Angebot und Nachfrage

Angebot & Nachfrage

Das Marktangebot und die Nachfrage sind die beiden Größen, die unser gesamtes Wirtschaftssystem steuern. Auch die Preise unserer alltäglichen Gegenstände entstehen durch Angebot & Nachfrage.
Doch wie funktioniert die Preisbildung genau? Welchen Einfluss haben die Konsumenten?
simpleclub hilft dir diese Fragen zu beantworten und stellt Angebot & Nachfrage ganz einfach dar.


Angebot und Nachfrage einfach erklärt

Die Nachfrage von Konsumenten nach Gütern richtet sich nach verschiedenen Bestimmungsfaktoren. Ein Bestimmungsfaktor kann zum Beispiel der Preis sein. Dieser hat Auswirkungen auf die nachgefragte Menge eines Gutes.

Das Angebot von Unternehmen und anderen Anbietenden richtet sich nach verschiedenen Bestimmungsfaktoren. Ein Bestimmungsfaktor kann zum Beispiel der Preis sein. Dieser hat Einfluss darauf, ob die angebotene Menge steigt oder sinkt.

Verändern sich Angebot und Nachfrage, z.B. durch neue Anbietende oder Nachfragende, verändert sich auch das Marktgleichgewicht. Eine Angebotserhöhung führt zu einer höheren Gleichgewichtsmenge und einem niedrigeren Gleichgewichtspreis. Eine Nachfrageerhöhung führt zu einer höheren Menge und einem höheren Preis. Angebots- und Nachfragereduzierungen bewirken genau das Gegenteil von Erhöhungen.

Definition von Angebot und Nachfrage

Das Angebot ist die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die von den Produzenten angeboten wird.
Die Nachfrage ist die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die von den Konsumenten nachgefragt wird.

Das Angebot

Angebot bezieht sich auf die Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung, die ein Anbieter zu einem bestimmten Preis anbietet.
Es gibt viele Faktoren, die das Angebot eines Gutes oder einer Dienstleistung beeinflussen können, zum Beispiel die Kosten der Produktion, die Technologie und die Anzahl der Anbieter. Wenn die Kosten der Produktion sinken, wird das Unternehmen in der Lage sein, mehr Güter oder mehr Dienstleistung zu produzieren, was das Angebot erhöht.
Um die Entscheidungen der Anbietenden zu verstehen schaut euch gern das Kapitel: Verhalten der Anbietenden an.

Angebot: Menge an Gütern und Dienstleistungen, die ein Unternehmen bereit ist herzustellen und am Markt zu verkaufen.

Diagramm: Auf der X-Achse ist die Menge abgezeichnet, auf der Y-Achse der Preis. Das Angebot ist mit einer steigenden Gerade im Diagramm abgezeichnet.
Angebotskurve im Preis-Menge-Diagramm

Je höher der allgemeine Marktpreis ist, desto eher sind Unternehmen dazu bereit, mehr zu produzieren. Dies kann im Preis-Mengen Diagramm grafisch dargestellt werden. Man erkennt, dass mit steigendem Preis auch die angebotene Menge steigt. Dies nennt man die Angebotskurve.

Die Nachfrage

Nachfrage bezieht sich auf die Menge eines Produkts oder einer Dienstleistung, die von Konsumenten zu einem bestimmten Preis gekauft wird. Die Nachfrage wird in der Regel von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel dem Einkommen der Konsumenten, den Preisen von Substituten (= Produkte, die als Alternative dienen können) und den Erwartungen der Konsumenten über zukünftige Preisentwicklungen.
Mehr dazu im Kapitel Verhalten der Nachfragenden.

Nachfrage: Bereitschaft von Haushalten und Unternehmen, Güter und Dienstleistungen, die auf dem Markt angeboten werden, zu einem bestimmten Preis (= Marktpreis) zu kaufen.

Nachfragegerade im Diagramm
Nachfragekurve im Preis-Mengen-Diagramm

Je teurer die Güter oder Dienstleistungen, desto geringer die Nachfrage. Im Preis-Mengen-Diagramm wird dies durch eine fallende Nachfragekurve dargestellt.

Das Marktgleichgewicht

Wenn die Anbietenden und die Konsumenten aufeinander treffen, entsteht ein Konflikt. Die Anbietenden wollen die Güter möglichst teuer verkaufen. Die Konsumenten wollen die Güter möglichst günstig kaufen. Der Markt hat nun die Aufgabe ein Gleichgewicht zu finden. Dabei nähern sich beide Seiten in Verhandlungen an. Das Gleichgewicht ist der Punkt, an dem die größte Menge an Gütern verkauft wird.

Expertenwissen

Im Marktgleichgewicht spricht man auch von dem Pareto-Gleichgewicht, oder der Pareto-Effizienz. Dies ist der Fall, wenn es keine Möglichkeit gibt, einem Individuum mehr zu geben, ohne einem anderen Individuum weniger zu geben.

