Lernst du in Biologie gerade etwas über das Immunsystem unseres Körpers?
Dann wirst du im Unterricht sicherlich auch die spezifische Immunabwehr kennenlernen.
Was ist die spezifische Immunabwehr?
Wie funktioniert sie?
simpleclub erklärt dir, was du zu der spezifischen Immunabwehr wissen solltest.
Spezifische Immunabwehr einfach erklärt
Die spezifische Immunabwehr ist nicht angeboren. Sie entwickelt sich nach der Geburt oder kann durch Krankheiten und Impfungen erworben werden. Du bezeichnest sie auch als „erlernte" Immunantwort. Sie ist langsamer als die unspezifische Immunantwort, ist aber sehr effektiv.
Bei der spezifischen Immunantwort werden Antikörper gebildet, welche gegen ganz bestimmte Krankheitserreger eingesetzt werden.
Es werden bei der spezifischen Immunabwehr die humorale und die zelluläre Immunantwort unterschieden. Es gibt einen allgemeinen Prozess der beide Immunantworten einleitet.
Bei der zellulären Immunantwort spielen vor allem T-Zellen eine wichtige Rolle. Sie werden aktiviert, wenn Körperzellen infiziert sind.
Bei der humoralen Immunantwort spielen B-Zellen eine wichtige Rolle. Sie produzieren die Antikörper, aber sie sind nicht selbst die humorale Antwort. Das sind die Antikörper, die zirkulieren, erkennen, binden und verklumpen. B-Zellen werden aktiv, wenn der Erreger zum Beispiel im Blut ist und nicht in den Körperzellen.
Spezifische Immunabwehr Definition
Die spezifische Immunantwort wird nach der Geburt entwickelt und ständig angepasst. Sie wird deshalb auch erworbene Immunabwehr genannt.
Spezifische Immunabwehr Funktion
Du findest die spezifische Immunabwehr nur bei Wirbeltieren. Sie ist also noch relativ jung. Sie unterscheidet sich in wichtigen Punkten von der unspezifischen Immunabwehr:
- Sie wirkt langsamer.
- Sie braucht mehr Energie.
- Sie ist aber viel effektiver.
Spezifische Immunzellen
Um die Abläufe der spezifischen Immunabwehr besser zu verstehen, solltest du den Hintergrund und die Funktion der wichtigsten Zellen kennen.
- **T-Lymphozyten** werden im roten Knochenmark gebildet und reifen im Thymus (Organ des Immunsystems zwischen den Lungenflügeln).
T-Helferzellen tragen zur Immunabwehr bei, indem sie z.B. B-Zellen aktivieren.T-Killerzellen sind spezialisiert auf das Abtöten von virusinfizierten oder entarteten Zellen. - B-Lymphozyten werden im roten Knochenmark gebildet.
**B-Lymphozyten** sind Grundlage der humoralen Immunabwehr\rarr bilden Antikörper. - Makrophagen sind Melde- und Fresszellen.
- Dendritische Zellen können T-Zellen aktivieren.
Spezifische Immunabwehr Ablauf
Bei der spezifischen Immunabwehr werden eine humorale und eine zelluläre Immunantwort unterschieden. Beides wird aber durch einen allgemeinen Prozess eingeleitet.
Humorale und zelluläre Immunantwort werden zwar getrennt, aber finden in der Regel zeitgleich statt. Die meisten Erreger befinden sich sowohl in Zellen als auch frei im Blut.
Einleitungsphase
Hier werden einmal die verschiedenen Schritte der Einleitungsphase aufgezählt:
- Eine dendritische Zelle nimmt ein Antigen (den Krankheitserreger) auf. Sie wandert dann in einen Lymphknoten.
- Dort präsentiert sie das aufgenommene Antigen (Antigenpräsentation).
- Eine T-Helferzelle aus dem Lymphknoten bindet an die antigenpräsentierende Zelle.
- Passt alles, schüttet die T-Helferzelle Zytokine aus und teilt sich.
Zytokine sind Botenstoffe des Immunsystems, die unter anderem entzündungshemmend wirken und Abwehrzellen aktivieren.
Zelluläre Immunantwort
Bei infizierten Körperzellen wird der zelluläre Mechanismus aktiviert. Dieser läuft wie folgt ab:
- Die zytotoxischen T-Zellen (T-Killerzelle) binden an die infizierte Zelle.
- Zytotoxische T-Zellen schütten Enzyme aus.
- Die Enzyme lösen in der infizierten Zelle den Zelltod (Apoptose) aus.
- Die infizierte Zelle löst sich auf und stirbt.
- Die Fragmente werden von Fresszellen gefressen.
Humorale Immunantwort
Liegt der Erreger frei im Blut oder sonst wo vor und ist nicht in einer Körperzelle, greift der humorale Mechanismus. Dieser läuft wie folgt ab:
B-Zellen werden aktiviert.
Die T-Zelle bindet an die B-Zelle und schüttet Zytokine (Botenstoffe) aus (Bestätigung).
Die B-Zelle differenziert sich zu Plasmazellen (Klonale Selektion). → Plasmazellen produzieren spezifische Antikörper.
Die Antikörper werden ausgeschüttet und binden an freie Erreger. → Die Erreger verklumpen (Agglutination).
Dadurch werden die Erreger unschädlich. Die Klumpen werden durch Fresszellen verdaut.
Zelluläre vs. humorale Immunantwort
Hier nochmal die Übersicht über die Immunantworten in der Tabelle aufgelistet:
Zellulär | Humoral |
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Immunologisches Gedächtnis
Das immunologische Gedächtnis ist der größte Vorteil des adaptiven Immunsystems.
Dieses System des Körpers kann sich an Erreger erinnern, und bei einer erneuten Infektion die Gedächtniszellen schnell aktivieren und den Erreger so effektiv bekämpfen.
Das immunologische Gedächtnis ist entscheidend für die langfristige Immunität gegen Krankheiten. Es ist der Grund, warum Impfungen funktionieren und warum wir nicht immer wieder an den gleichen Krankheiten erkranken.
Beispiel:
- Impfung gegen Mumps, Röteln usw.
- Jährliche Grippeimpfungen (Impfstoff ist auf Grippesaison angepasst)
Spezifische Immunabwehr Zusammenfassung
- Wird erlernt und weiter entwickelt
- Entsteht nach der Geburt oder durch Impfungen
- Effektiv, aber langsamer
- Bildung von spezifischen Antikörpern
Du unterscheidest die humorale und die zelluläre Immunantwort. Ein gemeinsamer allgemeiner Prozess leitet beide Immunantworten ein.
- Die humorale Immunanwort wird aktiv, wenn die Erreger im Blut sind, und nicht in der Zelle.
\rarr B-Zellen (Plasmazellen, Antikörper, B-Gedächtniszellen) aktiv - Die zelluläre Immunantwort wird aktiv, wenn die Körperzellen infiziert sind.
\rarr T-Zellen (T-Helferzellen, T-Killerzellen, T-Gedächtniszellen) aktiv
Humorale und Zelluläre Immunantwort laufen meistens gleichzeitig ab.
Hier siehst du eine Übersicht alles Abwehrbarrieren des Immunsystems: