Ein Business Plan dient dazu herauszufinden, ob eine Geschäftsidee erfolgreich sein kann und wie man die Unternehmensgründung angehen sollte. Der Business Plan sollte die Themen Executive Summary, Geschäftsidee, Geschäftsmodell, Kunden und Markt, Wettbewerb, Team, Zeitplan und Angebot beinhalten.
Ziel und Sinn eines Business Plans
- Herausfinden, ob sich aus einer Idee ein erfolgreiches Unternehmen gründen lässt.
- Eigene Gedanken zur Idee strukturieren, aufschreiben und ordnen.
- Kein detaillierter Schritt-für-Schritt-Plan zum Aufbau eines Unternehmens, sondern eine Sammlung grundlegender Gedanken zu allen Aspekten der Unternehmensgründung.
Aufbau des Business Plans
Ein Business Plan sollte grundsätzlich acht Themen abdecken. Er kann dabei ganz unterschiedlich lang sein.
1. Executive Summary
- Kurze Zusammenfassung der Hauptfakten des gesamten Business Plans.
- Sollte nicht länger als eine halbe Seite sein.
2. Geschäftsidee
- Beschreibung der Idee und des Problems, das durch die Idee gelöst werden soll.
- Am besten verpackt man beides in eine Story, in die sich jeder hineinversetzen kann.
3. Geschäftsmodell
- Hier wird erklärt, wie mit der Idee Geld verdient werden kann.
- Dazu muss das Unternehmen mehr Einnahmen generieren können als es Ausgaben hat --> Nur dann ist Gewinn möglich.
- Das muss nicht immer von Anfang an funktionieren. --> Daher sollte eine Hochrechnung für die ersten ein bis drei Jahre aufgestellt werden.
4. Kunden und Markt
In diesem Abschnitt sollten die folgenden drei Fragen beantwortet werden:
Wer werden die Kunden sein bzw. wer wird das Produkt kaufen?
- Zielgruppe des neuen Produkts beschreiben.
Wo sind die Kunden zu finden und wie erreiche ich sie?
- Also z.B. in welchem Gebiet (regional, ganz Deutschland, weltweit etc.) oder in welchem sozialen Netzwerk.
- Wege herausfinden, über die Kunden am besten erreicht werden (z.B. für Vertrieb und Werbung).
Wer wird Partner?
- Mit welchen anderen Firmen arbeitet das neue Unternehmen zusammen?
- Wer kümmert sich um Produktion, wer verkauft die Produkte, wer liefert sie?
5. Wettbewerb
- Recherche, ob es bereits Anbietende mit ähnlichen Produkten gibt.
- Falls ja: Vergleichen, was die Wettbewerber können und was das eigene Unternehmen (hoffentlich besser) kann.
- Ziel: Herausarbeiten, worin der eigene Wettbewerbsvorteil besteht.
6. Team
Häufig investieren Investor:innen nicht nur in die Idee, sondern ganz besonders in das Team. Daher sollten in diesem Abschnitt folgende Fragen beantwortet werden:
- Warum ist das eigene Team eine gute Kombination?
- Warum kann das Team zum Erfolg des Produktes führen?
- Wer kümmert sich um welche Aufgaben?
7. Zeitplan
- Grobe Zeitplanung für die ersten Jahre eines Unternehmens (Gantt-Diagramm).
- Einzelne Aufgaben in Aufgabenblöcke zusammenfassen.
- Das Diagramm sollte möglichst alle Aufgaben(-blöcke) beinhalten und die Zeitpunkte angeben, wann die Aufgabenblöcke jeweils abgeschlossen sein sollen (Meilensteine).
- Bei der Planung schon Gedanken für einen möglichen Plan B machen, falls etwas mal nicht wie geplant funktioniert.
8. Angebot
Am Ende eines Business Plans steht meistens ein Angebot für einen Investor. Das Angebot sollte folgende Punkte enthalten:
- Welche Summe wünscht man sich vom Investor?
- Wofür wird das Geld verwendet?
- Ab wann wird das Unternehmen voraussichtlich Gewinne erwirtschaften?
- Wie viel vom Gewinn bekommt der Investor?
Diese Fragen müssen möglichst genau beantwortet und begründet werden.
Beispiel
Jan hat eine verrückte Idee für ein neues Business: Er möchte elastische Schnürsenkel verkaufen. Dazu stellt er mal einen Business Plan auf:
1. Executive Summary
- Verkauf von elastischen bunten Schnürsenkeln.
- Der Verkaufspreis beträgt 3,50 € pro Paar.
- Die Kosten liegen bei 2,50 € pro Paar.
- Hauptzielgruppe sind Schüler:innen.
- Es gibt keine guten Wettbewerber:innen
- Das Team besteht aus Jan und seinen Eltern.
- Nach 2 Monaten Produktentwicklung können die ersten Schnürsenkel produziert und verkauft werden.
2. Geschäftsidee
Elastische bunte Schnürsenkel.
Warum? Jeder kennt es: Man steht morgens zu spät auf, frühstückt schnell und packt seine Sachen um dann festzustellen, dass die Schnürsenkel einen Knoten haben.
Es braucht also eine Lösung --> Schnürsenkel aus Gummi, die elastisch sind, um ganz easy in die Schuhe zu kommen.
3. Geschäftsmodell
Jan möchte die Schnürsenkel für 2 € pro Paar verkaufen.
Die Produktion der Schnürsenkel kostet 0,60 € pro Paar. Die Verpackung und die Versandkartons kosten 0,40 € pro Paar.
Somit bleiben für Jan bei jedem verkauften Paar 1 € als Gewinn übrig. Seine Kosten sind also gedeckt und er erwirtschaftet Gewinn.
4. Kunden und Markt
Jan hat sich Folgendes zu seinen potenziellen Kund:innen überlegt:
- Die Zielgruppe sind Schüler:innen, die morgens Zeit sparen wollen.
- Verkaufen möchte er die Schnürsenkel zunächst an der eigenen Schule und später dann über einen Online-Shop in ganz Deutschland.
- Um Aufmerksamkeit für das Produkt zu bekommen, macht er Werbung bei Instagram und verknotet während des Sportunterrichts die Schnürsenkel seiner Mitschüler:innen.
Produziert werden die Schnürsenkel bei einem lokalen Unternehmen, das auch Haushaltsgummis herstellt.
5. Wettbewerb
6. Team
Jan übernimmt den Vertrieb und die Produktionsplanung erstmal alleine. Bei den Finanzen helfen ihm seine Eltern, die beide bei einer Bank arbeiten.
7. Zeitplan
Jan stellt sich folgenden Zeitplan vor:
- Produktentwicklung: 3 Monate
- Aufbau Herstellung: 4 Monate
- Aufbau Vertrieb: 1 Monat
8. Angebot
Wenn das Geschäft erstmal anläuft, benötigt Jan 500 €, um sich eine Lagerhalle zu mieten. Einem Investor würde er dafür eine Gewinnbeteiligung von 20 % anbieten.