Das Einzelspaltexperiment zeigt eine Beugung und Interferenz von Licht. Dazu schickt man kohärentes Licht (einfarbiges Licht) durch einen kleinen Spalt und erzeugt ein Interferenzmuster auf einem Schirm.
Das Einzelspaltexperiment
Am Einzelspalt entstehen laut dem Huygensschen Prinzip neue Elementarwellen, welche interferieren. Die Spaltbreite l ist im Vergleich zur Wellenlänge λ sehr groß, sodass jeder Punkt im Spalt als Ausgangspunkt einer Elementarwelle angesehen werden kann.
Spaltbreite
Die Lage der Minima und Maxima wird von der Spaltbreite l und der Wellenlänge λ des Lichts beeinflusst. Der Abstand zum Schirm ist im Verhältnis zur Spaltbreite sehr sehr groß, daher kann man die Strahlen am Spalt zur Konstruktion als parallel betrachten
Man kann also beliebig viele Lichtbündel innerhalb des Spaltes annehmen, die miteinander interferieren. Je höher der Winkel α ist, desto mehr Lichtbündel gibt es.
Der Gangunterschied ist die Wegdifferenz zwischen den Wellen, also wie weit sie zueinander versetzt sind.
- Wird der Spalt in eine gerade Anzahl an Lichtbündel aufgeteilt, löschen sie sich aufgrund des Gangunterschieds von λ/2 gegenseitig aus. Sie interferieren also destruktiv und sind auf dem Schirm als Minimum zu sehen.
- Wird der Spalt in eine ungerade Anzahl an Lichtbündel aufgeteilt, löschen sich auch hier die Lichtbündel mit dem Gangunterschied λ/2 gegenseitig aus. Jedoch bleibt hier ein Lichtbündel übrig, welches auf dem Schirm als Maximum zu sehen ist.
Voraussetzung für Minima:
Der Gangunterschied zwischen den äußersten Lichtbündeln ist eine Wellenlänge (λ) oder ein Vielfaches einer Wellenlänge. Das k gibt an, welches Minimum wir suchen (wie vielte Ordnung).
Voraussetzung für Maxima:
Der Gangunterschied zwischen den äußersten Lichtbündeln ist eine halbe Wellenlänge (½ λ) oder ein Vielfaches einer halben Wellenlänge. Das k gibt an, welches Maximum wir suchen (wie vielte Ordnung).
Interferenzmuster am Schirm
Dass das Interferenzmuster nach Außen immer dunkler wird, liegt am Einzelspalt. Je höher der Winkel α ist, desto mehr Lichtbündel gibt es, die sich auslöschen. Das übrigbleibende Lichtbündel wird im Verhältnis immer kleiner und das Maximum immer dunkler.
Beispiele
Im Unterricht
Im Physikunterricht leuchtet eure Lehrerin rotes Licht mit der Wellenlänge 700 nm auf einen Einzelspalt mit der Spaltbreite 0,5 mm. Der Schirm, auf dem ein Interferenzmuster zu sehen ist, steht im Abstand von 1,5 m zum Spalt. Nun kannst du deiner Klasse zeigen, wie man den Abstand des Minimums 1. Ordnung zur Mitte berechnen kann.
Lösung
Das Minimum 1. Ordnung befindet sich in einem Abstand von 2,1 mm zur Mitte (also zum Maximum 0. Ordnung).
Spaltbreite
Auf einen Einzelspalt fällt Licht der Wellenlänge 500 nm. Auf einem Schirm, der in 3 m Entfernung steht, haben die beiden Minima 1. Ordnung den Abstand 10 mm. Wie groß ist die Spaltbreite des Einzelspalts?
Lösung
Der Spalt ist 0,29 mm breit.