Die von einer Zentralbank gewährte Möglichkeit für Geschäftsbanken bei Bedarf Geld in unbeschränkter Höhe für einen Tag bei der Zentralbank anzulegen oder als Kredit aufzunehmen.
Allgemeines
Im Allgemeinen lassen sich die folgenden zwei Arten von ständigen Fazilitäten unterscheiden:
Maßnahme | Spitzenrefinanzierungsfazilität: | Einlagefazilität: |
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Ziel |
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Laufzeit | Ein Tag (Übernachtkredit). | Ein Tag (Übernachtanlage). |
Spitzenrefinanzierungsfazilität
- Kreditaufnahme für einen Tag.
- Geschäftsbanken wird über Nacht gegen Sicherheiten Liquidität zu einem von der Zentralbank festgelegten Zinssatz als Kredit zur Verfügung gestellt.
- Zinssatz liegt im Normalfall einen Prozentpunkt über dem Hauptrefinanzierungssatz.
Einlagefazilität
- Geldanlage für einen Tag.
- Geschäftsbanken legen Geld/Liquidität über Nacht zu einem von der Zentralbank festgelegten Zinssatz an.
- Zinssatz liegt im Normalfall einen Prozentpunkt unter dem Hauptrefinanzierungssatz.
Der Begriff Fazilität leitet sich von dem lateinischen "facilitas" und dem englischen "facility" ab und umschreibt die von einer Bank eingeräumte Möglichkeit, kurzfristig Kredite in Anspruch zu nehmen oder eine Geldanlage vorzunehmen.
Zinskorridor (oder Zinskanal)
- Wenn die EZB die Leitzinsen verändert, werden alle drei Leitzinsen (Spitzenrefinanzierungssatz, Einlagesatz, Hauptrefinanzierungssatz) im selben Verhältnis verändert.
- Der Abstand zwischen den Leitzinssätzen bleibt also konstant bei zwei Prozentpunkten.
- Der Unterschied zwischen Spitzenrefinanzierungssatz (= Obergrenze) und Einlagefazilität (= Untergrenze) wird als Zinskorridor bezeichnet.