Sprossachse

Beschäftigst du dich in Biologie gerade mit dem Thema Pflanzen und lernst etwas zum Aufbau der Pflanze?

Dann wird dir beim Betrachten des Aufbaus auch die Sprossachse begegnen.

Welche Funktion hat die Sprossachse? Wie ist sie aufgebaut?

simpleclub erklärt dir, was du über die Sprossachse wissen solltest.

Sprossachse einfach erklärt

Die Sprossachse ist das Organ der Pflanze, welches das Wurzelsystem mit den Blättern und Blüten verbindet. Die Wurzeln, Blätter und Blüten selbst gehören also nicht dazu. Die Blüten- und Blattstiele zählen aber als Teil der Sprossachse - sie transportieren Stoffe und tragen zum Wachstum bei. Außerdem richten sie oft durch geschicktes Wachstum die Blätter nach dem Licht aus. Auch die Kohlenhydrate, welche durch die Photosynthese gewonnen wurden, können durch die Sprossachse transportiert werden.

Manche Sprossachsen verhölzern zum Schutz und um noch höher zu wachsen. Die nennen wir dann im Alltag "Stämme" oder "Äste", wie bei den Bäumen. Verhölzern sie nicht reden wir z.B. von "Blumenstiel" oder "Blumenstängel". Die Funktion und der generelle Aufbau bleiben aber gleich. Sie alle sind damit biologisch gesehen Sprossachsen/Teil der Sprossachse. Weitere gängige Namen für die Sprossachse sind Stiel, Stängel oder Stamm.

Die Sprossachse von einkeimblättrigen Pflanzen unterscheidet sich von der Sprossachse von zweikeimblättrigen Pflanzen.

  • Zweikeimblättrige Pflanzen haben Leitbündel im Spross, die ringförmig angeordnet sind.
  • Bei einkeimblättrigen Pflanzen sind diese zerstreut angeordnet.

Die wichtigsten Bestandteile der Sprossachse sind die Epidermis, das Rindengewebe, das Bildungsgewebe, das Mark, der Zentralzylinder, die Gefäßzellen und die Siebröhren.

Das Wachstum der Sprossachse unterscheidet man in das Längenwachstum (primäres Wachstum) und das Dickenwachstum (sekundäres Dickenwachstum).

Sprossachse Definition

Die Sprossachse (kurz Spross) ist ein wichtiges Organ der Pflanze. Sie verbindet das unterirdische Wurzelsystem mit den Blättern und mit den Blüten.


Sprossachse Funktion

Die Sprossachse (kurz Spross) übernimmt unterschiedliche Aufgaben:

  • Stabilisierung

    • Die Sprossachse trägt das Blattwerk und stabilisiert die Pflanze
    • Sie bewirkt, dass sich die Blätter zur Sonne hin ausrichten können
  • Transport von Nährstoffen

    • Wasser- und Nährstofftransport von der Wurzel zu den Blättern
    • Transport der Kohlenhydrate (durch Photosysthese gewonnen) von den Blättern in die Wurzeln

Sprossachse Aufbau

Je nachdem, um welche Art von Pflanze es sich handelt, kann der Aufbau der Sprossachse unterschiedlich sein.

Allgemein bezeichnet man die Sprossachse auch als Stiel oder Stängel. Bei Bäumen wird die Sprossachse Stamm genannt.

Die verdickten Stellen an der Sprossachse nennt man Knoten oder auch Nodien. Das ist der Bereich, an dem die Blätter mit dem Spross verbunden sind. Der Abschnitt zwischen zwei Knoten wird Internodium genannt.

Die Sprossachse bezeichnet den Stiel einer Pflanze. Von hier gehen die Blätter ab. Diesen Bereich nennt man Knoten. Der Bereich zwischen Blättern wird Internodium genannt.

Man unterscheidet zwischen einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen.

  • Bei den einkeimblättrigen sind die Leitbündel im Spross zerstreut.

  • Bei den zweikeimblättrigen sind sie wie ein Ring im Spross angeordnet.

