Die Personalbeurteilung ist ein Prozess, bei dem Informationen über die Leistungen und/oder die Potenziale von Mitarbeitenden gewonnen, verarbeitet und ausgewertet werden.
Formen der Personalbeurteilung
Gründe für eine regelmäßige Personalbeurteilung
- Gezielte Personalentwicklung durch Beförderung, Versetzung, Umschulung oder Fortbildung
- Gerechte Entlohnung ist nur aufgrund einer objektiven Leistungsbeurteilung möglich
- Fehlerfreie Zeugniserteilung setzt eine möglichst regelmäßige Beurteilung voraus
- Dient der Motivation und ist damit Ansporn für bewusstes Leistungsverhalten
Bewertungskriterien
- Arbeitsverhalten z.B. Arbeitsqualität, Ausdauer, Belastbarkeit, Fachkenntnisse, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit
- Sozialverhalten z.B. Hilfsbereitschaft, Kooperationsbereitschaft
- Führungsverhalten z.B. Durchsetzungsvermögen, Delegation, Motivationsfähigkeit
- Geistige Anlagen z.B. Auffassungsgabe, Gedächtnis, Kreativität
- Persönliches Auftreten z.B. Erscheinungsbild, Umgangsformen, Ausdrucksfähigkeit
Probleme/Gefahren
- Erfordert sehr viel Zeit, was zu einer zusätzlichen Arbeitsbelastung der Vorgesetzten führt.
- Kann fehlerhaft sein → z.B. Halo-Effekt: Eine Form der kognitiven Verzerrung, bei der eine Besonderheit des Beurteilten andere Merkmale überstrahlt, sodass andere Merkmale vernachlässigt werden und ein falscher Gesamteindruck entsteht.
Gemäß § 82 Abs. 2 BetrVG kann ein Arbeitnehmender die Erörterung seiner Beurteilung verlangen.
Beispielrechnung für Zeitaufwand:
Wenn wir davon ausgehen, dass für ein Beurteilungsgespräch 2,5 h benötigt werden und es 105 Mitarbeitende gibt, welche mindestens einmal jährlich bewertet werden müssen, sind wir bei 262,5 Stunden, die ein Vorgesetzter jährlich für die Personalgespräche aufwenden muss.
Bei einer Arbeitszeit von 8 h täglich sind das fast 33 Arbeitstage die nur dafür genutzt werden.
- Unglaublich, oder?