Freihandel vs. Protektionismus

Protektionismus

Protektionismus ist eine Form der Handelspolitik und bildet das Gegenstück zum Freihandel. Mithilfe von Handelshemmnissen werden Anbieter:innen aus dem Ausland auf dem heimischen Markt benachteiligt. Dadurch sollen inländische Unternehmen vor Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden.


Erklärung

Handelshemmnisse

  • Handelshemmende Prozesse zwischen Ländern
  • Sollen internationalen Freihandel einschränken
  • Die eigene Wirtschaft soll vor der (günstigeren) Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden
  • Ausländische Anbieter:innen sollen auf dem eigenen Markt benachteiligt werden
  • Es wird zwischen tarifären und nicht-tarifären Handelshemnissen unterschieden

Tarifäre Handelshemmnisse

Nichttarifäre Handelshemmnisse

Haben direkten Einfluss auf die Preise von Gütern.

Begrenzen Importe aus dem Ausland, haben aber keinen direkten Einfluss auf die Preise.

  • Zölle
  • Einfuhrumsatzsteuer
  • Exportsubventionen
  • Mindestpreise
  • Importquoten
  • Handelskontingente
  • Vorschriften
  • Industrielle Sicherheitsstandards

Warum handelt der Staat protektionistisch?

  • Schutz der heimischen Wirtschaft vor billiger Konkurrenz aus dem Ausland
  • Schutz junger Branchen bis zur Erlangung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Förderung von Zukunftsbranchen

Protektionismus hat lateinische Wurzeln. Es stammt von dem Wort „protectio" ab, was „Schutz" bedeutet.

Kritik am Protektionismus

  • Verbraucher:innen zahlen höherer Preise, weil billigere ausländische Güter diskriminiert werden
  • Vorteile des Außenhandels werden nicht genutzt (z.B. internationale Arbeitsteilung)
  • Geschützte Branchen haben einen geringeren Anreiz, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation zu verbessern
  • Wirtschaftlich schwächere Länder leiden darunter, da sie vom Export abhängig sind
  • Andere Staaten greifen ebenfalls zu protektionistischen Maßnahmen > kein Handel > Protektionsspirale
Hier ist eine Weltkugel zu sehen. Die einzelnen Länder sind mit Mauern umrundet. Es befinden sich nur an ein paar Stellen Tore, durch welche Handel mit anderen Ländern geführt werden kann. Die Länder schotten sich also voneinander ab, um ihre Wirtschaft zu schützen.

Beispiel

2002 wurde durch eine Entscheidung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush ein Stahlstreit zwischen der EU und den USA ausgelöst. Zum Schutz der heimischen Stahlindustrie wurden Stahlimporte aus der EU mit Zöllen in Höhe von 30 % diskriminiert. Daraufhin beschloss die EU-Kommission Gegenmaßnahmen. Also wurden Sanktionen gegen US-Importe in Höhe von zwei Milliarden Euro vorgesehen. Schlussendlich erklärte die WTO, dass die amerikanischen Strafzölle auf Stahlimporte gegen die Regeln der WTO verstoßen.

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