Im Wald keucht und fleucht so einiges an Tieren. Neben den vielen Insekten gibt es auch große Säugetiere und vor allem zahlreiche Pflanzen.
Hast du dich schon mal gefragt, wie so viele verschiedene Lebewesen zusammenleben können? Und haben manche Tiere vielleicht einen größeren Einfluss als andere?
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Zusammenleben im Wald einfach erklärt
Im Wald leben ungefähr 10.000 verschiedene Arten an Tieren und Pflanzen. Damit das Zusammenleben dieser Art gut funktioniert, müssen sie sich speziell anpassen, um nicht gegeneinander zu konkurrieren.
Jedes Lebewesen spielt deshalb im Wald eine besondere Rolle und hat Einfluss auf andere Lebewesen. Man spricht in diesem Kontext von Wechselbeziehung zwischen verschiedenen Arten.
Diese Beziehungen können in einer Nahrungskette oder Nahrungsnetz festgehalten werden. In diesen Schaubildern können dann z.B. Räuber-Beute-Beziehungen dargestellt werden. Man unterteilt zwischen den Produzenten, die die Grundnahrungsquelle sind (Pflanzen, Algen) und den Konsumenten.
Zu den Konsumenten zählen auf der untersten Ebene Pflanzenfresser. Dann kommen alle Lebewesen, die sich von den Pflanzenfressern ernähren. Sie werden Primärkonsumenten genannt. Alle Fressfeinde der Primärkonsumenten, werden Sekundärkonsumenten genannt (z.B. Vögel und Frösche). Die Endkonsumenten, also die Spitze der Nahrungskette, die keine Fressfeinde mehr haben heißen Tertiärkonsumente.
Definition Zusammenleben im Wald
Der Wald ist ein Ökosystem in dem viele verschiedene Tiere und Pflanzen zusammenleben. Jedes Tier und jede Pflanze übernimmt eine spezifische Rolle im Kreislaufsystem.
Zusammenleben im Wald allgemein
Eine große Artenvielfalt von verschiedenen Tieren und Pflanzen im Wald führt zu unterschiedlichen Nahrungsbeziehungen. In diesen Beziehungen spielt jede Art eine wichtige Rolle. Du kannst dir das Ganze vorstellen, wie verschiedene Zahnräder, die ineinander greifen. Wird ein Zahnrad ausgetauscht, hat das Auswirkungen auf alle anderen Zahnräder.
Heimische Bewohner
Waldboden als Lebensraum
Im Waldboden stecken besonders viele Lebewesen. Hauptsächlich findest du hier die sogenannten Destruenten. Sie haben die Aufgabe organisches Material, wie z.B. Pflanzenreste oder tierische Material (Kot, Kadaver) zu zersetzen.
Destruenten im Waldboden sind beispielsweise:
- Regenwürmer
- Nacktschnecken
- Asseln
- Tausendfüßler
- Einzeller und Bakterien
- Pilze
Diese Lebewesen sind die Endkonsumenten im Wald. Sie sorgen dafür, dass "Abfallprodukte" zersetzt werden. Dadurch wird der Waldboden nährstoffreicher. Man nennt Destruenten dadurch auch Mineralisierer.
Baum als Lebensraum
Bäume bieten Lebensraum für viele verschiedene Tiere. Damit die alle Zusammenleben können, müssen sie sich besonders gut anpassen.
Jede Art ist auf spezifische Aufgaben spezialisiert. Man sagt, dass die Lebewesen sich durch ihre Angepasstheit auf unterschiedliche Nahrungen spezialisieren. Denn sonst würden sie alle Tiere gegenseitig ihr Futter wegessen und konkurrieren, was ein Zusammenleben unmöglich machen würden.
Beispiel von Schlaf- und Bruthöhlen
Auch der Baumstamm ist ein Ort, an dem mehrere Arten zusammenleben.
Wenn du ein großes Lauch im Baumstamm findest, hat ein Specht eine Schlaf- oder Bruthöhle gebaut. Viele Tiere im Wald, sind ebenfalls auf Wohnungssuchen, können sich aber selbst keine Höhle bauen. Sie sind deshalb auf den Specht angewiesen. Wenn der Specht seine Höhle verlässt, kann das bestimmte Folgen haben:
- Kleiber benutzen Höhle als Unterschlupf
- Bestimmte Fledermäuse ziehen ihre Jungen in den Höhlen auf
- Insekten (z.B. Hornisse) baut in der Höhle ihr Nest
- Siebenschläfer schlafen in den Höhlen
Beispiel der Vogel-WG
In unsern heimischen Wäldern leben besonders viele Vögel. Beobachtungen zeigen, dass drei verschiedene Vogelarten an einem Baum zusammenleben.
Buntspecht, Kleiber und Gartenbaumläufer koexistieren an einem Baum ohne zu konkurrieren.
Das geht nur, weil jeder Vogel besonders angepasst ist:
Gartenläuber
- Hat einen dünnen, spitzen Schnabel
- Frisst Insekten (z.B. Springschwänze) in der Baumrinde
Keiber
- Frisst Insekten (z.B. Rüsselkäfer), die tiefer in der Rinde versteckt sind
Buntspecht
- Hat einen langen, dicken Schnabel
- Frisst Insekten, die tief in der Borke wohne (z.B. Borkenkäfer)
Innerhalb dieser Vogelarten und den Insekten gibt es sogenannte Wechselbeziehungen. Wenn beispielsweise mehr Buntspechte existieren, gibt es weniger Borkenkäfer (Buntspechte würden mehr Käfer essen).
Je mehr Borkenkäfer leben würden, desto mehr Buntspechte geben, da sie mehr Nahrung zu verfügung haben.
Nahrungsnetze
Die Wechselbeziehung von bestimmten Arten (z.B. Specht und Borkenkäfer) wird Nahrungskette genannt. Der Buntspecht ist aber nicht die einzige Art, die sich vom Borkenkäfer ernährt. Wenn man diese Nahrungskette auf andere Arten ausweitet, erhält man das sogenannte Nahrungsnetz. Das ist eine Übersicht, die zeigen soll, wie sich Arten gegenseitig beeinflussen. Oder einfach gesagt "Wer frisst wen?".
Um Naturschutz zu betreiben, muss man solche Nahrungsnetze ganz genau kennen, um zu verstehen, welche anderen Arten von einer Veränderung ebenso betroffen sind.
Hier siehst du ein Beispiel eines Nahrungsnetzes:
Achtung: Du lernst hier beispielshafte Nahrungsnetze kennen. Im Wald leben bis zu 10.000 verschiedene Arten. Dementsprechend gibt es unzählig viele Möglichkeiten, das Zusammenleben im Wald darzustellen.
Trophieebenen
Trophiebenen zeigen noch etwas genauer, wie Lebewesen in einer Nahrungskette oder einem Nahrungsnetz zueinander stehen. Dabei wird jedem Lebewesen eine genaue Stellung zugeordnet.
- Am Anfang stehen die **Produzenten**Sie sind das Grundnahrungsmittel, bzw. "Produkt"Das sind z.B. Pflanzen und Algen
- Sie sind das Grundnahrungsmittel, bzw. "Produkt"
- Das sind z.B. Pflanzen und Algen
Die **Konsumenten** konsumieren andere Ebenen.
- Nach den Produzenten kommen die PrimärkonsumentenPflanzen und Algen werden von den Primärkonsumenten gefressenPrimärkonsumenten sind Pflanzenfresser (z.B. Hase, Maus, Raupe)
- Pflanzen und Algen werden von den Primärkonsumenten gefressen
- Primärkonsumenten sind Pflanzenfresser (z.B. Hase, Maus, Raupe)
- Die dritte Ebene sind SekundärkonsumentenDie Sekundärkonsumenten sind Fleischfresser (z.B. Vögel, Frösche, Eidechsen)Sie essen die Primärkonsumenten
- Die Sekundärkonsumenten sind Fleischfresser (z.B. Vögel, Frösche, Eidechsen)
- Sie essen die Primärkonsumenten
- Danach kommen die TertiärkonsumentenSie essen fleischfressende Tiere (Primär- und Sekundärkonsumenten)Z.B. Bär, Eule, Fuchs
- Sie essen fleischfressende Tiere (Primär- und Sekundärkonsumenten)
- Z.B. Bär, Eule, Fuchs
Die **Destruenten** zersetzen tote Tiere, Pflanzen und Abfallprodukte (Kot), wodruch sie Nährstoffe für die Produzenten bereitstellen.
Beispiel Waldameise
Ameisen sind die zahlreichsten Tiere im Wald. Sie erfüllen verschiedene wichtige Aufgaben, die für das Zusammenleben im Wald wichtig sind.
- Ameisen ernähren sich hauptsächlich von Insekten, aber auch von Früchten und Aas (Sekundärkonsumenten)
- Viele ihrer Beutetiere, wie z.B. der Borkenkäfer sind für den Wald sehr schädlich
- Sie verbessern den Waldboden
\rarr Sie transportieren totes Material (tote Insekten, abgestorbenes Pflanzenmaterial) in ihr Nest. Sie räumen quasi den Wald auf. - Sie verteilen Pflanzensamen
\rarr Durch das hin und her tragen von Pflanzenresten können Samen auf dem Weg verloren gehen
Ameisen haben also einen Einfluss, auf die Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem auch auf uns Menschen, da sie natürliche Schädlingsbekämpfer sind und so einen Beitrag dazu leisten, dass unser Wald ein stabiles Ökosystem ist.
Zusammenleben im Wald Zusammenfassung
Das Zusammenleben im Ökosystem Wald wird über Nahrungsketten, bzw. Nahrungsnetzen dargestellt.
Jedes Lebewesen spielt in diesen Einordnungen eine spezifische Rolle. Man spricht auch von Wechselbeziehungen zwischen zwei Arten.
Um die Rolle eines Lebewesens genauer zu definieren, spricht man zusätzlich von Trophieebenen.
Auf der untersten Stufe sind Produzenten (Pflanzen, Algen). Sie sind da Grundnahrungsmittel für Pflanzenfresser, also den Primärkonsumenten (Raupe, Hase).
Diese werden wiederum von den Sekundärkonsumenten, den fleischfressenden Tieren gefressen.
Danach kommen die Tertiärkonsumenten, die ebenso Fleischfresser sind, aber auch fleischfressende Tiere essen. Das sind z.B. Bären und Füchse.
Zum Schluss fehlen noch die Destruenten. Sie wandeln Abfallprodukte wie Pflanzenmaterial oder Tierkot in Mineralstoffe um. Deshalb werden sie Zersetzer genannt.