Meistausführungsprinzip

Unter dem Meistausführungsprinzip versteht man ein Prinzip oder bestimmte Kriterien zur Feststellung und Ermittlung von Börsenpreisen.


Grundlagen der Preisermittlung

  • Börsenpreise = Preise für Wertpapiere, die während der Börsenzeit an der Wertpapierbörse oder im regulierten Markt gehandelt werden
  • Börsenkurs = veralteter Begriff für Börsenpreise
  • Börsengesetz = gesetzliche Grundlage der Presiermittlung (§ 24 BörsG)
  • Börsenpreise müssen ordnungsgemäß zustande kommen
  • Börsenpreise müssen der wirklichen Marktlage des Börsenhandels entsprechen
  • Handelsteilnehmer:innen müssen Angebote zugänglich gemacht werden und die Annahme der Angebote muss möglich sein
  • Börsenpreise und Umsätze müssen bekannt gemacht werden

Limitierte und nicht limitierte Aufträge

  • Börsenpreise kommen durch Kauf- und Verkaufsaufträge (= Orders) zustande
  • Limitierter Kaufauftrag: Preis nach oben begrenzt
  • Limitierter Verkaufsauftrag: Preis nach unten begrenzt
  • Grenzpreis = Limit
  • Auftrag = Limit Order
ToDo

Market-Order
= Nicht limitierter Auftrag, meist-verwendeter Order Typ

  • Order soll auf jeden Fall sofort zu aktuellen Marktpreisen ausgeführt werden
  • Keine Begrenzung des Kauf- und Verkaufspreises
  • Käufer:in: bereit zu jedem Börsenpreis zu kaufen (= Billigst-Order)
  • Verkäufer:in: bereit zu jedem Börsenpreis zu verkaufen (= Bestens-Order)

Verfahren der Preisermittlung

  • Unterscheidung zwischen elektronischer Handel (hier: je nach Wertpapier täglich mehrere Auktionen) und Präsenzhandel (hier: Ermittlung Einheitspreis, Kassakurs, gerechneter Börsenpreis)
  • Anwendung findet das sogenannte Auktionsprinzip und fortlaufender Handel
  • Auktion bedeutet: Sammlung aller Orders im Orderbuch, Gegenüberstellung aller Kauf- und Verkaufsaufträge, Meistausführungsprinzip

Bedingungen des Meistausführungsprinzips

  1. Zum Einheitspreis muss der größtmögliche Umsatz zustande kommen.
  2. Alle Bestens- und Billigst-Aufträge müssen ausgeführt werden.
  3. Alle über dem Einheitskurs limitierten Kaufaufträge werden ausgeführt.
  4. Alle unter dem Einheitskurs limitierten Verkaufsaufträge werden ausgeführt.
  5. Zum Einheitskurs limitierte Kauf- und Verkaufsaufträge müssen wenigstens teilweise ausgeführt werden.

Nice to know

In den 1890er Jahren war der Parketthandel und der Aktienhandel die Form der meistgeführten Geschäfte an der Börse. Obwohl viele Außenstehende den Handel in Präsenz als sehr unstrukturiert und chaotisch wahrnahmen, gab es klare Regeln zum Kauf- oder Verkauf von Wertpapieren. Die Trader trafen sich auf einem sogenannten Pit und verständigten sich per Handzeichen. Wollte ein Pit-Trader verkaufen zeigte der Handrücken nach außen, den anderen Tradern abgewandt. Wollte er kaufen, zeigte der Handrücken den anderen Tradern zugewandt. Beide riefen sich den jeweiligen Preis zu und wenn sie sich einig waren, war das Wertpapier sold. In der Mitte (hier war die beste Akustik des Pits) saßen Leute, die die jeweiligen Preise zu den Wertpapieren notierten.

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