Die physiologische oder ökologische Potenz einer Art ist das Vermögen, Schwankungen von Umweltfaktoren innerhalb des Toleranzbereiches zu ertragen.
Physiologische Potenz
Ist das Vermögen der Organismen, Schwankungen von Umweltfaktoren innerhalb des Toleranzbereiches zu ertragen.
- ohne Konkurrenz in Reinkulturen
Ökologische Potenz
Ist das Vermögen der Organismen, Schwankungen von Umweltfaktoren innerhalb des Toleranzbereiches zu ertragen.
- mit Konkurrenz zu anderen Arten
Euryök und Stenök
Arten mit einer hohen ökologischen Potenz (weiter Toleranzbereich) heißen euryök.
Arten mit einer niedrigen ökologischen Potenz (enger Toleranzbereich) heißen stenök.
Euryöke Arten
- euryök = weiter Toleranzbereich gegenüber mehrerer Umweltfaktoren
- eurypotent = weiter Toleranzbereich gegenüber einem Umweltfaktor
Bedeutung
Euryöke Arten können unterschiedliche Standorte mit verschiedenen Bedingungen besiedeln.
Sie sind deswegen oft weit verbreitet. Man nennt sie manchmal auch Kosmopoliten (Weltbürger).
Stenöke Arten
- stenök = enger Toleranzbereich gegenüber mehrerer Umweltfaktoren
- stenopotent = enger Toleranzbereich gegenüber einem Umweltfaktor
Bedeutung
Stenöke Arten können nur bestimmte Standorte mit genau definierten Bedingungen besiedeln.
Sie dienen daher oft als Zeigerarten bzw. Bioindikatoren, mit denen man die Umweltfaktoren an einem Standort bestimmen kann.
Beispiele
Euryöke Arten
- Löwenzahn
- Waldkiefer (UF Wasser)
- Ratten
- Schweine
Stenöke Arten
Umweltfaktor | Beispiele | |
---|---|---|
Feuchtigkeit | Sumpfdotterblume, gelbe Schwertlilie, Torfmoose | |
Trockenheit | ||
Federgras, Schwalbenwurz | Viele Nährsalze im Boden | |
Wiesen-Storchschnabel, Klatschmohn, gelbes Windröschen, Queller, Salzmelde | Hoher Stickstoffgehalt im Boden | |
Brennnessel, Gefleckte Taubnessel | Saure Böden (pH < 5,5) | Heidekraut, Preiselbeere, Schachtelhalme, Binsen, Riedgräser |
Basische Böden (pH > 7,5) | Frühlings-Adonisröschen, Huflattich | |
Saubere Luft | Bartflechte |