Festlegung & Operationalisierung von Zielen

Unternehmerische Ziele sollten so konkret definiert sein, dass sie folgende Frage beantworten können: Was soll um wie viel bis wann wo im Unternehmen erreicht werden? Sie sollten also aus Zielinhalt, Zielausmaß, Zeitbezug und organisatorischem Bezug bestehen. Dabei ist es wichtig, dass der Zielinhalt operationalisiert, also messbar ist.


Erklärung

Ziele sind ein grundlegendes Element des Wirtschaftens. Sie sind die Grundlage von allen Maßnahmen, von jeder Planung, von jeder Strategie, vom ganzen Unternehmen.

Damit Ziele diese hohen Anforderungen auch erfüllen können, müssen sie zum einen vollständig definiert und zum anderen operationalisiert sein.

Zieldefinition

Vollständig definierte Ziele müssen folgende Komponenten beinhalten:

Zielinhalt

  • Was soll erreicht werden?
  • Beispiele:
    • Erhöhung des Marktanteils
    • Strom aus erneuerbaren Energien
    • Neue Mitarbeitende einstellen

Zielausmaß

  • Wie viel soll erreicht werden?
  • Beispiele:
    • Erhöhung des Marktanteils um 10 %
    • 100 % Strom aus erneuerbaren Energien
    • 15 neue Mitarbeitende einstellen

Zeitbezug

  • Bis wann soll es erreicht werden?
  • Beispiele:
    • Erhöhung des Marktanteils um 10 % bis Ende des Jahres
    • 100 % Strom aus erneuerbaren Energien im nächsten Jahr
    • 15 neue Mitarbeitende einstellen bis Ende des Quartals

Organisatorischer Bezug

  • Welchen Unternehmensbereich betrifft es?
  • Beispiele:
    • Erhöhung des Marktanteils um 10 % bis Ende des Jahres bei Produkt A
    • 100 % Strom aus erneuerbaren Energien im nächsten Jahr im gesamten Unternehmen
    • 15 neue Mitarbeitende einstellen bis Ende des Quartals für Forschung & Entwicklung

Operationalisierung

  • Zielinhalte müssen messbar sein
  • Theoretische Konstrukte wie Kundenbindung, Markenbekanntheit etc. sind nicht direkt messbar, sondern müssen zuerst messbar gemacht weden
  • Operationalisierung bedeutet messbar machen
  • Dazu werden Konstrukte in ihre messbaren Bestandteile zerlegt
Die Grafik zeigt, wie das Konstrukt Diversität und Inklusion in einem Unternehmen operationalisiert werden kann. In diesem Beispiel wird das Konstukt mithilfe von vier verschiedenen Dimensionen und zugehörigen Iindikatoren operationalisiert. Die erste Dimension lautet Demografie. Dazu gehören Indikatoren wie der Anteil von Diversität und Inklusion in der Belegschaft, bei Einstellungen und bei Beförderungen. Die zweite Dimension ist Bildung mit dem Indikator Regelmäßigkeit von Schulungen zu Diversität und Inklusion. Bei der dritten Dimension handelt es sich um Mitarbeiterzufriedenheit mit dem Indikator Mitarbeiterumfragen mit Fokus auf Diversität und Inklusion. Die vierte Dimension ist Engagement außerhalb des Unternehmens mit dem Indikator Anzahl der gemeinnützigen und Spendenaktionen zur Förderung von Diversität und Inklusion in der Gesellschaft.
  • Wie genau Konzepte operationalisiert werden, ist nicht allgemein festgelegt, sondern muss jedes Unternehmen für sich selber entscheiden
  • Meistens werden mehrere Indikatoren verwendet
  • Hilfestellung zur Auswahl von Indikatoren: Korrelationsanalysen

Beispiel

Die simplecompany möchte Marketingkosten einsparen. Dazu sollen die Kosten für Social Media-Kampagnen gesenkt werden. Das vollständig definierte Ziel der simplecompany lautet: Senkung der Kosten für Social Media-Kampagnen in der Marketing-Abteilung bis zum Ende des Jahres um 5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Diese Zieldefinition enthält sowohl Zielinhalt und -ausmaß als auch einen zeitlichen und organisatorischen Bezug und ist somit vollständig.

Dennoch muss die simplecompany bei diesem Ziel aufpassen, da ein übergeordnetes Ziel des Unternehmens lautet, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Hier müssen die Angestellten überlegen, ob dieses Ziel auch mit einer Kostensenkung bei Social Media-Kampagnen erreichbar ist. Denn Ziele müssen immer zu den übergeordneten Zielen passen.

Der Bekanntheitsgrad ist übrigens nicht direkt messbar. Somit muss das Ziel, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, erst operationalisiert werden. Dazu eigenen sich zum Beispiel Umfragen, in denen Teilnehmende fünf Modemarken nennen sollen, die ihnen einfallen. Der Bekanntheitsgrad hängt dann von der Anzahl der Nennungen der simplecompany ab.

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