Eine Fabel (la fable) ist eine kurze Geschichte, die auch in Versen verfasst sein kann. Meistens beinhaltet sie Fabeltiere. Sie soll lehren, mahnen oder auch kritisieren. Für die Analyse ist es wichtig, ihre typischen Merkmale zu kennen.
1. Introduction
Die introduction beginnst du mit einem Einleitungssatz, in dem du die wichtigsten Infos zur Fabel nennst. Dazu gehört natürlich der Name. Von manchen Fabeln gibt es verschiedene Versionen, teilweise auch von unterschiedlichen Autor:innen. Für deine Analyse nennst du natürlich den/die Autor:in, der/die angegeben ist. Das genaue Erscheinungsjahr ist aber nicht immer bekannt.
2. Partie principale
In der partie principale analysierst du den Aufbau, den Inhalt und die Sprache.
Dazu beschreibst du, ob die Fabel die typischen Aspekte des Genres erfüllt. Wenn einzelne Punkte nicht erfüllt werden, versuchst du, eine Erklärung für die Abweichung(en) zu finden. Dazu versuchst du, einen Zusammenhang zum Inhalt und/oder zur Lehre der Fabel herzustellen.
Typischer Aufbau
- Ausgangssituation
- Konflikt
→ Handlung und/oder wörtliche Rede
→ Reaktion und/oder Antwort - Lösung / Ergebnis
Bei manchen Fabeln wird die Moral (also die Lehre, die man aus der Geschichte ziehen soll) in einem Lehrsatz explizit genannt. Wenn er der Fabel vorangestellt ist, nennt man ihn Anamythion oder Promythion, das ist aber eher selten. Wenn er am Ende steht, nennt man ihn Epimythion. Häufig ist die Lehre aber auch so offensichtlich, dass die Leser:innen sie ohne einen Lehrsatz verstehen.
Typischer Inhalt
- Ort & Zeit werden nicht genannt
- Häufig: Tiere mit menschlichen Eigenschaften
- Bekannte (häufig einheimische) Tiere, z.B. Wolf, Fuchs, Rabe...
- Stereotype
- Unterhaltung & Belehrung der Leser:innen
Achtung, Verwechslungsgefahr: Fabelwesen sind Fantasiegestalten, die häufig Mischwesen aus Menschen, Tieren, Geistern, Feen... sind. Sie kommen nicht in Fabeln vor, sondern in Märchen oder Sagen.
Ein wichtiges Merkmal der Fabel ist die Einheit von Zeit, Ort und Handlung.
- Kurze Zeitspanne
- Keine Ortswechsel
- Keine Nebenhandlungen
Typische Sprache einer Fabel
Meistens ist die Sprache in Fabeln sehr einfach gehalten, damit sie für alle Leser:innen verständlich ist. Die Wortwahl ist meist neutral und sachlich, Emotionen werden nicht genauer beschrieben. Meist folgt auf den Konflikt ein kurzer Dialog zwischen den Figuren / Tieren.
Interpretation
In der Fabelanalyse interpretierst du auch, was die Fabel den Leser:innen mitteilen möchte. Da die Fabeltiere typischerweise menschliche Eigenschaften haben, sollen sie auf menschliches Verhalten aufmerksam machen. Häufig geht es um negative Charaktereigenschaften wie Neid, Unehrlichkeit, Geiz oder Gier.
Außerdem bieten die Tiere die Möglichkeit, gesellschaftliche Zustände, z.B. die Ständeordnung, zu kritisieren, ohne explizite Namen von realen Personen zu nennen.
Die Eigenschaften der Tiere sind bekannt und werden meist nicht extra erklärt.
Fabeltiere & Eigenschaften
Kater | eigensinnig, stur |
---|---|
Wolf | gierig, böse, rücksichtslos |
Fuchs | listig, durchtrieben |
Ameise | fleißig |
Hase | ängstlich, vorsichtig |
Rabe | vorlaut, aufmüpfig, besserwisserisch |
Maus | klein, schwach, gewitzt |
3. Conclusion
In der conclusion nennst du die zentrale Aussage der Fabel, meistens ist das die Lehre. Außerdem fasst du deine Analyseergebnisse nochmal zusammen.
Sprache
la morale | die Moral / die Lehre |
l'avertissement / la mise en garde | die (Er-)mahnung |
enseigner qc | etwas lehren |
la métaphore | die Metapher |
Beispiel
Analysez la fable La cigale et la fourmi.
Introduction
Dans la fable La cigale et la fourmi de Jean de La Fontaine, écrit en 1668, il s'agit d'une cigale qui, ayant chanté pendant l'été, souffre de faim pendant l'hiver. Quand elle demande à la fourmi de lui prêter de la nourriture, celui-ci se moque d'elle et refuse de lui aider.
Partie principale
- Cigale: paresseuse, ne pense qu'au plaisir
→ pourrait représenter une artiste - Fourmi: assidue (fleißig, eifrig), prévoyante (vorausschauend)
→ pourrait représenter une personne matérialiste, bourgeoise - Morale: il ne faut pas oublier de travailler; il faut être prévoyant, penser aux conséquences de son comportent; l'amusement ne suffit pas pour survivre...
- Écrit en vers qui riment
- La fourmi parle ironiquement (« j'en suis fort aise »)
- Impératif (« dansez maintenant ») → la fourmi a le contrôle
...
Conclusion
Le morale de la fable est qu'on ne devrait pas s'amuser sans penser au futur et que le personnes prévoyantes et bien-organisées peuvent profiter des autres. On ne peut pas expecter que les autres apprécieront son art, surtout quand on ne travaille pas.