Die Personalbedarfsplanung hat die Aufgabe, die Zahl sowie die Anforderungen und den Einsatzort/-zeitpunkt für jetzige und künftige Mitarbeitende festzulegen. Dabei ist sie von einer Vielzahl von unternehmensinternen und -externen Einflussfaktoren abhängig.
Allgemein
Unternehmensinterne Einflussfaktoren | Unternehmensexterne Einflussfaktoren |
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Arten des Personalbedarfs
- Ersatzbedarf: Für ausscheidende Mitarbeitende (Fluktuation)
- Zusatzbedarf: Für die Verwirklichung von Kapazitätserweiterungen z.B. neue Ladenfläche
- Nachholbedarf: Für Stellen, die bis zum Zeitpunkt der Personalbeschaffung zwar vorgesehen, aber nicht besetzt sind
Methoden zur Personalbedarfsermittlung
Schätzen:
Führungskräfte legen den zukünftigen Bedarf ihres Bereiches aufgrund ihrer Erfahrungen fest.
Stellenplanmethode:
Diese Methode geht vom aktuellen Planstellenbestand der einzelnen Stellen aus.
Die benötigten Stellen (Stellenbestand) werden dem tatsächlichen Personalbestand gegenübergestellt. Dabei verändert sich die Personalmenge um die geplanten Planstellenzu- und -abgänge. Der dadurch errechnete Bruttopersonalbedarf (geplanter Planstellenbestand) wird mit den besetzten Planstellen (Personalbestand) abgeglichen.
- Sind Planstellen unbesetzt → Personalunterdeckung
- Sind mehr Mitarbeitende vorhanden als Planstellen
→ Personalüberdeckung
Kennzahlenmethode:
Bei dieser Methode wird ebenfalls vom aktuellen Personalbestand ausgegangen. Dieser wird in Beziehung zu bestimmten betrieblichen Kennzahlen gesetzt. Pro-Kopf-Leistung und Personalquote sind dabei wichtige Grundlagen zur Berechnung.
- Mithilfe der Pro-Kopf-Leistung wird berechnet, wie viele Mitarbeitende gebraucht werden.
- Mithilfe der Personalquote wird berechnet, wie viele Mitarbeitende beschäftigt werden dürfen.
Beispielrechnungen
Stellenplanmethode
Bruttobedarf
- Ist-Personalbestand zu Anfang des Planungszeitraums
+ Abgänge in dem Planungszeitraum
- Zugänge in dem Planungszeitraum
= Nettobedarf
Kennzahlenmethode
Pro-Kopf-Leistung:
Ist-Situation | Planung für das Folgejahr |
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Umsatz: 1.000.000 € | Geplantes Umsatzplus von 10 % = 1.100.000 € |
Beschäftigtenzahl: 20 | Gesucht |
Pro-Kopf-Leistung: 50.000 € | Pro-Kopf-Leistung soll sich um 5 % erhöhen = 52.500 € |
Um die Beschäftigtenzahl für das Folgejahr zu ermitteln, wird folgende Formel benutzt:
Damit errechnet sich, dass 20,95 bzw. aufgerundet 21 Mitarbeitende im nächsten Jahr gebraucht werden.
Personalquote:
Ist-Situation | Planung für das Folgejahr |
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Umsatz: 5.000.000,00 € | Umsatzplus von 5 % = 5.250.000,00 € |
Beschäftigtenzahl: 10 | Gesucht |
Personalkosten: 300.000 € | Gesucht |
Personalkostenquote: 6 % | Personalkostenquote senken um 1 % → 5 % |
Durchschnittliche Vergütung: 30.000 € | Erhöhung der durchschnittlichen Vergütung um 5 % = 31.500 € |
Zuerst müssen die Personalkosten für das Folgejahr mithilfe dieser Formel berechnet werden:
Um die erlaubte Beschäftigtenzahl für das Folgejahr zu ermitteln, wird folgende Formel benutzt:
Damit errechnet sich, dass acht Vollzeitbeschäftigte und gegebenenfalls eine Teilzeitkraft im nächsten Jahr beschäftigt werden dürfen.