Das Europäischen Systems der Zentralbanken umfasst die EZB und die nationalen Zentralbanken aller EU-Mitgliedstaaten – unabhängig davon, ob sie den Euro eingeführt haben oder nicht. Die Hauptaufgabe des ESZB ist es, die Geldpolitik festzulegen und durchzuführen. Es muss für Preisstabilität sorgen, also für eine Inflation, die mittelfristig nahe 2 % liegt. In den meisten Ländern wird diese Aufgabe von einer Zentralbank wahrgenommen. Bei uns in der EU übernimmt diese Aufgabe vor allem die EZB.

Allgemeines

Seit Beginn der Europäischen Währungsunion (EWU) zum 01.01.1999, gibt es für das gesamte Euro-Währungsgebiet nur noch eine gemeinsame Geldpolitik.
Zuständig hierfür ist das Europäische System der Zentralbanken (ESZB).
ESZB setzt sich aus der Europäischen Zentralbank und den nationalen Zentralbanken (NZBs) zusammen.
EZB und NZBs der Euroländer werden als Eurosystem bezeichnet.

Aufgaben des ESZB

Vorrangiges Ziel: Sicherung der Preisniveaustabilität.
Unterstützung der allgemeinen Wirtschaftspolitik.
Durchführung von Geld- und Devisengeschäften.
Förderung des reibungslosen Funktionierens der Zahlungssysteme.
Verwaltung der Währungsreserven.
Ausgabe von Euro-Banknoten.
Bankenaufsicht

Das Ziel der Geldpolitik der ESZB ist es, durch Regulierung der Geldmenge ein stabiles Preisniveau im Euro-Währungsraum sicherzustellen.
Dabei ist das ESZB bei seinen Entscheidungen unabhängig von den Weisungen der Regierungen (= Autonomie der Zentralbanken).

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Aufbau des ESZB

Das ESZB setzt sich aus der EZB und den nationalen Zentralbanken (NZBs) aller 27 Mitgliedsstaaten zusammen. Geleitet wird das ESZB von folgenden drei Beschlussorganen:

	Zusammensetzung	Aufgaben
EZB-Direktorium	Präsident:in der EZB Vizepräsident:in der EZB Vier weitere Mitglieder aus den NZBs.	Führt die Geldpolitik der EZB entsprechend den Leitlinien und Entscheidungen des EZB-Rates aus. Erteilt den NZBs die entsprechenden Weisungen. Bereitet die Sitzungen des EZB-Rates vor.
EZB-Rat	Direktorium der EZB Präsidenten/-innen der 19 NZBs, die den Euro eingeführt haben.	Oberstes Entscheidungsorgan Festlegung der gemeinsamen Geldpolitik. Erlässt die für die Ausführung notwendigen Leitlinien. Entscheidet über die Vertretung des Eurosystems in Bereichen der internationalen Zusammenarbeit.
Erweiterter Rat	Präsident:in der EZB Vizepräsident:in der EZB Präsidenten/-innen aller 27 NZBs der EU	Beratungsfunktionen Berichterstattung

Hier ist der Aufbau des Europäischen Systems der Zentralbanken dargestellt. Das ESZB besteht aus den 8 Nationalen Zentralbanken der Mitgliedsstaaten, welche den Euro noch nicht eingefürht haben und den 19 Nationalen Zentralbenken der Euro-Länder, sowie der EZB. Geleitet wird das ESZB vom EZB-Direktorium, dem EZB-Rat und dem Erweiterten Rat. Die 19 Nationelen Zentralbenken der Euro-Länder, die EZB, das EZB-Direktorium und der EZB-Rat bilden zusammen das Eurosystem.

Beispiel

Die Deutsche Bundesbank wirkt bei der Erfüllung der Aufgaben des ESZB in Deutschland mit, indem sie:

Die geldpolitischen Beschlüsse der EZB in Deutschland umsetzt.
Für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs sorgt.
Die deutschen Währungsreserven verwaltet.
ABER: Kreditvergabe an Staat ausgeschlossen!

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Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB)