Unter Inflation versteht man den anhaltenden Prozess allgemeiner Preiserhöhungen. Das führt zu einem Anstieg des Preisniveaus, wodurch die Kaufkraft gemindert wird. Als Maßstab dient der Verbraucherindex.

Allgemeines

Bei der Inflation verliert das Geld seine Kaufkraft.
Inflation kann entstehen, wenn Löhne und Gehälter langsamer steigen, als die Preise.
Die Inflation wird ermittelt, indem ein repräsentativer Warenkorb erstellt wird.
Die Preise der enthaltenen Waren und Dienstleistungen werden mit den Preisen der gleichen Waren zum Vorjahreszeitpunkt verglichen.
Ziel ist eine Inflation unter, aber nahe 2%.

Das Wort Inflation hat lateinische Wurzeln und bedeutet "anschwellen" oder "sich aufblähen".

Ursachen von Inflation

Angebotsbedingt	Nachfragebedingt	Geldmengenbedingt
Große Unternehmen wälzen Kostensteigerungen in Form von Preissteigerungen auf die Verbraucher:innen ab (=Kostendruckinflation). Wenn der Grund für die Preiserhöhungen lediglich in der Steigerung der eigenen Gewinne liegt, spricht man von einer Gewinninflation.	Hier liegt ein Nachfrageüberschuss vor (Nachfrage > Angebot). Gründe hierfür sind erhöhte Investitionsnachfrage Konsumgüternachfrage Staatsnachfrage Exportgüternachfrage	Die Geldmenge ist im Vergleich zur Gütermenge zu schnell gewachsen.

Auswirkungen einer Inflation

Inflation verhindert den effizienten Einsatz von Ressourcen (= Preis als Knappheitsindikator).
Wirtschaftswachstum wird verlangsamt
Verringerung von langfristigen Investitionen

→ Internationale Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr!

Steigerungen des Preisniveaus im Inland können auch auf das Ausland zurückzuführen sein. Dann spricht man von einer importierten Inflation.

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Gewinner:innen und Verlierer:innen

Begünstigte Gruppen	Benachteiligte Gruppen
Unternehmer:innen Schuldner:innen Staat	Arbeitnehmer:innen Gläubiger:innen (Sparer:innen) Steuerzahler:innen Bezieher:innen von Transfereinkommen (z.B. Rente)

Berechnung des Realzinssatzes

Hier sind die Inflationsraten von 2008 bis 2021 abgebildet. Aufallend ist besonders, dass die Inflationsrate vom Jahr 2008 - hier lag sie bei 2,6 % - auf 0,3 % im Jahr 2009 gefallen ist. Die kommenden Jahre lag sie dann bis einschließlich 2019 in der Regel zwischen 0,3 % und 2,6 %. Im Jahr 2020 lag sie bei 0,5 % und ist im Jahr 2021 auf 3,1 % angestiegen.

Der Realzinssatz berücksichtigt im Unterschied zum Nominalzinssatz auch die Veränderung der Kaufkraft. Also die Auwirkungen einer Inflation bzw. Deflation. Er ist anders als der Nominalzins im Vorhinein nicht bekannt, sondern muss aus der Nominalverzinsung und der ermittelten Veränderung der Kaufkraft berechnet werden.

\begin{aligned} &\text{Realzinssatz(r)}= \text{Nominalzinssatz(i)}-\text{Inflationsrate}(\pi)\\ & \Leftrightarrow (1+\text{r})=(1+\text{i}):(1+\pi)\\ & \Leftrightarrow \text{r}=(i-\pi):(1+\pi) \end{aligned}

\begin{aligned} &\text{Realzinssatz(r)}= \text{Nominalzinssatz(i)}-\text{Inflationsrate}(\pi)\\ & \Leftrightarrow (1+\text{r})=(1+\text{i}):(1+\pi)\\ & \Leftrightarrow \text{r}=(i-\pi):(1+\pi) \end{aligned}

Wenn der Nominalzinssatz unter dem Realzinssatz liegt, werden Verbraucher:innen zu Neuinvestitionen motiviert. Andernfalls geht die Investitionsbereitschaft zurück.

Beispiele

Steuerung der Inflation durch Zentralbanken und Politik:

Politik und Zentralbanken haben Möglichkeiten zur Beeinflussung und Steuerung.
Erhöhen die Zentralbanken beispielsweise den Leitzins, machen sie die Kreditvergabe damit unattraktiver und das Geld knapper.
Diese Knappheit führt zu steigendem Geldwert.
Die Politik könnte beispielsweise durch Preis- oder Gehaltsbindungen dazu beitragen, die Inflation zu bekämpfen.
Außerdem kann sie Angebot und Nachfrage von Waren durch Steuern und Investitionen beeinflussen.

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