Die Nernst-Gleichung beschreibt die Konzentrationsabhängigkeit einer Halbzelle, auch Konzentrationselement oder Konzentrationshalbzelle genannt.
Erklärung
Bei einem galvanischen Element mit diesem Aufbau kann kein Strom gemessen werden:
- zwei Halbzellen aus dem gleichen Metall
- zwei Halbzellen mit der gleichen Konzentration
Ein galvanisches Element mit zwei gleichen Halbzellen aber verschiedenen Konzentrationen erzeugt jedoch Strom.
Um zu verstehen, was da passiert, kann die Nernst-Gleichung betrachtet werden:
E = Elektrodenpotential
E⁰ = Standardelektrodenpotential aus der elektrochemischen Spannungsreihe
z = Ladung des Ions
c(Ox.) = Konzentration der oxidierten Ionen (Metallionen im Wasser)
c(Red.) = Konzentration der reduzierten Ionen (hier das feste Metall)
Die Konzentration des oxidierten Stoffes ist die des Metall-Ions im Wasser. Um die Konzentration des reduzierten Stoffes bestimmen zu können, wird die Konzentration des festen Metalls im Wasser benötigt. Da aber kein festes Metall im Wasser gelöst sein kann, wird hier einfach der Wert 1 mol/L eingesetzt.
z ist die Ladung des Ions. (hier 1)
Jetzt haben wir alles um die Spannung eines Konzentrationselement berechnen zu können.
Beispiel
Bestimmung einer Silber-Silberchlorid-Konzentrationszelle
Gegeben sind zwei Silber/Silberchlorid Halbzellen mit einer Konzentration von 0,1 mol/L und 1 mol/L.
1. Bestimmung des Standardelektrodenpotentials
Das Standardelektrodenpotential kann aus der elektrochemischen Spannungsreihe abgelesen werden. Für Silber beträgt dieses E = 0,8 V.
2. Bestimmung der Ladung
Wenn Silber (Ag) im Periodensystem betrachtet wird, wird deutlich, dass Silber genau ein Elektron abgeben muss, damit die Oktettregel erfüllt ist. Daher liegt Silber einfach positiv geladen als Metallion vor.
3. Werte einsetzen
Jetzt können alle Werte eingesetzt werden, um die Standardpotentiale beziehungsweise die Spannung der jeweiligen Halbzelle zu ermitteln.
Halbzelle 1:
Halbzelle 2:
4. Berechnung der gesamten Spannung
Die gesamte Spannung kann jetzt berechnet werden, indem die beiden ermittelten Elektrodenpotentiale subtrahiert werden.