Verhütungsmittel

Verhütungsmittel spielen bei der Sexualität aller Geschlechter eine große Rolle.

Es gibt viele verschiedene Verhütungsmethoden mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.

Aber was sind beispielsweise natürliche Verhütungsmittel und wie unterscheiden sie sich von anderen Methoden? Und was tun, wenn bereits ungeschützter Sex stattgefunden hat?

simpleclub gibt dir einen Überblick und hilft dir das Thema zu verstehen!

Verhütungsmittel einfach erklärt

Verhütungsmittel schützen beim Sex (Geschlechtsverkehr) vor einer ungewollten Schwangerschaft, aber auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Nicht jedes Verhütungsmittel ist für jeden Menschen und vor allem jede Lebenssituation gleich gut geeignet.

Zu den gängigen Verhütungsmethoden gehören die mechanischen, hormonellen und natürlichen Methoden.

  • Mechanisch: Sorgen für eine Barriere, die das Eindringen der Spermien verhindern.
    • Das Eindringen von Spermien in die Vagina wird verhindert (keine Befruchtung)
    • Verhindert direkten Kontakt von Körperflüssigkeiten im Intimbereich (Schutz vor Krankheiten)
    • Beispiele: Kondom, Diaphragma, Kupferkette, Kupferspirale
  • Hormonell: Kombination aus Hormonen, die auf den weiblichen Zyklus wirken.
    • Hormone können den Eisprung verhindern
    • Hormone lassen Gebärmutterhalsschleim verdicken, sodass Spermienzellen nicht eindringen können
    • Beispiele: Pille, Vaginalring, Hormonstäbchen
  • Natürlich: Ohne Hormone oder Chemie. Man beachtet die natürlichen Signale des Körpers und Veränderungen des Menstruationszyklus.
    • Beispiele: Temperaturmethode, Coitus interruptus

Verhütungsmittel Definition

Verhütungsmittel sind Hilfsmittel mit denen du eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden kannst. Außerdem verhindern einige Verhütungsmethoden ein Anstecken mit sexuell übertragbaren Krankheiten.


Verhütungsmittel Übersicht

Welches das "richtige" Verhütungsmittel für eine Person ist hängt von vielen Faktoren ab. Generell sollte man sich genau informieren, welche Methode für einen selbst und die aktuelle Lebenssituation am besten geeignet ist. Bei der Beratung kann dir medizinisches Fachpersonal helfen.

Hier siehst du einen Überblick gängiger Verhütungsmittel:

Mechanische Verhütungsmittel

  • Diaphragma: Wird in die Scheide eingeführt
  • Kondom: Wird über den steifen Penis gestreift
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Kupferkette und Kupferspirale verbinden die mechanische mit der chemischen Verhütung. Durch das Einsetzen in die Gebärmutter verändert sich einerseits die Gebärmutterschleimhaut, sodass die Einnistung einer befruchteten Eizelle deutlich schwerer wird (mechanische Verhütung).

Andererseits sorgt das Kupfer für eine chemische Reaktion mit den Spermien. Die Beweglichkeit der Spermien wird stark gesenkt und die Lebensdauer verringert.

Kupferkette und Kupferspirale müssen vom Fachpersonal eingesetzt werden und alle 3-5 Jahre gewechselt werden.

Hormonelle Verhütungsmittel

Hormonelle Verhütungsmittel sind bei gewissenhafter Einnahme am sichersten. Mitunter haben sie aber auch starke Nebenwirkungen über die man sich ärztlich informieren sollte.

Pille und Vaginalring, Hormonplaster/implantat geben in unterschiedlich hohen Dosen Hormone ab.

  • Sie hemmen das Reifen der Eizelle
  • Verändern die Gebärmutterschleimhaut

Da Hormone sich auch anders auf den Körper auswirken können, wird besonders die Pille stark hinterfragt. Unter anderem gibt es einige psychische Nebenwirkungen, wie z.B. starke Stimmungsschwankungen oder den Verlust der Libido (Sexuelle Lust). Viele Ärzte verschreiben die Pille, z.B. nicht ausschließlich als Verhütungsmittel. Sie kann beispielsweise genutzt werden, um das Hautbild zu verbessern.

Natürliche Verhütungsmittel

Die natürlichen Verhütungsmethoden haben am wenigsten Nebenwirkungen, sind aber als alleiniges Verhütungsmittel am unsichersten.