Hier siehst du einmal den Aufbau einer zweikeimblättrigen Pflanze:

Bestandteil

Funktion

Epidermis

  • Schützende Außenschicht
  • Ist das Abschlussgewebe nach außen hin
  • Durch wachshaltige Kutikula in der Epidermis wird die Pflanze vor dem Vertrocknen geschützt

Rindengewebe

  • Sorgt für die Stabilisierung der Pflanze
  • Ermöglicht Speicherung von Nährstoffen

Bildungsgewebe

  • Hier werden neue Zellen gebildet
  • Durch die neuen Zellen wird das Dickenwachstum ermöglicht

Leitbündel

  • Leitbündel sind Transportwege, die von der Wurzel der Pflanze bis zu den Blättern reichen.
  • Sie lassen sich in Xylem und Phloem unterscheiden.
  • Xylem sind holzartige Leitgewebe. Sie ermöglichen den Transport von Wasser und Stoffen, die im Wasser gelöst sind.
  • Phloem nennt man das Gewebe, durch welches Nährstoffe transportiert werden. Es ist also eine Nährstoffleitbahn.

Zentralzylinder

  • Hier liegen die Leitbündel
  • Durch die Zentralzylinder geschieht der Transport von Wasser und Nährstoffen bis zu den Blüten und Blättern

Gefäßzellen

  • Ähnlich wie Leitbündel
  • Wasser und Nährstoffe werden von den Wurzeln in die Blätter der Pflanze transportiert

Siebröhren

  • Organische Stoffe aus den Blättern (z.B. der aus der Fotosynthese gewonnene Zucker) werden in die Wurzeln und Speicherorgane der Pflanze transportiert

Mark

  • Besteht aus besonders weichem Zellgewebe
  • Im Mark werden Nährstoffe gespeichert

Merke: Unter dem Zentralzylinder verstehst du die Gesamtheit aus Leitbündeln, Mark und Festigungsgewebe (Rinde und Epidermis).

Sprossachse Wachstum

Pflanzen können während ihrer Entwicklung sowohl ihre Höhe als auch ihren Durchmesser vergrößern.

  • Längenwachstum (primäres Wachstum)
  • Dickenwachstum (sekundäres Dickenwachstum).

Sprossachse Metamorphosen

Jede Pflanze ist unterschiedlichen Umwelteinflüssen ( zum Beispiel Hitze, Feuchtigkeit oder Kälte) ausgesetzt. Pflanzen konnten sich aber im Laufe der Evolution an diese Bedingungen anpassen. Dieser Vorgang wird Metamorphose genannt. Deshalb kann sich also auch die Gestalt der Sprossachse verändern.

  • Wasserspeicherung (Sukkulenz) - In sehr heißen Gebieten dient der Pflanzenspross zur Speicherung von Wasser (z.B. bei Kakteen)

  • Sprossranken - In sehr felsigen und steinigen Gebieten haben viele Pflanzen sogenannte Sprossranken, um sich um Gegenstände winden zu können, was der Pflanze Stabilität verleiht (z.B. bei Weinreben)

Sprossachse Transportsystem

Damit das Wasser entgegen der Schwerkraft in der Pflanze nach oben befördert werden kann, müssen drei Komponenten erfüllt sein:

  • Die physikalischen Eigenschaften des Wassers - Anziehungskräfte bewirken, dass ein Wassertropfen nicht auseinanderläuft und Wasser in dünnen Röhren aufsteigen kann
  • Das von der Wurzel aufgenommene Wasser sorgt für einen Wurzeldruck, sodass das Wasser in den Leitungsbündeln nach oben geschoben wird
  • Da das Wasser über die Blätter verdunstet, bewegt es sich nach oben (= Transpirationssog)

Sprossachse Zusammenfassung

Die Sprossachse ist ein wichtiges Organ der Pflanze.

Sie verbindet das unterirdische Wurzelsystem mit den Blättern und mit den Blüten und wird auch Stängel, Stiel oder Stamm genannt.

Sie bildet das Grundgerüst der Pflanze, da sie das Blattwerk trägt und den Transport von Wasser und Nährstoffen aus den Wurzeln hin zu den Blättern ermöglicht.

Die Sprossachse von einkeimblättrigen Pflanzen unterscheidet sich von der Sprossachse von zweikeimblättrigen Pflanzen.

  • Zweikeimblättrige Pflanzen haben Leitbündel im Spross, die ringförmig angeordnet sind.
  • Bei einkeimblättrigen Pflanzen sind diese zerstreut angeordnet.

Die wichtigsten Bestandteile der Sprossachse sind die Epidermis, das Rindengewebe, das Bildungsgewebe, das Mark, der Zentralzylinder, die Gefäßzellen und die Siebröhren.

Das Wachstum der Sprossachse unterscheidet man in das Längenwachstum (primäres Wachstum) und das Dickenwachstum (sekundäres Dickenwachstum).

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