ergebnis
Aus der unreifen prä-mRNA entsteht nach der Prozessierung die reife mRNA.
Beispiele
Spleißen
Aus diesem mRNA-Abschnitt mit den Introns 1,2 und den Exons 1-3 wird nach dem Spleißen eine mRNA, die nur aus den Exons 1-3 besteht.
Alternatives Spleißen
Aus diesem mRNA-Abschnitt mit den Introns 1,2 und den Exons 1-3 wird nach dem Spleißen eine mRNA, die nur aus den Exons 1 und 3 besteht. Hier wurden nicht nur die Introns sondern auch Exon 2 herausgeschnitten.