Bei der Temperaturmethode wird die Körpertemperatur täglich gemessen. Da nach dem Eisprung die Körpertemperatur etwas ansteigt, sollen so die fruchtbaren Tage bestimmt werden. Allerdings wirken auch andere Faktoren auf die Körpertemperatur wie z.B. Stress oder Erkrankungen.

Coitus interruptus bedeutet, dass der Penis vor dem Samenerguss (Orgasmus) herausgezogen wird. Dennoch können bereits vor dem Orgasmus Spermienzellen austreten oder der Penis kann nicht frühzeitig herausgezogen werden.

Sicherheit der Verhütungsmittel

Die Sicherheit für ein Verhütungsmittel wird über den Pearl-Index angegeben.

Je kleiner der Wert, desto sicherer ist das Verhütungsmittel.

Die Formel für den Pearl Index lautet:

\frac{\textsf{Anzahl der Schwangerschaften} \cdot \;1200}{\textsf{Anzahl der Frauen} \cdot \textsf{Anwendungszyklen}}AnzahlderSchwangerschaften1200AnzahlderFrauenAnwendungszyklen\frac{\textsf{Anzahl der Schwangerschaften} \cdot \;1200}{\textsf{Anzahl der Frauen} \cdot \textsf{Anwendungszyklen}}

Rechenbeispiel: In einer Untersuchung wurden 150 Frauen erfasst, die für 24 Monate mit einer bestimmten Methode verhüteten. Neun Frauen wurden innerhalb dieser 24 Monate trotz Verhütung schwanger. Die Formel für den Pearl Index lautet:

\frac{9 \cdot 1200}{150\cdot 24} = 39120015024=3\frac{9 \cdot 1200}{150\cdot 24} = 3
Pille: 0,1 – 0,9, Vaginalring: 0,4 – 0,65, Verhütungspflaster: 0,72 – 0,9, Kupferspirale: 0,3 – 0,8, Diaphragma: 1 – 20 Kondom: 2 – 12, Koitus interruptus: 4 – 18, Temeraturmethode 3,8-20.

Notfallverhütungsmittel

Auch, wenn du gewissenhaft verhütest, können immer Unfälle passieren. Ein gerissenes Kondom oder unerwartetes Übergeben bei Einnahme der Pille können manchmal schon ausschlaggebend sein. Im schlimmsten Fall kann auch ungewollter Sex ein Grund für die Einname von Notfallmedikamenten sein.

Notfallmedikamente sind:

  • Die "Pille danach"
  • Die "Kupferspirale-danach"

Seit dem Jahr 2005 gibt es die Pille-Danach rezeptfrei in Apotheken. Trotzdem sollte sie nur in Ausnahmefällen eingenommen werden, da die Pille einige Nebenwirkungen enthält.

Die Pille-danach sorgt dafür, dass der Eisprung der Frau hinausgezögert bzw. unterdrückt wird. Wenn Spermienzellen in die Gebärmutter eindringen, ist dann keine Eizelle vorhanden, die befruchtet werden kann. Sie muss spätestens am dritten Tag nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.

Wenn der Eisprung aber schon stattgefunden hat, hilft auch die Pille-Danach nicht mehr. In jedem Fall sollte dieses Notfallmedikament so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Sex eingenommen werden.

Die "Spirale danach" muss spätestens bis zum 5. Tag nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Die Kupferionen sorgen dafür, dass die Befruchtungsfähigkeit der Spermien und die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert wird.

Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Einige Verhütungsmittel schützen nur vor Geschlechtskrankheiten.

Lecktücher sind dünne Latextücher, die auf die Scheide oder den Anus aufgelegt werden. Sie schützen davor, dass Bakterien aus dem Darm oder Mund nicht übertragen werden.

Die PreP ist ein Anti-Virenpräparat, was eingenommen werden kann, um vor HIV-Viren zu schützen.

Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, welches gewissenhaft gegen ungewollte Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten schützt.

Das Thema Verhütung ist gleichermaßen Männer und Frauen Sachen und sollte in einer Beziehung von beiden gleichermaßen beachtet werden!


Zusammenfassung Verhütungsmittel

Verhütungsmittel schützen vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.

Man unterscheidet zwischen mechanischer, hormoneller und natürlicher Verhütungsmethoden.

Ihre Sicherheit wird über den Pearl-Index angegeben. Hier gilt:

Je kleiner der Wert, desto sicherer das Verhütungsmittel.

Welche Verhütungsmittel für einen selbst am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu kann sich jeder medizinisch beraten lassen.

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