Diagramm: X-Achse: Menge, Y-Achse: Preis. Angebtosgerade monoton steigend, Nachfragegerade monoton fallend. Im Schnittpunkt der beiden Geraden liegt das Marktgleichgewicht.

Dies lässt sich auch grafisch erklären: Aus dem Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve ergibt sich das Marktgleichgewicht. Das ist der Punkt, auf den sich alle Marktteilnehmer einigen. Das Marktgleichgewicht legt damit die Gleichgewichtsmenge M* und den dazugehörigen Gleichgewichtspreis P* fest.

Änderungen der Nachfrage

Verändert sich nun die Nachfrage, da die Konsumenten zum Beispiel mehr Geld haben, ändert sich auch das Marktgleichgewicht. Ist die Nachfrage bei einem festen Preis höher als das Angebot spricht man von einem Nachfrageüberhang, oder Verkäufermarkt.

  • Steigt die Nachfrage, steigen der Gleichgewichtspreis P* und die Gleichgewichtsmenge M*
  • Sinkt die Nachfrage, sinken auch P* und M*

In der Grafik siehst du die Änderung bei der Nachfragekurve. Die Kurve wird parallel nach rechts verschoben, wenn die nachgefragte Menge steigt und nach links verschoben, wenn die Menge sinkt.

Änderungen des Angebots

Auch die Angebotsseite kann sich verändern und grafisch dargestellt werden. Dies geschieht zum Beispiel, wenn neue Technologien die Produktion günstiger machen und die Unternehmen nun größere Mengen zum gleichen Preis anbieten können. In diesem Fall würde sich die Angebotskurve nach links verschieben. Ist das Angebot bei einem festen Preis höher als die Nachfrage spricht man von einem Angebotsüberhang, oder Käufermarkt.
Probiere doch die Knöpfe unter der Grafik einmal aus.

  • Steigt das Marktangebot, dann sinkt P*, aber M* steigt.
  • Sinkt das Marktangebot, dann steigt P*, aber M* sinkt.

Die Marktformen

Wenn wir die Anzahl der Anbietenden und der Nachfragenden betrachten, lassen sich verschiedene Marktformen erklären. Sie können den Markt beschreiben und verdeutlichen, welche Akteure auf dem Markt großen Einfluss haben.

Marktform

Preisbildung über Angebot & Nachfrage

Polypol - vollständige Konkurrenz: Es existieren viele kleine Anbieter, die miteinander in einem starken Preiswettbewerb stehen.

  • Es stellt sich immer der Gleichgewichtspreis ein.
  • Der Preis führt den Ausgleich von Angebot und Nachfrage herbei.
  • Sinkende Nachfrage und steigendes Angebot führen zu sinkenden Preisen.

Polypol - unvollkommene Konkurrenz: Viele Anbieter - viele Nachfrager

  • Die Anbieter können ihren Preis wegen der großen Konkurrenz geringfügig (z. B. aufgrund von Präferenzen) variieren.
  • In der Regel pendelt sich aber auch hier nahezu der Gleichgewichtspreis ein.

Angebotsoligopol: Wenige Anbieter - viele Nachfrager

  • Möglichkeit 1: Direkter Wettbewerb über Preissenkungen - kann zu einer ruinösen Konkurrenz führen (nicht gut).

  • Möglichkeit 2: Preisabsprachen (nicht gut, da illegal).

Angebotsmonopol: Viele Nachfrager - ein Anbieter

  • Der Preis wird vom Monopolisten bestimmt.

Zusammenfassung zu Angebot und Nachfrage

Angebot & Nachfrage sind die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Preise in unserer Volkswirtschaft. Das Angebot ist die Summe aller Güter und Dienstleistungen, die die Produzenten zu einem bestimmten Preis anbieten. Das Ziel der Anbieter ist ein möglichst hoher Preis, um einen Gewinn zu erzielen. Die Nachfrage ist die Summe aller nachgefragten Güter und Dienstleistungen, die von Konsumenten nachgefragt werden. Die Konsumenten wollen den Preis möglichst gering halten.
Angebot und Nachfrage treffen sich auf Märkten, wo es zu Verhandlung kommt. Der Preis eines Gutes stellt sich dort ein wo sich Angebotskurve und Nachfragekurve treffen, da hier die größt mögliche Menge an Gütern verkauft wird. Dieser Punkt gibt die Gleichgewichtsmenge und den Gleichgewichtspreis an.
Verändert sich der Markt, können sich Angebot und Nachfrage anpassen, um einen neuen Gleichgewichtspunkt zu finden.
Man kann die Märkte nach Anzahl der Akteure unterscheiden. So entstehen Polypole, Oligopole und Monopole.

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