Obwohl Frankreich und Deutschland viele Jahrhunderte verfeindet waren, verbindet die beiden Länder heutzutage eine enge Beziehung. Sie arbeiten politisch, wirtschaftlich und kulturell viel zusammen und gelten gemeinsam als treibende Kraft der EU.
Geschichte
Über Jahrhunderte waren Frankreich und Deutschland verfeindet und haben zahlreiche Kriege gegeneinander geführt. Darunter der Erste und der Zweite Weltkrieg und die anschließende Besetzung Deutschlands durch die Alliierten, darunter natürlich auch Frankreich.
Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg war die Beziehung extrem angespannt.
Umso bedeutender war die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags nur 18 Jahre später.
Élysée-Vertrag
Am 22. Januar 1963 unterschrieben der französische Präsident Charles de Gaulle und der deutsche Kanzler Konrad Adenauer einen Vertrag, der bis heute als Grundstein der deutsch-französischen Freundschaft gilt: Der Élysée-Vertrag.
Dieser Vertrag sollte das Ende der Erbfeindschaft besiegeln und den Frieden in Europa sicherstellen.
Darin stehen unter anderem diese Vereinbarungen:
- Regelmäßige Treffen der Regierungsvertreter:innen
- Absprache bei der gemeinsamen Außen-, Verteidigungs- und Europapolitik
- Vernetzung der deutschen und französischen Gesellschaft und Jugend (z.B. durch Sprachunterricht)
Heute
Deutsch-Französisches Jugendwerk
Im gleichen Zug wurde 1963 auch das Deutsch-Französische Jugendwerk gegründet. Diese Organisation hat es sich als Ziel gesetzt, die Beziehung zwischen jungen Menschen in Frankreich und Deutschland zu intensivieren und das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Es bietet zahlreiche Austauschprogramme an, um ihnen die jeweilige Kultur näherzubringen und sie für europäische Verantwortung zu sensibilisieren.
Aachener Vertrag
Um die deutsch-französische Freundschaft auch weiterhin zu stärken und zu zeigen, dass die beiden Länder enge Partner in Europa sind, unterzeichneten der amtierende französische Präsident Emmanuel Macron und die amtierende deutsche Kanzlerin Angela Merkel 2019 den Aachener Vertrag.
Darin wurden zum Beispiel diese Punkte festgehalten:
- Stärkung der Zusammenarbeit in Europa
- Gegenseitige Anerkennung der Schulabschlüsse
- Einführung weiterer deutsch-französischer Studiengänge
- Gemeinsames Angehen neuer Herausforderungen (Rechtspopulismus, Klimawandel etc.)
- Enge Zusammenarbeit bei den Themen Kultur, Frieden, Sicherheit und Bildung
Dieser Vertrag setzt besonders in Zeiten des Brexits ein pro-europäisches Zeichen und zeigt den Willen der beiden Länder zur europäischen Integration.
Und sonst?
Es gibt unzählige Partnerschaften zwischen Frankreich und Deutschland und super viele Organisationen, die den Austausch zwischen den beiden Ländern fördern.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Bilinguale Schulen
- Über 2200 Städtepartnerschaften
- Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung
→ Zweimal im Jahr kommen insgesamt 100 Abgeordnete zusammen - Der Adenauer-de-Gaulle-Preis
→ Ehrt Menschen, die sich für die deutsch-französische Partnerschaft einsetzen - Arte
→ Bilingualer Fernsehsender - ParisBerlin
→ Deutsch-französisches Nachrichtenmagazin
Lust auf Frankreich?
Wenn du Bock bekommen hast, Frankreich mal selber kennenzulernen, kannst du es über diese Wege probieren:
- DFJW : Das Deutsch-Französische Jugendwerk bietet super viele Angebote für junge Menschen. Es gibt Austauschprogramme, Freiwilligendienste, Praktika, Jobs, Messen und noch einiges mehr. Nicht nur während der Schulzeit, auch danach kannst du über das DFJW nach Frankreich gehen.
- Zugverbindungen: Es gibt viele Highspeed-Direktverbindungen von Deutschland nach Paris. Mit dem Thalys, TGV oder ICE brauchst du nur wenige Stunden. Bei den französischen Anbietern bekommst du unter 26 Jahren oft eine Ermäßigung.
- Am deutsch-französischen Tag am 22. Januar veranstalten viele Schulen und Kulturzentren Ausstellungen, Aktivitäten oder gemeinsame Essen und machen Werbung für die jeweils andere Sprache.