Mit einer kontinuierlichen Nebelkammer kannst du den Verlauf von radioaktiver Strahlung sichtbar machen. Sie besteht aus einem gasgefüllten Gefäß mit starkem Temperaturgefälle.
Aufbau
Die (nicht) kontinuierliche Nebelkammer besteht aus:
- Einem durchsichtigen Glas- oder Plastikgefäß mit schwarzem Boden
- Einem kleinen Schlauch (oder einem mit Alkohol getränkten Stoff)
- Einer Heizplatte auf der Oberseite
- Einer Kühlplatte (oder Trockeneis) unter der Kammer
- Einer hellen und breiten Lichtquelle, zum Beispiel eine Taschenlampe oder ein Strahler
Funktionsweise
Über einen erwärmten, in Alkohol getränkten Stoff oder einen Schlauch gibst du feinen Alkoholdampf in die Kammer ab.
Die geschlossene Kammer selbst dient dazu, dass dein Alkoholdampf nicht wieder entweichen kann.
Durch die Heiz- und Kühlplatte entsteht ein großes Temperaturgefälle im Inneren.
Der im warmen Bereich zugegebene Alkoholdampf sinkt in den kühleren Bereich ab.
Er kühlt dabei immer weiter ab und sammelt sich über dem kalten Boden. Die Dichte am Boden ist dadurch also viel höher als am Deckel.
Auf diese Weise wird die Luft am Boden übersättigt. Das heißt: Die Luft enthält mehr Alkohol als sie halten kann.
Wenn jetzt geladene
Die Ionen dienen als Kondensationskeime. Das bedeutet, dass der übersättigte Alkoholdampf an den Ionen kondensiert - also wieder flüssig wird.
Die kleinen Alkoholtropfen bilden sich deswegen überall dort, wo sich die Strahlung entlang bewegt hat.
Das ist genau wie bei Flugzeugen: Auch dort kannst du die Kondensstreifen am Himmel sehen, selbst wenn das Flugzeug schon nicht mehr zu erkennen ist.
Im Versuch siehst du die Bahnen der Strahlung am besten mit einer starken Taschenlampe: Strahlst du damit kurz über dem Boden durch den Behälter blitzen die Tröpfchen auf.
Das Phänomen kennst du auch, wenn du einmal abends im Regen draußen warst: Unter einer Laterne oder im Licht deiner Fahrradlampe kannst du die Regentropfen viel besser erkennen!
Einsatzmöglichkeiten
Mit der Nebelkammer ist eine Unterscheidung der Strahlungsteilchen anhand von Länge und Dicke der Kondensstreifen möglich. Diese ist aber besonders für ungeübte Forscher:innen sehr ungenau.
Die einzige Strahlung, die du in der klassischen Nebelkammer sicher ausschließen kannst, ist die
Heutzutage gibt es viel genauere und zuverlässigere Geräte, mit denen du die Strahlungsart und -stärke bestimmen kannst. EIn beliebtes Messgerät ist zum Beispiel der Geiger-Müller-Zähler.
Aus diesen Gründen wird die Nebelkammer nur noch zu schulischen Zwecken genutzt.
Historisch ist sie aber sehr wichtig:
Mit ihr konnten verhältnismäßig einfach die Bahnen von Strahlungsteilchen verfolgt werden. Man hat auch das Positron und ein weiteres Teilchen, das sogenannte Myon, erst durch die Nebelkammer entdeckt.
Beispiele
Länge der Kondensstreifen
Lea untersucht zwei unterschiedliche Strahlungsquellen mit einer Nebelkammer. Ihr fällt auf, dass die Kondensstreifen bei dem einen Präparat viel länger und dünner sind, als bei dem anderen.
Stelle eine Theorie auf, warum die Kondensstreifen unterschiedlich lang und dick sind.
Lösung
Sowohl die
Es gibt aber einen wichtigen Unterschied:
Während die Elektronen und Protonen gleichmäßig und langsam Ionen erzeugen, erzeugen die
Jedes Teilchen kann aber nur eine bestimmte Anzahl an Ionen erzeugen - nämlich so lange, bis es nicht mehr ausreichend Energie dafür besitzt.
Das heißt, dass die
Das
Richtung der Kondensstreifen
Jan bestrahlt seine Nebelkammer mit
Bei dem Versuch ergibt sich aber plötzlich ein ganz anderer Verlauf:
Einige der Elektronen aus der
Überlege, was die Elektronen voneinander unterscheiden könnte und erkläre das Phänomen.
Lösung
Die Elektronen stammen zwar alle aus derselben Strahlungsquelle, besitzen aber unterschiedliche Energien. Anders als bei der
Die
Für die
Die stark gekräuselten Linien entstehen also durch die langsameren