Der Verlauf der Titrationskurve von starken Säuren oder Basen ähnelt einem "S". In der Mitte des pH-Sprungs ist der Äquivalenzpunkt (Wendepunkt).
typische Merkmale
- kleiner Start-pH-Wert
- Anstieg bis kurz vor den pH-Sprung gering
- Äquivalenzpunkt bei pH = 7
Erklärung
Der Graph entsteht durch das Eintragen der pH-Werte in Abhängigkeit von dem Volumen der zugegebenen Maßlösung.
Der typische Verlauf einer Titration von starker Säure mit starker Base sieht so aus:
Verlauf Salzsäure mit Natronlauge
Startpunkt
Vor der Zugabe der Base ist nur die Säure in der Lösung. Deshalb bestimmt die Säure den Start-pH-Wert der Lösung. Dieser ist hier pH(HCl) = 1.
Vor dem Äquivalenzpunkt
Während der Zugabe der Base sieht man erst kaum eine Änderung des pH-Wertes. Zuerst sind viele Oxonium-Ionen (H₃O⁺) in der Lösung, da eine starke Säure vollständig dissoziiert (alle Protonen abgibt). Je mehr Hydroxid-Ionen (OH⁻) dazu kommen, desto mehr Oxonium-Ionen werden neutralisiert. Kurz vor dem Wendepunkt sind nur noch wenig Oxonium-Ionen in der Lösung. Daher sieht man einen sprunghaften Anstieg des pH-Wertes.
Äquivalenzpunkt
Der Wendepunkt des Graphen ist der Äquivalenzpunkt. Hier ist die Stoffmenge der Säure gleich der Stoffmenge der Base. Der pH-Wert ist 7, da nur Wasser und ein neutrales Salz in der Lösung sind.
Nach dem Äquivalenzpunkt
Nach dem Äquivalenzpunkt sind nur noch Hydroxid-Ionen in der Lösung. Zuerst wenige, dann immer mehr. Der pH-Wert steigt also stark an, bis er den End-pH-Wert erreicht.
Endpunkt
Der End-pH-Wert nähert sich dem pH-Wert der Base an. Er ist hier pH(NaOH) = 13.