Die optische Aktivität geht darauf ein, dass chirale Moleküle dazu in der Lage sind, Licht drehen zu können.
Das Verhalten wird vor allem bei Zuckern beobachtet.
Erklärung
Die optische Aktivität kommt daher, dass Zucker chirale Moleküle sind. Das heißt nichts anderes, als dass das Spiegelbild eines Zuckers nicht deckungsgleich mit dem Zucker ist.
Wenn du nun einen Lichtstrahl auf den Zucker richtest, der in die gleiche Richtung ausgelenkt wird (zum Beispiel ein Laser, der durch einen Monochromator läuft), dann kann der Lichtstrahl gedreht werden, wenn er auf einen Zucker trifft.
Anwendungen
Die Änderung der Polarisationsrichtung von Zuckern kann man sich auch zu Nutze machen, wenn man einen Zucker spalten will und überprüfen möchte, ob die Reaktion funktioniert hat.
Spaltung eines Zuckers
Wenn man sich nur Saccharose anschaut, dann hat das Disaccharid einen Drehwinkel von 66,5° nach rechts.
Bei der Spaltungsreaktion passiert dann die Reaktion:
Die entstandenen Monosaccharide Glucose und Fructose haben einen Drehwinkel von 52 ° (Glucose) nach rechts und -92 ° (Fructose) nach links.
Dadurch haben Fructose und Glucose einen gemeinsamen Drehwinkel von -20 °. Durch die Änderung des Winkels weiß man, ob die Spaltung des Zuckers funktioniert hat.
Wenn man wie hier ein Gemisch von zwei Zuckern im Verhältnis von 1:1 hat, dann spricht man von einem Invertzucker.