Wechselkurssysteme

Wechselkurssysteme

Ein Wechselkurs gibt den Preis für eine bestimmte Menge einer Währung (z.B. 1 €), ausgedrückt in einer anderen Währung (z.B. US-$), an. Der Preis einer Währung wird auf dem globalen Devisenmarkt gebildet.


Allgemeines

  • Keine Währung besitzt in allen Ländern der Welt Gültigkeit
  • Austauschverhältnis zwischen zwei Währungen wird als Wechselkurs bezeichnet
  • Realer Wechselkurs: Hier wird das Einkommen bzw. der repräsentative Warenkorb zweier Länder ins Verhältnis gesetzt
  • Nominaler Wechselkurs: Gibt an, in welchem Verhältnis die Währung eines Landes gegen die Währung eines anderen Landes getauscht werden kann

Wechselkurse können zum einen frei auf dem Markt gebildet werden. Zum anderen kann der Kurs durch eine Notenbank bestimmt werden. Früher war es üblich, den Wechselkurs an eine Leitwährung zu koppeln.

Fixer Wechselkurs

  • Austauschverhältnis zwischen der eigenen Währung und der sogenannten Ankerwährung
  • Austauschpreis darf aber leicht schwanken (= Bandbreite)
  • Wird durch Notenbanken vorgegeben und auch von ihnen angepasst, wenn es zu drastischen Wechselkursänderungen kommt
  • Fixe Wechselkurssysteme sind eher die Ausnahme
  • Allerdings basiert z.B. die Europäische Währungsunion auf fixen Wechselkurssystemen

Vorteile

Nachteile

  • Stabilität und Vorhersehbarkeit der Wechselkurse.
  • Vertrauen der Bevölkerung in die heimische Währung.
  • Niedriegere Transaktionskosten.
  • Keine autonome Geldpolitik.
  • Mehr Spekulationen, da Spekulant:innen darauf bauen, dass die Notenbanken eingreifen, um die Bandbreite einzuhalten.
  • Möglichkeit importierter Inflation.

Flexibler Wechselkurs

  • Bildet sich durch Angebot und Nachfrage für eine Währung auf dem Devisenmarkt
  • Übliches Währungssystem
  • Wenn ein erhöhtes Angebot bei geringerer Nachfrage besteht, fällt der Wechselkurs und andersherum

Vorteile

Nachteile

  • Länder sind eigenständig bezüglich der Geldpolitik.
  • Möglichkeit regulierend in die Kursentwicklung einzugreifen.
  • Zentralbanken haben Kontrolle über die Geldmengenentwicklung (Inflation/Deflation).
  • Unvorhersehbarkeit der Wechselkursentwicklung.
  • Geldpolitik des Landes kann nur schwer beeinflusst werden.
  • Geldpolitische Maßnahmen können ins Leere laufen.
Flexibel
mit Bandbreiten
Fix

Gründe und Folgen von Wechselkursschwankungen

Zu Wechselkursschwankungen kommt es, wenn erhebliche Schwankungen im Außenhandel das Kursgeschehen beeinflussen, was einen direkten Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Länder hat, die exportorientiert sind.

  • Abwertung: Inländische Waren werden für Kundschaft im Ausland billiger. So kann die inländische Wirtschaft aus den steigenden Exporten Profit schlagen
  • Aufwertung: Importe sind günstiger zu haben und Exporte verteuern sich dementsprechend
  • Währungsgewinn: Wechselkurs für auf Fremdwährung lautende Bankguthaben, Forderungen und Wertpapiere steigt gegenüber der Heimatwährung
  • Währungsverluste: Wechselkurs für auf Fremdwährung lautende Bankguthaben, Forderungen und Wertpapiere sinkt gegenüber der Heimatwährung

Um starke Schwankungen zu vermeiden, greifen die Zentralbanken in das Wechselkursgeschehen ein. Das hat dann direkte Auswirkungen auf den Außenhandel und Export.


Beispiele

Beispiel 1: Wechselkurs

Jan verdient 3.000 Euro und kauft eine Packung Falafel für 3 Euro. Rein theoretisch kann er somit im eigenen Land 1.000 Packungen Falafel kaufen. Dagegen verdient Lea in der Schweiz 3.200 Franken. Für eine Packung Falafel zahlt sie allerdings 4 Franken. Sie kann sich also 800 Packungen leisten. Obwohl Lea also mehr verdient (Franken haben einen höheren Kurswert als Euro), kann sie sich dafür weniger leisten.

Beispiel 2: Aufwertung

Nehmen wir an, ein Dollar kostet ein Euro. Wenn nun der Euro um 15 Prozent aufgewertet wird, bedeutet das, dass ein Euro nun 1,15 Dollar kostet. Als Folge muss ein:e Importeur:in aus den USA für eine Ware im Gegenwert von 100 € nun 15 $ mehr zahlen. Der Export aus dem Land mit der aufgewerteten Währung wird also teurer. Andersherum werden die Importe für den Importeur oder die Importeurin aus der Eurozone günstiger.

Besonders für Unternehmen besteht durch Wechselkursänderungen ein Risiko (= Wechselkursunsicherheit), wenn Forderungen an eine Fremdwährung gebunden sind.

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