Relativpronomen leiten eine bestimmte Form von Nebensätzen ein, nämlich die Relativsätze. Sie beziehen sich auf ein Nomen oder Pronomen aus dem Hauptsatz, das auch als Bezugswort bezeichnet wird.
Verwendung
Die unveränderlichen Relativpronomen qui, que und dont heißen so, weil sie nicht vom grammatikalischen Geschlecht oder der Anzahl abhängig sind. Sie können sich auf Personen und Gegenstände beziehen.
Man verwendet sie, um nicht mehrmals in einem Satz dasselbe Nomen bzw. Pronomen nennen zu müssen. Häufig stehen sie hinter dem Nomen oder Pronomen, auf das sie sich beziehen, aber nicht immer.
Verwendung von qui
Qui ist immer das Subjekt des Relativsatzes.
Das kannst du an folgenden Punkten erkennen:
- Du kannst danach mit der Frage „wer oder was?“ fragen.
- Es gibt kein anderes Subjekt in dem Nebensatz.
- Häufig folgt darauf ein Verb.
→ Jan, qui a fait du ski hier, est malade aujourd'hui.
(Jan, der gestern Ski fahren war, ist heute krank.)
Frage: „Wer (oder was) war gestern Ski fahren?“ - Jan.
Verwendung von que
Das Relativpronomen que entspricht dem Objekt.
Das kannst du an folgenden Punkten erkennen:
- Du kannst danach mit der Frage „wen oder was?“ fragen.
- Es gibt ein Pronomen oder Nomen im Nebensatz, das das Subjekt ist.
- Dieses Subjekt folgt auf das que.
→ Jan, que nous avons rencontré hier, est malade aujourd'hui.
(Jan, den wir gestern getroffen haben, ist heute krank.)
Frage: „Wen (oder was) haben wir gestern getroffen?“ - Jan.
Verwendung von dont
Das Relativpronomen dont ersetzt eine Person oder eine Sache, die mit einem de eingeleitet wird. Das kann der Fall sein bei:
- Verben mit de, z.B. parler de, raconter de, rêver de...
- Adjektivkonstruktionen mit de, z.B. fier de, responsable de, content de...
- Konstruktionen mit Nomen, z.B. le nom de, l'âge de...
Übersetzt bedeutet dont meistens von dem / von der oder dessen.
→ Jan, dont je t'ai raconté hier, est malade aujourd'hui.
(Jan, von dem ich dir gestern erzählt habe, ist heute krank.)
→ C'est une ville dont je ne connais pas le nom.
(Das ist eine Stadt, von der ich den Namen nicht kenne.)
Kommasetzung
Im Französischen setzt man, anders als im Deutschen, nicht vor jedes Relativpronomen ein Komma. Ob du ein Komma brauchst oder nicht, hängt davon ab, ob es sich um einen notwendigen oder nicht notwendigen Relativsatz handelt.
Kommas verwendest du nur bei nicht notwendigen Relativsätzen. Daher musst du immer auf den Kontext achten.
Notwendiger Relativsatz
Diese Relativsätze sind notwendig, weil sie etwas genau bestimmen. Deshalb werden sie auch bestimmende Relativsätze genannt.
→ Sur cette photo on voit toute ma classe. La fille qui porte des lunettes de soleil est Chloé.
(Auf diesem Foto sieht man meine ganze Klasse. Das Mädchen, das eine Sonnebrille trägt, ist Chloé.)
Hier ist der Relativsatz notwendig, weil er bestimmt, welches der mehreren Mädchen auf dem Foto (und in der Klasse) Chloé ist.
Nicht notwendiger Relativsatz
Nicht notwendige Relativsätze heißen so, weil sie nur zusätzliche Informationen enthalten, aber eine Person nicht bestimmen. Der Hauptsatz würde auch ohne den Relativsatz Sinn ergeben, weil man auch dann verstehen würde, wer gemeint ist.
Du kannst dir das so vorstellen, dass ein nicht notwendiger Relativsatz sozusagen eingeschoben wird, deshalb wird er durch Kommas vom Hauptsatz abgegrenzt.
→ Chloé, qui porte des lunettes de soleil, mange une glace.
(Chloé, die eine Sonnenbrille trägt, isst ein Eis.)
Um zu verstehen, dass Chloé ein Eis isst, braucht man nicht die Info, dass sie eine Sonnenbrille trägt. Deshalb ist der Relativsatz nicht notwendig.