Bestimmte Organe oder Teile von Organen können zu medizinischen Zwecken von Mensch zu Mensch transplantiert werden.
Neben ganzen Organen kann auch bestimmtes Gewebe gespendet und transplantiert werden.
Organisation
Organtransplantationen werden in Deutschland von der Deutschen Stiftung Organtransplantation in Zusammenarbeit mit den Transplantationszentren und Krankenhäusern organisiert und überwacht.
Die Stiftung Eurotransplant ist für die länderübegreifende Organisation zuständig. Zu diesen Ländern zählen:
- Deutschland
- Niederlande
- Belgien
- Luxemburg
- Österreich
- Slowenien
- Ungarn
- Kroatien
Organspende
Spenderorgane stammen entweder von Lebendspenden oder postmortalen Spenden.
Lebendspende
- Eine Person entscheidet sich freiweillig ein Organ oder ein Teil davon zu spenden
- In der Regel Freunde oder Verwandte als Spender
- Spender und Empfänger: dauerhaft Nachuntersuchungen nötig
- Mögliche Spendeorgane: Niere, Teile der Leber, verschiedenes Gewebe
Postmortale Spende
- Organspende durch kürzlich verstorbene Menschen
- Voraussetzung: irreversibler Hirntod
- Einwilligung über: Organspendeausweis, Patientenverfügung, Angehörige
- Mögliche Spendeorgane: Nieren, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse oder Dünndarm, verschiedenes Gewebe
Um Organe zu spenden, muss man einwilligen, dass man künstlich am Leben erhalten werden möchte. Denn nur so kann man den irreversiblen Hirntod sicher feststellen.
Nach der Spende
Nach einer Organspende Besteht für Empfänger die Gefahr einer Abstoßungsreaktion. Man unterscheidet drei Abstoßungstypen.
Abstoßungstyp | Zeit | Ursache | Folge | Abhilfe |
---|---|---|---|---|
Hyperakute Abstoßung | Minuten bis Stunden | Bereites vorhandene Antikörper gegen Spenderorgan | Gefäßverschluss, abgeschwächte Durchblutung | Kreuzprobe (Vorsorge), Organentnahme (nach Transplantation |
Akute Abstoßung | Wochen bis Monate | Immunreaktion durch Killerzellen und neu gebildete Antikörper | Entzündung des Organs | Immunsuppressiva |
Chronische Abstoßung | Monate bis Jahre | Entzündung & Vernarbung der Blutgefäßwände durch verschiedene Immunzellen | Verstopfung der Blutgefäße, schlechte Organfunktion | Organentnahme |
Hier siehst du eine schematische akute Abstoßungsreaktion durch Immunzellen und Antikörper.
Immunsuppressiva
Nach dem Erhalt eines Spendeorgans müssen Empfangende lebenslang Medikamente einnehmen, die die Immunantwort unterdrücken. Das verhindert eine Abstoßung des Transplantats, erhöht aber das Infektionsrisiko.
Keine Angst!
Bei Organspendern muss der irreversible Hirntod unabhängig von zwei verschiedenen Ärzten in einem Abstand von 12 Stunden festgestellt werden. Beeinflussungen sind dabei strafbar!
Das macht es sehr unwahrscheinlich zu früh für Tod erklärt zu werden, um an Spendeorgane zu gelangen.