Mithilfe des Vaterschaftstest kann über die Länge bestimmter DNA-Abschnitte Auskunft über die Abstammung gegeben werden.
Vaterschaftstest Hintergrund
Unsere DNA besteht zu einer Hälfte aus Genen der Mutter und zu anderen Hälte aus Genen des Vaters.
Die DNA enthält an einigen Stellen immer gleiche Wiederholungen, die sogennanten Short-Tandem-Repeats (STR).
Die Abfolge von STRs sind individuell und ermöglichen daher eine genaue Identifikation.
Vaterschaftstest Ablauf
Der Ablauf eines Vaterschaftstest lässt sich in verschiedene Schritte unterteilen. Besonders wichtige Methoden sind dabei die Polymerase-Kettenreaktion und die Gelelektrophorese.
Rechtliche Voraussetzungen
Grundsätzlich darf jeder Deutsche einen Vaterschaftstest durchführen. Dennoch unterliegt das Verfahren strengen, rechtlichen Regeln:
- Alle Beteiligten (Eltern und Kind) müssen schriftlich ihr Einverständnis erteilen
- Bei unmündigen Kindern, muss die Mutter zustimmen
- Bei der Probenentnahme müssen Zeugen anwesend sein
Entnahme der Proben
Zuerst müssen Gewebeproben aller Beteiligten gesammelt werden.
Geeignet dafür sind Zellen aus der Mundschleimhaut, die mit einem Wattestäbchen abgekratzt werden oder Blutproben, die vom Hausarzt abgenommen werden.
DNA-Analyse
Die nächsten Schritte finden im Labor statt:
- Die DNA wird aus den Gewebeproben isoliert
- Die isolierten DNA-Fragmente werden mithilfe der Polymerasenkettenreaktion vervielfältigt.
- In kurzer Zeit werden tausend Kopien der STRs erstellt
- Die DNA-Fragmente werden eingefärbt, um sie im nächsten Schritt sichtbar zu machen
Auswertung
In der Auswertung werden etwa 15-40 DNA-Fragmente analysiert.
- STRs werden als Proben in die Gelelektrophorese eingesetzt
- Kleine Moleküle wandern schneller als große
- Durch die Bewegungsgeschwindigkeit kann auf die Länge der einzelnen Kopien geschlossen werden
- Die Bandenmuster aller Beteiligten können dann verglichen werden
Bei einem Vaterschaftstest kann nur eins mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden: Dass der Mann nicht der Vater des Kindes ist.
Den umgekehrten Schluss, dass er tatsächlich der Vater ist, kann nie endgültig bewiesen werden.
Wusstest du schon?
Je nach Anbieter und Zahl der analysierten Marker liegen die Preise für einen Vaterschaftstest zwischen 150 und 400 Euro
Vermutlich kommen in Deutschland jährlich etwa 8000 Kinder zur Welt, die nicht vom offiziell registrierten Vater stammen
Bis zu 25 000 Männer werden Vater, ohne dass sie davon wissen
Die Methode des Vaterschaftstest wird auch in der Kriminaltechnik (Tätersuche) angewandt