Gabriel (Gaby)
- Ich-Erzähler, im Prolog wird klar, dass der erwachsene Gabriel im Rückblick von seiner Kindheit erzählt
- Zu Beginn des Romans (1992) 10 Jahre alt
- Lebt in Bujumbura (Burundi) mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem gut situiertem Stadtviertel (eher wohlhabend)
- In Burundi geboren, bezeichnet dies als sein Land
- Interessiert sich nicht besonders für Ruanda, obwohl seine Familie mütterlicherseits dort herkommt
- Spricht weder Kirundi noch Kinyrwanda, sondern Französisch
Neben Französisch zählt Kirundi zu den Amtssprachen Burundis. Es ist der Sprache Kinyrwanda, die eine der offiziellen Sprachen Ruandas darstellt, sehr ähnlich.
- Anfang: glückliche, behütete Kindheit mit den Freunden, die in seiner Straße wohnen (l’impasse = die Sackgasse)
- Eltern trennen sich
- Zunahme der Gewalt (Bürgerkrieg in Burundi, Völkermord in Ruanda):
- Versucht, Alltag beizubehalten, Gewalt aus dem Weg zu gehen
- Findet Zuflucht in Büchern
- Wird mit 12 Jahren mit seiner Schwester nach Frankreich zu einer Pflegefamilie geschickt
- Als Erwachsener:
- Lebt im Großraum Paris
- Schwierigkeiten mit Identität und Herkunft
- Unglücklich, melancholisch
- Denkt darüber nach, nach Burundi zurückzugehen, was er nach seinem 33. Geburtstag auch umsetzt
Gabriels Familie
Yvonne (Mutter)
Tutsi, ist als Kind mit ihrer Familie aus Ruanda nach Burundi geflohen, weil es schon damals Gewalt gegen die Tutsi gab
Teil der Familie lebt noch in Ruanda
Leidet seit ihrer Kindheit unter dem Gefühl der Ablehnung
Träumt davon, nach Frankreich auszuwandern
Trennt sich von Michel als Gabriel 10 ist
Kehrt 1994 nach Ruanda zurück, um ihre Verwandten zu suchen
Als sie die grausamen Folgen des Genozids (Völkermord) sieht (fast alle ihrer Verwandten wurden getötet), wird sie psychisch krank und verletzt ihre eigene Tochter
Michel (Vater)
- Französischer Unternehmer, lebt seit vielen Jahren in Burundi, wo er als junger Mann Yvonne geheiratet hat
- Liebt Yvonne, kann ihr Leid aber nicht wirklich nachvollziehen
- Nach Trennung alleinerziehend
- Will die Kinder von Politik und Gewalt fernhalten, um sie zu schützen
- Will die Geschehnisse teilweise nicht wahrhaben
- Wird getötet, nachdem die Kinder nach Frankreich gezogen sind
Ana (Schwester)
- 3 Jahre jünger als Gabriel
- Pflichtbewusst, ordentlich, gute Schülerin, oft schlauer als Gabriel
- Enge Beziehung zur Mutter, weshalb sie am Ende sehr leidet
- Als Erwachsene:
- Beruflich erfolgreich
- Will nichts von Burundi hören und niemals zurückkehren
Pacifique (Onkel)
- Geht auf's lycée (18-20 Jahre alt)
- Intelligent
- Träumt von „Rückkehr“ nach Ruanda, obwohl er in Burundi aufgewachsen ist
- Heiratet eine Frau aus Ruanda, die während des Genozids getötet wird
- Schließt sich der Militärgruppe FPR (Front patriotique rwandais) an und stirbt
Verwandte in Kigali (Ruanda)
- Tante Eusébie: Alleinerziehende Mutter von 4 Kindern (Christian, Christelle, Christiane, Christine)
- Tante von Yvonne, aber kaum älter als sie
- Bleiben trotz Gewaltzunahme in Ruanda
- Werden im Zuge des Genozids ermordet
Gabriels Bande
- Wohnen alle in der gleichen Sackgasse wie Gabriel
- Außer Armand haben alle europäische Väter
Gino |
|
---|---|
Die Zwillinge |
|
Armand |
|
Francis |
|
Angestellte des Vaters
Prothé
- Koch, kümmert sich um die Kinder, freundlich
- Wohnt in einem anderem Stadtviertel, kommt trotz Bürgerkrieg jeden Tag zur Arbeit
- Hofft auf den Wahlsieg von Frodebu; ist sehr verzweifelt wegen der politischen Entwicklungen
Donatien
- Assistent im Unternehmen des Vaters
- Längster und loyalster Mitarbeiter; vom Vater sehr geschätzt
- Lebt mit seiner eigener Familie in einem ärmeren Stadtviertel, in dem es regelmäßig gewaltsame Ausschreitungen gibt
Innocent
- Chauffeur und „Mädchen für alles“
- Sehr jung (knapp 20)
- Aufmüpfig, arrogant, provoziert gerne
- Wird vom Vater aufgrund seiner Kontakte zur Politik und Verwaltung geschätzt
- Erhebt irgendwann die Hand gegen Prothé und wird deswegen entlassen
- Wird Anführer einer Miliz im Bürgerkrieg
Weitere Personen
- Laure: Französische Briefffreundin von Gabriel; er schreibt ihr ausführliche Briefe, verliebt sich in sie; sie wirkt eher ignorant und belustigt
- Mme Economopoulos: Alte griechische Nachbarin; zeigt Gabriel die Freude am Lesen
- Jacques: Langjähriger Freund des Vaters; Belgier; rassistisch; frauenverachtend; bleibt trotz der zunehmenden Gewalt im Kongo
- Urgroßmutter Rosalie: Will nach Ruanda zurückkehren, um dort zu sterben