Klonen

Klonen bezeichnet die Erzeugung von genetisch identischen Lebewesen, mit demselben Erbgut.


Formen

Es gibt verschiedene Formen des künstlichen Klonens.

Therapeutisches Klonen

Ziel ist es neue Zellen oder Gewebe herzustellen, die später bei der Behandlung von bestimmten Krankheiten eingesetzt werden können.

  • Organtransplantation
  • Gewebetransplantation (z.B. Haut nach Verbrennungen oder Herzmuskelgewebe nach einem Herzinfakt)

Dazu werden embryonale Stammzellen benötigt, da sie in der Lage sind, sich zu jedem beliebigen Zelltyp zu differenzieren.

Die Gewinnung von embryonalen Stammzellen ist derzeit in Deutschland verboten.

Reproduktives Klonen

Das reproduktive Klonen bezeichnet die eher verbreitete Variante des Klonens. Hier wird im Gegensatz zum therapeutischen Klonen ein genetisch komplett identischer Organismus erzeugt.

Notwendig dafür ist ein Embryo und eine Leihmutter.

In der Landwirtschaft soll dadurch die Nutztierzucht verbessert werden, in dem z.B. leistungsfähigere und krankheitsresistentere Tiere gezüchtet werden.

Dolly das Klonschaf

Der Prozess des Klonens lässt sich gut am Beispiel des ersten geklonten Säugetiers "Dolly", dem Schaf, nachvollziehen.

  • Aus dem Euter eines Finn-Dorset-Schafs wurden Zellen entnommen
  • Einem Scottish-Blackface-Schaf wurde eine Eizelle entnommen
  • Die Euterzellen wurden in einem nährstoffarmen Medium kultiviert (Zellzyklus wird dadurch vor der DNA-Replikation angehalten)
  • Der Zellkern der Eizelle wurde entfernt
  • Die Euterzelle (Spender) und die entkernte Eizelle wurden fusioniert (Verschmelzung)
  • Die Zellteilung der fusionierten Eizelle beginnt
  • Embryo im Frühstadium entwickelte sich und wird in Leihmutter eingesetzt
  • Entstehung eines zum Spender genetisch identischen Finn-Dorset-Schaf

Nicht verwechseln: Klonieren ist nicht gleich Klonen. Beim Klonen werden ganze, genetisch identische Organismen erzeugt.

Ethische Aspekte

In Deutschland verbietet das Embryonenschutzgesetz (ESchG) von 1991 die Herstellung oder Verwendung von Embryonen zu einem anderen Zweck als dem, eine Schwangerschaft herbeizuführen. D.h.:

  • Die Arbeit und Forschung mit embryonalen Stammzellen ist nur unter besonderen Ausnahmen erlaubt

  • Therapeutisches und reproduktives Klonen sind damit in Deutschland rechtswidrig

  • Die Gültigkeit des Gesetzes ist dennoch stark umstritten


Klonen im Alltag

Neben den künstlichen Klonen gibt es auch natürliche Klone, die uns im Alltag immer wieder begegnen.

Alle Organismen, die sich asexuell (ungeschlechtlich) vermehren, zeugen genetisch identische Nachkommen.

Auch bei einigen Pflanzen findet ungeschlechtliche Fortpflanzung statt. Pflanzt du z.B. die Samen bzw. Ausläufer einer Erdbeerpflanze ein, sind die Nachkommen ebenfalls genetisch identisch.

Eineiige Zwillinge sind natürlich vorkommende menschliche Klone.

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