Politische Regelungen, Marktformen, Innovationen und die Globalisierung formen die Weltwirtschaft. Ziel ist es, Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiv zu gestalten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Deutschland wird häufig als Exportweltmeister bezeichnet.
Globalisierung
Die Globalisierung prägt und verändert die Weltwirtschaft. Sie bezeichnet den Strom von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen um die Welt. Ziel ist die Erschließung neuer Märkte und Produktionsstandorte.
Maßgebliche aktuelle Einflüsse auf die Weltwirtschaft liefert die dritte Phase der Globalisierung:
- Abbau von Handelsschranken
- Verzicht auf Zölle
- Öffnung der Grenzen für den Welthandel und ausländische Investoren
- Digitalisierung
- ständiger technologischer Fortschritt
- bessere und günstigere Transportmöglichkeiten
- Entwicklung von Informations- und Kommunikationssystemen (Vernetzung)
Attraktivität von Wirtschaftsstandorten
Die wirtschaftliche Stärke eines Landes - und damit der Wohlstand einer Gesellschaft - ist davon abhängig, wie viele Unternehmen ihren Standort innerhalb dieses Landes haben und welche Performance diese im internationalen Vergleich abliefern. Ziel der Länder ist es daher, ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu erhöhen. Dies gelingt durch Verbesserung der Standortfaktoren.
Standortfaktoren
- Lohnstückkosten
- Infrastuktur
- Staatliche/ politische Rahmenbedingungen
- Marktnähe
Wirtschaftsstandort Deutschland
Maßgebliche Einflüsse
- Ende der 1980er Jahre: Politischer Zusammenbruch der osteuropäischen Staaten
- 1989: Fall der Berliner Mauer
- Umstellung der Wirtschaftssysteme auf die soziale Marktwirtschaft
- Chinas Öffnung der Grenzen für ausländische Investoren und Waren
Maßnahmen
Zur Verbesserung der Standortfaktoren konzentriert sich Deutschland hauptsächlich darauf, qualifiziertes Personal und bessere Produktionsbedingungen durch folgende staatliche Maßnahmen zu gewährleisten:
- Senkung der Lohnnebenkosten
- Steuererleichterungen
- Verbesserung des Bildungssystem
- Förderung von Forschung und Entwicklung
- Ausbau jeglicher Infrastruktur (auch digitale Infrastruktur)
Stellung
Deutschland ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort für viele Unternehmen und innerhalb der EU sogar der wichtigste Markt.
+ | - |
zentrale Lage (inkl. guter Verkehrsinfrastruktur) innerhalb Europas | hoher bürokratischer Aufwand |
gut ausgebildete Arbeitskräfte | hohe Steuern |
hohe Qualitätsstandards | hohe Lohnkosten |
hoher Lebensstandard | |
politische Stabilität | |
rechtliche Sicherheit |
Exportweltmeister Deutschland
Aufgrund der guten Standortfaktoren exportiert Deutschland viele Waren und Dienstleistungen ins Ausland und wird daher häufig als Exportweltmeister bezeichnet. Nach den USA und China ist Deutschland eine der drei größten Exportnationen weltweit.
Export: Ausfuhr von Gütern und Dienstleistungen über Landesgrenzen hinweg vom Inland ins Ausland.
Exportgüter
- Automobilbranche: 2 von 3 in Deutschland produzierten Autos werden ins Ausland verkauft
- Maschinenbau: 70 % des Umsatzes werden außerhalb Deutschlands gemacht
- Chemieindustrie: 60 % des Umsatzes werden außerhalb Deutschlands gemacht
Risiken
Hoher Export stärkt die Wirtschaft Deutschlands, prägt die Stellung innerhalb der Weltwirtschaft und spricht für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Allerdings birgt dies auch Risiken:
Für bereits erbrachte Leistungen (z. B. Ausfuhr von Gütern) erhält Deutschland nicht den monetären Gegenwert (keine Bezahlung, Kredite platzen). Wir geben also ständig mehr, als wir bekommen.
Gefahr von Strafzöllen: Exportüberschuss verbessert zwar die Lage Deutschlands, verschärft aber gleichzeitig die Krise in anderen Ländern, die sich dann überlegen, Strafzölle zu erheben.
Exportüberschuss: Export eines Landes (in Geldeinheiten) ist in einem bestimmten Zeitraum höher als der Import.