Während der Französischen Revolution wurde die absolute Monarchie abgeschafft und die ersten liberalen Ideen durchgesetzt. Danach setzte sich Napoléon Bonaparte an die Spitze der Macht und begann, Frankreich und Europa neu zu organisieren.
Französische Revolution
Ursachen
Im 18. Jahrhundert herrschte in Frankreich eine Klassengesellschaft, die die Bevölkerung in Adel, Klerus (Angehörige der Kirche) und das Bürgertum teilte. Weil der Adel verschwenderisch lebte und die Kriegskosten hoch waren, war der Staat verschuldet. Das hat das ohnehin schon ärmliche Bürgertum gestört, weil es Abgaben zahlen musste und so die finanzielle Last trug. Der König Ludwig XVI hatte das Volk also nicht auf seiner Seite.
Zudem wurde das Bürgertum in den Generalständen unfair behandelt und ständig vom Adel und Klerus überstimmt.
Forderungen
Das waren genug Auslöser, um den Absolutismus (alleinige Herrschaft des Königs) infrage zu stellen. Das Bürgertum forderte eine Nationalversammlung, also eine Art Parlament, um mehr mitbestimmen zu können.
Zu dem Zweck gründete sich in Paris eine Bürgerarmee von circa 5.000 Personen. Um die Forderungen durchsetzen zu können, brauchte diese allerdings Waffen. Deswegen stürmten die Bürgerinnen und Bürger am 14. Juli 1789 das Gefängnis und Waffenlager Bastille. An diesem Tag begann die blutige Phase der Revolution.
Übrigens ist der 14. Juli noch heute Frankreichs Nationalfeiertag.
Das Bürgertum forderte außerdem die Einführung einer konstitutionellen Monarchie. Deshalb wurde eine neue Verfassung erstellt und der König gezwungen, diese zu unterschreiben. Sie legte fest, dass der König immer noch viel Macht hat, aber die Bürgerinnen und Bürger sich politisch beteiligen dürfen. Außerdem wurden, in dieser ersten Version der Verfassung, Menschenrechte und eine Gewaltenteilung festgehalten.
In der Nationalversammlung saßen gemäßigte und radikale Vertreter. Die Stimmung kippte allerdings, weil der König fliehen wollte und es sich so bei vielen verscherzt hatte. Die Radikalen wurden dadurch bestärkt.
Am 1. Januar 1793 wurde Ludwig XVI mit der Guillotine hingerichtet.
Robespierre
Die Gunst der Stunde nutzte Maximilien de Robespierre, um die Macht zu ergreifen. Er gehörte zu den radikalen, pro-revolutionären Jakobinern, die ein Teil der neu gebildeten Nationalversammlung waren.
Von 1793 bis 1794 übte Robespierre seine Schreckensherrschaft aus. Er ließ nicht nur Gegner der Revolution hinrichten, sondern auch Konkurrenten und Leute aus den eigenen Reihen, die ihm nicht radikal genug waren.
Im Juli 1794 wurde er schließlich selbst verhaftet und hingerichtet. Der Terror wurde beendet, die radikalen Regeln abgeschafft und eine neue Verfassung eingeführt.
Napoléon
Aufstieg
Napoléon Bonaparte unterstütze von Beginn an die Revolution und machte sich in der Zwischenzeit militärisch einen Namen. Durch viele Erfolge als General wurde er in Frankreich berühmt und beliebt.
Zum Ende der Revolution stand er auf der Seite der aktuellen Regierung, des sogenannten Direktoriums. Dies wurde allerdings bedroht, zum Beispiel von Royalisten, die die absolute Monarchie wieder einführen wollten. Dazu kamen dann auch noch eine Wirtschaftskrise und weitere Aufstände. Schließlich konnte nur Napoléons Armee die Royalisten besiegen und so die Macht übernehmen.
Im Herbst 1799 erklärte Napoléon die Revolution für beendet und machte sich zum Alleinherrscher. Er lies seine Verfassung durch eine Volksabstimmung absegnen und bekam dabei tatsächlich viel Zustimmung. Die Franzosen und Französinnen mochten, dass er wieder Ordnung im Land hergestellt hat.
Nichtsdestotrotz führte er ein autoritäres Regime und krönte sich 1804 selbst zum Kaiser.
Herrschaft
Napoléon führte viele Feldzüge und schaffte es, selbst Niederlagen positiv zu verkaufen.
Die Bevölkerung unterstützte ihn, weil er viele Errungenschaften der Revolution bewahrte, zum Beispiel die Trennung von Kirche und Staat (la laïcité) oder die Religionsfreiheit.
Er führte sogar den code civil ein, ein Gesetzbuch, das teilweise noch heute gilt. Darunter zum Beispiel, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
Napoléon war vor allem bei den unteren Schichten beliebt, weil die Leute Essen und Arbeit hatten. Immer wieder ließ er sich das durch manipulierte Umfragen bestätigen.
Trotzdem war Napoléon ein Diktator, er lies viele Zeitungen verbieten, politische Gegner hinrichten und führte ein Schein-Parlament.
Nach einer verlorenen Schlacht gegen Russland und der Niederlage im belgischen Waterloo musste er 1815 endgültig zurücktreten und wurde auf die Insel St. Helena verbannt.