Überseegebiete

Die französischen Überseegebiete gehören zum französischen Staatsgebiet und liegen im Pazifik, Atlantik und im Indischen Ozean, also außerhalb Europas.
Auf Französisch heißen sie La France d'outre-mer.


Dazu gehören diese hier:

Im Atlantik:

  • Französisch-Guayana
  • Guadeloupe
  • Martinique
  • Saint-Martin
  • Saint-Pierre und Miquelon
  • Saint-Barthélemy

Im Indischen Ozean:

  • La Réunion
  • Mayotte
  • Französische Süd- und Antarktisgebiete (nur zeitweise durch Forschende bewohnt)

Im Pazifik:

  • Französisch-Polynesien
  • Neukaledonien
  • Wallis und Futuna
  • Clipperton-Insel (unbewohnt)

Viele dieser Regionen haben den gleichen Status wie das französische Festland, gehören also auch zur EU. In einigen wird sogar mit dem Euro bezahlt. Frankreich hat sogar ein Überseeministerium.

La Réunion, Martinique, Guadeloupe, Französisch-Guayana und Mayotte sind fünf der insgesamt 18 französischen Regionen; die anderen 13 liegen in Europa. Man könnte es mit Bundesländern vergleichen.
Das heißt auch, dass diese Regionen an nationalen französischen Wahlen und Europawahlen teilnehmen.

La Réunion

  • Bevölkerung: Knapp 860.000
    → Fast ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre
  • Hauptstadt: Saint-Denis
  • Lage: Zwischen Madagaskar und Mauritius
  • Kontinent: Afrika
  • Tropisches Klima

Natur

Auf La Réunion steht der höchste Vulkan Frankreichs: Der Piton des Neiges, der 3.071 Meter hoch ist und der Ursprung der Insel ist. Er ist allerdings nicht mehr aktiv.
Der Piton de la Fournaise hingegen ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und spuckt regelmäßig Feuer.

Dabei fließt die Lava über die Plaine des Sables, ein vulkanisches Plateau, das aussieht wie eine Mondlandschaft.

Die Landschaft von La Réunion ist geprägt von Lagunen, Wasserfällen und tropischen Regenwäldern.

Kultur

Auf der Insel kommen europäische, madagassische, indische, asiatische und afrikanische Einflüssen zusammen.

Die heutige Bevölkerung ist das Ergebnis jahrhundertelanger Migration und somit eine multikulturelle Mischung.

85% der Menschen auf La Réunion sprechen als Muttersprache Kreolisch (Le créole), eine Sprache, die in vielen ehemaligen französischen und spanischen Kolonien gesprochen wird.

Französisch-Polynesien

  • Bevölkerung: 280.000
  • Hauptstadt: Papeete
  • Lage: Im Südpazifik zwischen Australien und Südamerika
  • Kontinent: Ozeanien

Französisch-Polynesien ist eine Inselgruppe. Zu den größten Inseln gehören Tahiti und Bora Bora. Auf Tahiti ist sogar teilweise eine eigenen Sprache verbeitet: Das Tahitianisch.

Kultur

Tanz spielt in Französisch-Polynesien eine große Rolle, weil dadurch Gefühle ausgedrückt werden und so auch kommuniziert wird.
Einer der bekanntesten Tänze ist Aparima. Die Tanzenden erzählen pantomimisch durch ihre Hände eine Geschichte.
Bei den Tänzen werden meist traditionelle Kostüme und Blumenkränze getragen.

Zu den traditionellen Sportarten gehören unter anderem Stein-Stemmen, Palmen-Klettern, Speerwurf und Kokosnuss-Öffnen.

Durch Tätowierungen wurde früher der soziale Status einer Person ausgedrückt. Heutzutage sind sie eher Ausdruck der Persönlichkeit und zeigen die Zugehörigkeit zu einem Clan oder einer Insel.

Mayotte

  • Bevölkerung: 270.000
  • Hauptstadt: Mamoudzou
  • Lage: Zwischen Madagaskar und Mosambik
  • Kontinent: Afrika

Mayotte ist seit 2011 Teil Frankreichs und seit 2014 Teil der EU.
98% der Menschen dort gehören dem Islam an und gesprochen wird dort hauptsächlich Mahorisch. Auch hier ist die Bevölkerung sehr jung, mehr als die Hälfte ist jünger als 20 Jahre.

Saint-Pierre und Miquelon

  • Bevölkerung: circa 6.000
  • Hauptstadt: Saint-Pierre
  • Lage: 25 Kilometer vor der Ostküste Kanadas
  • Kontinent: Nordamerika

Diese kleine Inselgruppe ist der letzte verbleibende Teil der ehemaligen französischen Kolonie Neufrankreich.

Guadeloupe und Martinique

Guadeloupe

Martinique

Bevölkerung

Circa 400.000

Circa 375.000

Hauptstadt

Basse-Terre

Fort-de-France

Lage

Nördlich von Dominica

Südlich von Dominica

Kontinent

Nordamerika (Karibik)

Nordamerika (Karibik)

Die beiden Inseln waren für einige Jahrhunderte Hochburgen der Sklaverei, denn dort wurde viel Zuckerrohr und Kaffee angebaut. Um genug Arbeitskräfte zu haben, wurden Menschen aus Afrika dorthin verschleppt und zu brutaler Zwangsarbeit verpflichtet.

Durch die Zwangsverschleppung aus verschiedenen Ländern entstand eine bunte Mischung an Kulturen (« métissage culturel »), die heute die Kultur von Guadeloupe und Martinique ausmacht. Man merkt das vor allem in der Architektur, im Kunsthandwerk, in der Literatur, in der Musik und in der kreolischen Sprache.


Kreolisch

Hier findest du ein paar kreolische Ausdrücke:

Kreolisch

Deutsch

Bordmer

Strand

Mi aime a ou.

Ich liebe dich.

Kwélafé?

Was gibt's Neues?

Koman i lé?

Wie geht's?

Siouplé

Bitte

Allons bouger!

Lass uns gehen!

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