Lernst du in Biologie gerade etwas über das Immunsystem unseres Körpers?
Dann wirst du im Unterricht sicherlich auch die unspezifische Immunabwehr kennenlernen.
Was ist die unspezifische Immunabwehr?
Wie funktioniert sie?
simpleclub erklärt dir, was du zu der unspezifischen Immunabwehr wissen solltest.
Unspezifische Immunabwehr einfach erklärt
Die unspezifische Immunabwehr ist angeboren. Sie entwickelt sich noch vor der Geburt und besteht aus natürlichen Barrieren, wie der Haut, Schleimhäuten und Körperflüssigkeiten. Außerdem besteht sie aus Immunzellen, den Fresszellen.
Die unspezifische Immunantwort reagiert sehr schnell, meist bereits innerhalb weniger Minuten.
Tritt ein Erreger in unseren Körper, versuchen die natürlichen Barrieren diesen dabei zu hindern.
Dringt der Erreger trotzdem in unseren Körper ein, wird zwischen humoraler und zellulärer Immunantwort unterschieden.
Bei der zellulären Immunantwort spielen vor allem Fresszellen eine wichtige Rolle. Die Erreger und infizierten Zellen werden „gefressen”.
Bei der humoralen Immunantwort spielt das Komplementsystem eine wichtige Rolle. Es markiert die Erreger, die gefressen werden sollen. Mithilfe von Enzymen kann die humorale Antwort auch Erreger abtöten (Apoptose).
Unspezifische Immunabwehr Definition
Die unspezifische Immunabwehr ist angeboren und besteht aus natürlichen Barrieren und Immunzellen.
Unspezifische Immunabwehr Bedeutung
Die unspezifische Immunabwehr gibt es schon seit Ewigkeiten. Sie hat folgende Vorteile:
- Sie ist angeboren und wirkt sofort.
- Sie reagiert sehr schnell.
- Sie bietet auch passiven Schutz.
Sogar Bakterien haben sowas wie ein unspezifisches Abwehrsystem. Sie besitzen Restriktionsenzyme, die fremdes Erbgut (z.B. von Viren) angreifen und zerschneiden.
Unspezifische Immunabwehr Abwehrlinien
Beim Menschen wird ein passiver und aktiver Schutz unterschieden.
Passive Immunabwehr
Die passive Immunabwehr schützt den Körper über folgende Strukturen:
- Sie verhindern das Eindringen von Fremdkörpern.
- Dazu gehören zum Beispiel die Nasenschleimhäute und der Rachenschleim.
- Sie fangen Erreger und Fremdorganismen ab und "halten sie fest".
- Sie enthalten oft Immunzellen oder antibakterielle Substanzen.
- Dazu gehören zum Beispiel die Magensäure, Tränenflüssigkeit und der Speichel.
- Sie enthalten oft erregerfeindliche Stoffe.
- Sie bieten eine generell lebensfeindliche Umgebung.
Diese natürliche Schutzbarrieren gibt es auf und in unserem Körper.
Dazu gehört beispielsweise:
- Alkalisches Milieu im Zwölffingerdarm
- Saures Milieu in Scheide (bakterizid)
- Spülung der Blase durch viel Trinken
- Mikrobiom auf der Haut
- Schleimschicht (Mukus) verhindert Eindringen von schädlichen Bakterien.
Aktive Immunabwehr
Weiße Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, bilden die aktive Immunabwehr. Du unterschiedest hier zelluläre und humorale Abwehrprozesse.
Für die zellulären Prozesse sind die Fresszellen verantwortlich. Für die humoralen Prozesse ist das Komplementsystem wichtig.
Zelluläre Abwehrprozesse
Zu den zellulären Abwehrprozessen gehören diese Vorgänge:
Abwehrprozess | Beschreibung |
---|---|
Apoptose |
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Antigenrepräsentation |
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Phagozytose |
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Phagozytose
Die Phagozytose ist ein besonders wichtiger Vorgang für alle Fresszellen, bei dem Teilchen umhüllt und verdaut werden.
Das Ganze läuft so ab:
- Immunzelle (z.B. Makrophage) wölbt sich nach innen ein.
- Zellfremdes Material wird umschlossen und aufgenommen.
- Im Inneren bildet sich eine Membranblase (Vesikel) mit den Fremdstoffen.
- Immunzelle verbindet sich weiter mit einem Lysosom.
- Lysosome enthalten Verdauungsenzyme und werden vom Golgi-Apparat in tierischen Zellen freigesetzt.
- Durch Verdauungsenzyme im Zellinneren können die Vesikel zersetzt werden.
Humorale Abwehrprozesse
Bei den humoralen Abwehrprozessen werden freie Proteine des Komplementsystems aus dem Blut aktiviert. Das Komplementsystem ist eine Kette von Proteinen, die bei der Abwehr von Erregern aktiviert werden und dabei helfen.
Sie markieren die Erreger zur Phagozytose (Opsonierung).
- Komplementproteine binden an die Oberflächenproteine des Erregers.
- Der Erreger wird phagozytiert (gefressen).
Die Proteine des Komplementsystems leiten auch die Bildung des "Membranagriffskomplex" ein.
- Die Proteine bilden Poren im Erreger.
- Wasser strömt in den Erreger und der Innendruck steigt.
- Interferone unterstützen Immunzellen (Stimulation der Zelllyse).
- Lysozym (Enzym in z.B. Makrophagen) löst Bindungen in Membranen (Zellwand).
- Der Erreger platzt (Lyse).
Entzündungsreaktion
Die Proteine vermitteln auch die Entzündungsreaktion.
- Die Erreger treten in den Körper ein (z.B. durch einen Splitter).
- Mastzellen im Gewebe geben Signalstoffe (z.B. Histamin) ab.
- Die Wunde wird verstärkt durchblutet.
- Makrophagen können eindringen und beschädigtes Gewebe zersetzen.
- Immunzellen und Komplementproteine wehren die Erreger ab.
- Durch die Zersetzung von geschädigtem Gewebe kann Eiter entstehen.
Zelluläre vs. humorale Immunantwort
Hier nochmal die Übersicht über die Immunantworten in der Tabelle aufgelistet:
Zellulär | Humoral |
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Fresszellen:
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Unspezifische Immunabwehr Zusammenfassung
Die unspezifische Immunabwehr ist angeboren. Sie wirkt sofort und reagiert sehr schnell.
Immunabwehr | Beschreibung |
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Passiver Schutz |
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Aktiver Schutz |
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