Die Evolutionstheorie nach Lamarck besagt, dass jede Urform einer Art sich möglichst perfekt an ihre Umwelt anpassen möchte und die deshalb erworbenen Eigenschaften an die nächste Generation vererbt.
Kernaussagen
Die Evolutionstheorie nach Lamarck, auch Lamarckismus genannt, war um 1800 eine der ersten Evolutionstheorien, noch vor Darwin. Sie besagt:
- Jede Art besitzt eine Urform
- Diese Urform besitzt den Drang sich möglichst perfekt anzupassen
- Die sich verändernde Umwelt und die wechselnden Befürfnisse der Tiere beeinflussen sich gegenseitig
- Der Gebrauch bestimmter Organe führt zur Ausprägung
- Der Nichtgebrauch bestimmter Organe führt zur Rückbildung
- Erworbene Eigenschaften werden an die Nachkommen weitervererbt
- Arten entwickeln sich von einfachen zu komplexen Organismen
- Jede Art besitzt eine eigene lineare Evolutionslinie (kein gemeinsamer Vorfahre)
Beispiele
Die Giraffe
Nach Lamarcks Theorie gab es kleine Urgiraffen. Irgendwann haben alle Urgiraffen die ganzen niedrigen Blätter aufgefressen und sie mussten ihren Hals strecken, um an höhere Blätter zu kommen. Der Gebrauch des Halses, führte zu einer verstärkten Ausprägung. Das wurde vererbt und die nächste Generation hatte ausgeprägtere Hälse.
Der menschliche Blinddarm
Der Blinddarm übernahm beim Urmensch die Funktion pflanzliche Nahrung zu verdauen. Mit der Zeit stiegen die Menschen auf andere Nahrung um und der Blinddarm war immer weniger an der Verdauung beteiligt. Der Nichtgebrauch hat zu einer Rückbildung geführt. Heute übernimmt er nur noch Immunfunktionen über den Wurmfortsatz.